08/01/2008
08/01/2008

Vertreter der Plattform Architektur (v. li.): Martin Krammer (Präs. d. ZV Steiermark), Eva Grubbauer (vorne; Architekturfakultät der TU Graz), Ulrike Bogensberger (Vorstandsvors. d. ArchitektInnenkammer), Günter Koberg (Sprecher der Plattform Architektur), Otto Hochreiter (Dir. d. Stadtmuseums Graz), Markus Bogensberger (Vorstandsvors. d. HDA Graz), Margareth Otti (Stadtmuseum Graz). Foto: wm

Noch im Jahr 2004 überlegte man in Nachfolge der Kulturhauptstadt Graz Projekte wie Literatur- oder Architekturhauptstadt zu lancieren. Mehr oder weniger ausführliche Konzepte wurden erstellt und Gespräche geführt – um es schließlich dabei zu belassen, nicht zuletzt wegen der allenthalben als trist dargestellten Finanzsituation der Stadt Graz.

Die Plattform Architektur ergreift nun erneut und mit neuem Konzept unter dem Titel „projekt_A“ die Initiative, einen langfristigen, nachhaltigen und interdisziplinären Diskurs zu initiieren, der über die „Querschnittsmaterie“ Architektur die Reputation der Kultur(haupt)stadt Graz wiederbeleben soll. Die vorrangigen Ziele von projekt_A sind die Steigerung der Lebensqualität in der Region – damit verbunden intelligente und sensible Raumentwicklung und Stadtplanung; die Bedeutung von Baukultur soll durch Strukturen in Stadt und Land auf möglichst breiter Basis verankert werden; integrierte Verfahren sollen entwickelt werden, über die ein Zusammenwirken relevanter Akteursgruppen hinsichtlich der Etablierung eines qualitätsvollen Lebensumfeldes erzielt werden kann; im Sinn eines Best-Practice-Bauens sollen Planung und Projektphasen begleitet werden; durch Vermittlungsarbeit und Beteiligung auf breiter Basis soll die Identifikation mit Bau- und Stadtentwicklung in der Bevölkerung gestärkt werden. Wichtiges Ziel dabei ist die Einrichtung von Gestaltungsbeiräten in Städten und Regionen auch außerhalb von Graz und eine Optimierung der Vergabekultur.

In einer Vorbereitungsphase bis zum Jahr 2010 will projekt_A Netzwerke bilden, die für die Durchführung noch zu entwerfender Programme maßgebend sein können, was in einen mehrmonatigen Veranstaltungsschwerpunkt 2010 münden soll: Angestrebte Inhalte umfassen Bereiche der darstellenden und bildenden Kunst (Kunst im öffentlichen Raum), Jugendkultur Musik und Literatur um Fragen der Raumplanung, Landschaft, Architektur, Design und Verkehr.

Zur Umsetzung von projekt_A soll eine Betreibergesellschaft (GmbH) gegründet werden, die in zwei Varianten angedacht ist: Gesellschafter wären demnach das Land Steiermark und die Stadt Graz oder alleine das Haus der Architektur als Gesellschafter der projekt_A Betreibergesellschaft mbH. Eine Basisfinanzierung durch Stadt und Land ist für den Zeitraum 2008 bis 2011 mit 10,7 Mio. Euro kalkuliert. Aufgrund der bevorstehenden Gemeinderatswahlen wurden bisher seitens der Politik zwar keine Absichtserklärungen gegeben, angeblich, so Martin Krammer von der Zentralvereinigung der Architekten, soll projekt_A aber Thema der Koalitionsverhandlungen nach der Gemeinderatswahl sein.

> > VERANSTALTUNGSHINWEIS:
Am Donnerstag, dem 10. Jänner, lädt die Plattform Architektur um 19.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion ins Stadtmuseum Graz, in der die Spitzenkandidaten der Grazer Parteien zu Fragen der Stadtentwicklung Stellung nehmen. Ein vorab beantworteter Fragebogen ist unter www.gat.st/pages/de/nachrichten/2950.html
einzusehen.

Die Plattform Architektur sind:
Artimage, Forum Stadtpark, Fakultät für Architektur der TU Graz, Haus der Architektur Graz, Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Steiermark und Kärnten, Stadtmuseum Graz, Zentralvereinigung der Architekten Österreichs / Landesverband Steiermark.

Verfasser/in:
Wenzel Mracek, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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