10/04/2020

Staatspreis an Ortner & Ortner

Die Architekten Laurids und Manfred Ortner werden für ihr künstlerisch besonders herausragendes Lebenswerk mit der höchsten Auszeichnung der Republik Österreich geehrt.

Der aus 21 Mitgliedern bestehende Kunstsenat nominiert jährlich eine Künstlerpersönlichkeit ohne festgele

10/04/2020

Im MuseumsQuartier in Wien entsteht auf dem Dach des Leopold Museums zurzeit das Projekt 'MQ Libelle' von Ortner & Ortner mit Brigitte Kowanz und Eva Schlegel

©: A2Studio

Auf Vorschlag des Österreichischen Kunstsenats wird die höchste Auszeichnung der Republik Österreich den Architekten Laurids und Manfred Ortner für ihr künstlerisch herausragendes Lebenswerk zuerkannt.
In seiner Begründung führt der Kunstsenat an: "Ortner & Ortner Baukunst steht für eine Architektur, die – ohne Anbiederung – mit der Stadt, mit der historischen Substanz kommuniziert und auf ideologische Einschreibungen und Umbruchsituationen reagiert. Ortner & Ortner vollziehen das mit zeichenhaften Bauten, großen kompakten Monolithen. Die Fassaden aus z. B. Ziegel, Backstein oder Basalt und deren differenzierte Texturen sind ebenso immer neu gewählte Antworten auf den jeweiligen Ort.“

1990 gewannen Laurids und Manfred Ortner den Architekturwettbewerb für eines der weltweit größten Kunst- und Kulturzentren, das MuseumsQuartier in Wien, und erhielten in der Folge den Auftrag zum Bau des Quartiers mit den drei Kunstbauten: mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leopold Museum und Kunsthalle Wien. Obwohl die ursprünglichen Pläne teilweise geändert bzw. gar nicht realisiert werden konnten (Leseturm), eröffnete 2001 das MuseumsQuartier und brachte den Architekten internationale Anerkennung.

Das Aufgabenfeld von Ortner & Ortner hat sich ständig erweitert. Das Büro hat Standorte in Wien, Köln und Berlin.

Bedeutende Kulturbauten sind u.a. die Sächsische Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, das Schiffbau – Theater und Kulturzentrum Zürich, die Galerie unter Strom, Potsdam.
2014 wurde im Duisburger Hafen Deutschlands größtes Archivgebäude, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, eröffnet. Unter den zahlreichen Büro- und Wohnbauten sind u.a. ARD Hauptstadtstudio, City Tower Wien, Pariser Platz Berlin sowie Einkaufszentren u.a. Alexa Berlin, Lilien-Carré Wiesbaden, Forum Duisburg, Boulevard Berlin.
Aktuell freuen sich Ortner & Ortner über die Auszeichnung mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2020 für die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Der Preis wird von der Deutschen Universitätsstiftung verliehen und zeichnet Bauherren und PlanerInnen aus.
 
Im MuseumsQuartier in Wien entsteht auf dem Dach des Leopold Museums zurzeit ein neuer Raum für Kunst- und Kulturprojekte. Dieser Pavillon wurde von Ortner & Ortner in Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen Brigitte Kowanz und Eva Schlegel entwickelt. Die Eröffnung erfolgt voraussichtlich im Laufe dieses Jahres.

  • Laurids Ortner
, geboren 1941 in Linz, absolvierte ein Architekturstudium an der Technischen Universität Wien.
 1967 Mitbegründer der Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co in Wien.
 1976 bis 1987 Professor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
 1987 bis 2011 Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
 
  • Manfred Ortner, 
geboren 1943 in Linz, studierte zunächst Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der bildendenden Künste Wien.
 1971 bis 1987 Atelier Haus-Rucker-Co in Düsseldorf mit Günter Zamp Kelp und Laurids Ortner.
 1994 bis 2012 Professor für Entwerfen, Architekturfakultät FH Potsdam.

PreisträgerInnen – Architektur
des Großen Österreichischen Staatspreises seit 1950

    •    2015 Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan
    •    2011 Heinz Tesar
    •    2004 Günther Domenig
    •    2000 Wilhelm Holzbauer
    •    1999 Wolf D. Prix [Coop Himmelb(l)au]
    •    1983 Hans Hollein
    •    1975 Karl Schwanzer
    •    1971 Gustav Peichl
    •    1967 Franz Schuster
    •    1965 Josef Frank
    •    1962 Roland Rainer
    •    1958 Erich Boltenstern
    •    1954 Max Fellerer
    •    1953 Clemens Holzmeister
    •    1950 Josef Hoffmann

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