Startschuss für Bad Eggenberg neu

Am 18.05.2006 hatte der Gemeinderat eine Projektgenehmigung für den "Neubau Sport- und Wellnessbad Eggenberg" unter der Bedingung beschlossen, dass die Finanzierung zu je einem Drittel durch Stadt Graz, Land Steiermark und Bund zu erfolgen habe. Obwohl die Förderzusage des Bundes bisher nur für einen Teilbetrag (4,033 Millionen Euro) besteht, hat der Grazer Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung (24.05.2007), auf Antrag der Stadtbaudirektion, den Start des Projektes beschlossen. Grund dafür ist der desolate Bauzustand des städtischen Bades.
Das Stück wurde allerdings gegen die Stimmen der Grünen beschlossen (Kommentar demnächst auf GAT).

Die Stadtbaudirektion wird in einem ersten Umsetzungsschritt einen EU-weiten Generalplanerwettbewerb, zur Erlangung eines Entwurfs für den Neubau des Sport- und Wellnessbades in Eggenberg, ausschreiben und durchführen.

VORGESCHICHTE
In den Jahren 1972/73 wurde das Frei- und Hallenbad Eggenberg errichtet (Planung: Herta Frauneder-Rottleutner) und 1974 feierlich eröffnet. Es war damals in erster Linie für den Schul- und Vereinsschwimmsport und auch für die Nutzung durch aktive Sportler gedacht. Seit 1985 betreiben die Freizeitbetriebe der Grazer Stadtwerke AG das Bad, bei dem seit Mitte der 1990er Jahre umfassende Sanierungsmaßnahmen anstehen, die den Brandschutz ebenso betreffen, wie die Haustechnik. Zahlreiche Pressestimmen und Einträge auf der Website des Eggenberger Bades weisen auf bauliche Misstände und dessen Auswirkungen hin.

Einen ersten Anlauf zur Sanierung und Modernisierung nahm die Stadt Graz im Jahr 1996. Sie beauftragte das TEAM A GRAZ, das damals längst über große Erfahrung im Bäderbau verfügte, mit der Umbauplanung und der Erstellung eines Sanierungskonzeptes für das heruntergekommene städtische Bad. Das Büro entwarf ein modernes Wellness-Center mit einem Leistungsspektrum, ähnlich jenem der südoststeirischen Thermalbäder: ein Wellness- und Spa-Bereich waren ebenso vorgesehen, wie ein Sportbecken mit 50 m Länge und eine Sprunghalle. Weil die Stadt für dieses Projekt nicht die nötigen Mittel aufbringen konnte, wurde die Realisierung immer wieder verschoben, bis im Jahr 2002 das endgültige Aus kam. Entscheidend dafür war nicht nur die politische Wende (Nagl löste Stingl als Bürgermeister ab), sondern auch das Ergebnis einer Studie über Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Machbarkeit einer umfassenden Sanierung des alten Bades. Sie kam zu dem Ergebnis, dass unter Betrachtung der Folgekosten eine Neubaulösung in jedem Fall wirtschaftlicher sei, als eine Sanierung.

Wettbewerb für Neubau Sport- und Wellnessbad Eggenberg noch 2007

In einem ersten Umsetzungsschritt wird, unter der Federführung der Stadtbaudirektion, ein EU-weiter Generalplanerwettbewerb für den Neubau eines Sport- und Wellnessbades in Eggenberg durchgeführt. Die Kosten für den Wettbewerb wird zur Gänze die Grazer Stadtwerke AG tragen.

Nach der Abwicklung des Verfahrens und Vorliegen eines Ergebnisses wird die Stadtbaudirektion dem Grazer Gemeinderat ehest möglich einen konkreten Baubeschluss zur Beschlussfassung vorlegen - wäre es nach Plan gegangen, hätte der Schritt bereits in diesem Frühjahr gesetzt werden sollen. Die weiteren Umsetzungsschritte (Einreichplanung, Detailplanung und Errichtung) erfolgen durch die Grazer Stadtwerke AG. Die Stadtbaudirektion wird in Abstimmung mit den zuständigen Magistratsabteilungen eine Projektbegleitung zur Wahrung der Interessen der Stadt Graz einrichten.

Der Gesamtkostenrahmen für den gesamten Neubau beträgt € 30,94 Mio Euro. Während die Finanzierung des Sportbades zu je einem Drittel von Stadt Graz, Land Steiermark und Bund erfolgen soll, wird die Grazer Stadtwerke AG die Kosten für das neue Wellnessbad tragen. (mw)

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich

Datum:

Fri 25/05/2007
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