13/10/2020

Ring Radeln

16.10.2020, 15–18 Uhr

Fridays for Future und MoVe iT rufen auf, gemeinsam eine Runde um das Grazer Zentrum zu radeln.
Die InitiatorInnen setzen sich für eine lebenswerte Zukunft in Graz sowie die rasche Umsetzung der Verkehrswende ein und fordern eine Verkehrspolitik, die den Autoverkehr in Graz stark reduziert und die Stadt damit klimagerechter und sicherer macht.

Treffpunkt
15:00 Uhr, vor der Oper Graz

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13/10/2020
©: MoVe iT & Fridays for Future
©: MoVe iT & Fridays for Future
©: MoVe iT & Fridays for Future
©: MoVe iT & Fridays for Future

I want to ride my bicycle

Ein Hilferuf

18 Uhr.
Es ist wieder Freitag. Doch diesmal geht es nicht zum Schulstreik in der mehr oder weniger behüteten Innenstadt-Bubble.
Viele sind gekommen, mehr als erwartet, natürlich mit dem Fahrrad. Es geht auf den Griesplatz. Heute wird gegen den Tunnel, der aus dem neuen Öko-Stadtteil Reinighaus in die eh schon stark überlastete Josef-Huber-Gasse münden soll, demonstriert.

Die Grazer Visionäre denken an alles.
Gondeln, U-Bahnen, Tunnels.
Radwege sind leider noch Neuland.
Zwar war es 1980 ein Politiker der ÖVP (!), Erich Edegger, der die Schablone, mit der AktivistInnen den ersten „Radweg“ der Stadt gebastelt hatten, aufgekauft hatte, um dieses Beweismittel, die Polizei ermittelte damals gegen diese Art von Vandalismus, verschwinden zu lassen und um so die Übeltäter zu schützen. Doch heute gilt die Schirmherrschaft der Politik den Autofahrern.

Nicht so in Paris. Im Vergleich zu Graz, eine „echte“ Metropole.
Hier ist man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur innerhalb von 15 Minuten da, wo man sein will. 26 Euro pro EinwohnerIn (circa 12,4 Millionen) und Jahr will die Stadtregierung bis zum Jahr 2026 in Öffis, Parks und vor allem Radwege UND sichere Radabstellplätze (véloboite) investieren. Zusätzlich soll pro Geburt ein Baum dem Stadtbild hinzugefügt werden und pro Arrondissement mindestens eine so genannte „Radstraße“ geschaffen werden.
Von millionenfressenden (und wenn man es ernst meinen würde mit der Klimaneutralität bis spätestens 2030, völlig ineffizienten) fossilen Großprojekten wie, wer errät es, Tunnels, weiß man dort seit langem nichts mehr.

Das Dorf Graz könnte also in keinem krasseren Kontrast zu gut funktionierenden (autofreien) Fahrradhochburgen wir Barcelona, Paris und Amsterdam, um nur ein paar zu nennen, stehen.
Radwege (es gibt sie, so ist es nicht) innerhalb des Grazer Radnetzes sind leider immer noch eine krude Anordnung von weißen Linien, denen man kaum Platz zuspricht, weshalb sie entweder einspurig verlaufen und/oder andere klimaneutrale Verkehrsteilnehmer*innen behindern, und, was häufig genug der Fall ist, einfach im Nichts verschwinden. Dann ist man auf einer großen automobilfreundlichen Kreuzung hilflos verloren. Der Exekutive und Ordnungswache zur Freude…

Zynisch kommentierte die Stadt Graz die durch Covid19 leergefegten Straßen der Stadt und erklärte ein Projekt für das Kulturjahr 2020, das ursprünglich nicht angenommen worden war, die „Autofreie Innenstadt“ des Forum Stadtpark, plötzlich für durchgesetzt. Während in anderen Städten Pop-Up-Radwege und Verkehrsberuhigungen Einzug hielten.

Muss das so sein?!
Nein!

Denn es war nicht immer so. (Es gab eine Zeit da zog man Zug und Fahrrad dem Auto aus gutem Grund vor…) Und es wird auch nicht mehr so sein!

Wir fordern den Stopp fossiler Großprojekte wie sinnlose Tunnels und ein tatsächlich effizientes UND nachvollziehbares Radnetz.
Und eine autofreie Innenstadt.

Am Freitag, dem 16. Oktober 2020 um 15 Uhr bei der Oper, mit unserem Rad, treten wir genau für diese längst überfälligen Veränderungen ein, wenn es wieder heißt: Reclaim the Streets!

…oder, um es mir Queen zu sagen: „I don´t believe in Peter Pan, Frankenstein or Superman, all I wanna do is, to ride my bicycle!”

 

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