31/08/2008
31/08/2008

Abb. 1: Wie nähert man sich Barcelona? Vilja Neuwirth beispielsweise mit dem Besuch des Museums zeitgenössischer Kunst, genannt MACBA (Museu d’Art Contemporani de Barcelona).

Abb. 2: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona. Planung: Richard Meier, Fst. 1995

Abb. 3: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona. Planung: Richard Meier, Fst. 1995

Abb. 4: MACBA von Richard Meier, der Pritzkerpreisträger von 1984: "Mein liebstes Baumaterial ist das Licht".

Abb. 5: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona

Abb. 6: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona

Abb. 7: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona

Abb. 8: Spiegel, eigentlich Kunstobjekte, hier Werkzeuge der Architektur des MACBA

Abb. 23: Markthalle, Gusseisenarchitektur 1876, Detail

Abb. 9: Spiegel im MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona

Abb. 10: MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona

Abb. 11: Innere Wege des MACBA

Abb. 12: Innere Wege des MACBA

Abb. 13: Torre Telefónica von Santiago Calatrava - der 136 Meter hohe
Telekommunikationsturm auf dem Olympiagelände

Abb. 14: Platz vor der Olympiaschwimmhalle - heute Mehrzweckhalle

Abb. 15: Platz vor der Olympiaschwimmhalle - Detail

Abb. 16: Platz vor der Olympiaschwimmhalle

Abb. 17: Dach der Olympiaschwimmhalle - Detail

Abb. 18: Torre Agbar. Planung: Jean Nouvel. Fst. 2004

Abb. 19: Torre Agbar. Planung: Jean Nouvel

Abb. 20: Torre Agbar, Innenbereich, Blick nach außen

Abb. 21: Torre Agbar, Ausstellung im öffentlichen Bereich

Abb. 22: Modernes Stadtviertel um den Torre Agbar - Einkaufszentrum, Fassade

Abb. 24: Markthalle, Gusseisenarchitektur 1876, Detail

Abb. 25: "Kalthäuser", Holzarchitektur in den Parks zum Schutz von Pflanzen vor zu starker Sonnenbestrahlung, Detail der Dachfläche

Fotografische Impressionen aus Barcelona

Fotos von Vilja Neuwirth, März 2008.
Fakten recherchiert von Karin Wallmüller, August 2008.

Die Grazerin Vilja Neuwirth zieht es immer wieder zur Kunst. Ob bildende oder darstellende Kunst, ob Musik oder Architektur: Alles bewegt sie und zwingt sie zur Auseinandersetzung. Der Zwang ist kein beklemmender, viel mehr ein freudiger, geradezu schöpferischer. Kunst wird bei ihr zum Auslöser eigener Bildproduktion mit dem Medium Digitalkamera, allerdings ohne Bildbearbeitung.

GAT.ST darf einen Blick in ihr Fotoschaffen tun und bringt nach "Fotografische Impressionen aus Berlin" „Fotografische Impressionen aus Barcelona“. London folgt.

Wie nähert man sich Barcelona? Die pulsierende Stadt macht einem die Entscheidung, wo man mit ihrer Erkundung anfangen soll, nicht leicht. Ob in malerischen Altstadtgassen, auf den „Ramblas“, bei den berühmten Bauwerken, in den Parks, an den Stränden oder in den zahlreichen Museen.

Barcelona, Hauptstadt der autonomen Spanischen Region Katalonien, einer Stadt acht mal dichter als Graz (auf 100 km² Fläche kommen 1,6 Mio EW, also 16.000 EW pro km² - in Graz weniger als 2.000), hat sich seit dem Beitritt zur EU 1986 und der Ausrichtung der 25. Olympischen Sommerspiele 1992 zu einer der attraktivsten Städte von international höchst beachtetem städtebaulichem Niveau entwickelt. Dies vor allem wegen seines qualitätsvollen Umgangs mit den öffentlichen Räumen.

MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona
Abb. 1-12

Vilja Neuwirth hat es vorerst einmal in die Museen gezogen. Genauer gesagt in das Museum zeitgenössischer Kunst, genannt MACBA (Museu d’Art Contemporani de Barcelona). Das 120 x 35 m große, ab 1987 geplante und 1992-1995 von Richard Meier gebaute MACBA ist zur Gänze tagesbelichtet, teils von oben, teils über die Fassaden und den Innenbereich. Der Pritzker-Preisträger von 1984 arbeitet vornehmlich mit Licht: "Mein liebstes Baumaterial ist das Licht". Die Fotografin ist fasziniert vom Spiel des Lichts auf den weißen Architekturelementen, dem farbigen Glas der Fassade, vom Bezug zwischen innen und außen und den vielfältigen und ständig wechselnden Perspektiven.

Montjuïc
Abb. 13-17:

Als nächstes besuchte Vilja Neuwirth den Montjuïc, den geschichtsträchtigen Stadtberg von Barcelona. Im Mittelalter ein Steinbruch, bis ins 19. Jahrhundert Ort des Stadtfriedhofs, dann Schauplatz der Weltausstellung 1929 und der Olympiade 1992. Heute dominiert der Torre Telefónica des aus Valencia stammenden spanischen Architekten Santiago Calatrava den Hügel. Der 136 Meter hohe in den Jahren 1989 - 1992 errichtete Telekommunikationsturm, eine expressive Stahlkonstruktion, wurde ebenso wie der Torre de Collserola von Norman Foster (der zweite Telekommunikationsturm auf dem Tibitabo nordwestlich der Stadt) für die Olympischen Spiele 1992 erbaut. Der Torre Telefónica steht auf dem Platz vor der Olympia-Sporthalle (Palau Sant Jordi) des japanischen Architekten Arata Isozaki, der Platz und Halle in den Jahren 1983-1990 geplant und gebaut hat. Die Kuppelkonstruktion der Halle mit ihren zahlreichen transparenten Lichtkuppeln, die eine Tagesbelichtung des Inneren gewährleisten, ist außen schuppenartig mit Keramikplatten gedeckt. Heute ist das Palau Sant Jordi eine Halle für Theater und Konzerte. Aiko Miyawaki, die Frau Isozakis, entwarf die "Canvi" (= Change) genannten Skulpturen auf dem Platz (Foto 16).

Torre Agbar
Fotos 18-22:

Danach besuchte Vilja Neuwirth den 2004 fertig gestellten Torre Agbar von Jean Nouvel - die mit 142 m Höhe (noch) höchste Sehenswürdigkeit Barcelonas. Nur die Sagrada Familia wird einmal höher sein, weil sie für alle Zeiten das höchste Gebäude der Stadt bleiben soll. "Agbar" steht für Aguas de Barcelona, die Wasserwerke - eine Holding aus über 220 Firmen, die viele Bereiche der städtischen Infrastruktur bedient. Der Torre Agbar beherbergt ihre Hauptverwaltung. Die Glaslamellen-Fassade ist gesteuerter Sonnenschutz und sorgt außerdem für natürliche Luftzirkulation. Nachts bietet der Turm ein permanent wechselndes Farbenspektakel – gleich Wasserfontänen im Licht. Innen werden die öffentlichen Bereiche auch für Ausstellungszwecke genützt.

Biografie VILJA NEUWIRTH (*1948)

Geboren und aufgewachsen in Graz, Studium ( Musik-, Gesangs- und Instrumentalpädagogik, Englisch ) ebenda. Schon als Kind leidenschaftliche Theater -und Opernbesucherin, in der Folge Ballettunterricht und lange Zeit aktiv beim Kinder- und Jugendtheater. Klavierunterricht, Gesangs- und Schauspielunterricht. Langjährige Unterrichtstätigkeit an einer BHS als Musik- und Instrumentalpädagogin, mit Schwerpunkt fächerübergreifende Projektarbeit, sowie verantwortlich für Präsentation und für Comenius – Projekte. Drei Jahre Sendegestalterin in der Abteilung E - Musik des ORF, Studio Steiermark. Tätig auch in der Erwachsenenbildung und mit Workshops zum Thema Musik und Film, Musik und Bild, Musik und Bewegung, Theaterformen etc. Lange Zeit Mitglied in Jazz - und später auch Kammerchorensembles, wie u. a. dem Pro Arte Chor und der Domkantorei. Ab dem Jahr 2000 regelmäßige Mitarbeit in der englischen Roland-Collection for Films on Art (Kunstfolder – Layout, Übersetzungen, Fotoarbeiten, usw). Seit dem Ausscheiden aus dem Schuldienst rege Reisetätigkeit, sowie Gestaltung einer eigenen Musiksendung beim unabhängigen Grazer „Radio Helsinki“, zu der auch immer wieder Gäste vor allem aus dem Bereich Kultur eingeladen werden. Ab 2005 Mitglied der Fotosektion des Steiermärkischen Kunstvereins - Werkbund.

Ausstellungen: „In langsamen Kreisen ein Vogel - Verknüpfungen“. Eine Kunstsparten verbindende Installation der anderen Art in der ESC Graz, im Dez.2005. ( Henry Moore, Film, Literatur, Fotografie, Grafik ).
Teilnahme an Sammelausstellungen des Kunstvereins- Werkbund im Kunsthaus Bruck (Nov.2005) und im Künstlerhaus Graz (2006, 2007,2008).
Fotoausstellungen : „Aus dem Lot“ ( Werkbundgalerie, Juni 2006)
„L’art trouvé“ – Kunst, gefunden im öffentlichen Raum. Kunstuniversität Graz, 2008.

Teilnahme am Schweppes Photographic Portrait Prize 2005, an der RHS Photographic
Competition 2006, der Photo – Stuttgart 2006, der „photo graz 2006“ und an der
„kaunas-photo 08“.

Persönliche Anmerkung:
Zur Fotografie gekommen bin ich zunächst durch Dokumentationsarbeiten für den Bildungsbereich. Während zahlreicher Aufenthalte in London und Südostengland hat sich dann eine neue Art des Sehens herauskristallisiert. Mich faszinieren Oberflächen und Strukturen, Fundstücke, Weggeworfenes, der Blick zu Boden oder himmelwärts, aber vor allem Kunst und Architektur. Dem Alltäglichen und Banalen einen Moment der Spannung zu verleihen und dadurch Gedankenprozesse beim Betrachter in Gang zu setzen gilt mein Bestreben. Ich fotografiere mit einer Digitalkamera, bearbeite meine Fotos aber nicht, denn ich glaube an die „Magie des Augenblicks“.

Verfasser/in:
Vilja Neuwirth (Fotos), Karin Wallmüller (Text)
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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