03/02/2010
03/02/2010

Gesamtübersicht der Baufelder der beiden Projekte „Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof“ und „Verkehrsknoten Graz Hauptbahnhof 2020“, die seit Oktober 2009 unter dem neuen Namen „Verkehrsknoten Graz Hauptbahnhof“ firmieren. Foto: ÖBB (zur Vergrößerung auf das gewünschte Bild klicken)

Im Rahmen des Projekts „Verkehrsknoten Graz Hauptbahnhof 2020“ werden die Bahnsteigsbereiche einheitlich gestaltet und ausgestattet, mit einem neuen Leitsystem versehen sowie mit einer großflächigen neuen Überdachung geschützt.

Luftbild Hauptbahnhof Graz. Foto: ÖBB

Der Grazer Hauptbahnhof ist mit einer derzeit täglichen Frequenz von rund 30.000 Fahrgästen einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Österreichs. Durch den Bau des Semmering-Basistunnels und der Koralmbahn sowie den Verbesserungen entlang der Pyhrn-Schober-Achse wird sich Graz zu einem zentralen nationalen und internationalen Knotenpunkt entwickeln. Nicht zuletzt wird die Stadt auch beim Ausbau des Baltisch-Adriatischen Korridors (der Nord-Süd-Transversale, die die Ostsee mit der Adria verbindet) eine wichtige Rolle spielen. All diese Maßnahmen erfordern eine Anpassung der künftigen Hochleistungstrecke an aktuelle und kommende betriebliche Anforderungen.

Um den zu erwartenden 40.000 Fahrgästen, die künftig täglich den Hauptbahnhof frequentieren werden, eine reibungslose Anbindung an den Stadtverkehr gewährleisten zu können, muss die Verknüpfung der öffentlichen Verkehrsmittel mit den Zügen der ÖBB verbessert werden. Demgemäß ist im Rahmen des von der Grazer Stadtregierung geplanten Projekts „Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof“ vorgesehen, die Straßenbahnlinien 1, 3, 6, und 7 über den Hauptbahnhof zu führen (mit unterirdischer Doppelhaltestelle unter dem Europaplatz) und die Intervalle kürzer zu takten.

Die beiden Bauvorhaben laufen seit Oktober 2009 unter dem neuen Namen „Verkehrsknoten Graz Hauptbahnhof.“ Beide Projekte werden in enger Zusammenarbeit zwischen der ÖBB-Infrastruktur AG, der Stadt Graz / Stadtbaudirektion, dem Land Steiermark sowie der Graz AG / Verkehrsbetriebe geplant und realisiert.

Baumaßnahmen des Baufelds Graz Hauptbahnhof 2020
Für die Planung des Umbaus des Grazer Hauptbahnhofes ist nach einer EU-weiten Ausschreibung seit 2008 die ARGE Hyder-Rinderer-BHM zuständig. Das Büro Zechner & Zechner zeichnet für den Bereich Architektur und Hochbau verantwortlich.

Als Hauptbaumaßnahme umfasst das Baufeld Grazer Hauptbahnhof den Ausbau sämtlicher Infrastrukturen, wie den Um- Neubau des Süd- als auch des Nordkopfes des Bahnhofes, die Adaptierung der Bahnsteig- und Gleisanlagen, die Verlängerung von Bahnsteigen sowie den Neubau des nördlichen Personentunnels und dessen Verlängerung bis in die Waagner-Biro-Straße.

Der neue Nordtunnel, der wie zuvor zur Versorgung der Inselbahnsteige dient, wird durch neue Lift- und Treppenanlagen besser zugänglich und, als neue Verbindung der beiden Stadtteile Eggenberg und Lend, bis zur Waagner-Biro-Straße im Westen weitergeführt werden. Ausgestattet mit der nötigen Infrastruktur, wie Fahrkartenautomaten oder Fahrradständern, wird somit ein Zugang vom Westen der Stadt zum Bahnhof geschaffen, der vor allem Pendlern aus diesem Stadtteil zugute kommen sollte.

Ebenso wird der Südtunnel verlängert, um mehrere Bahnsteige zu versorgen, sowie mit neuen Rolltreppen, Treppen und Aufzügen ausgestattet. Die Bahnsteigsbereiche werden in einheitlicher Gestaltung modernisiert und ausgestattet, mit einem neuen Leitsystem versehen sowie mit einer großflächigen neuen Überdachung geschützt.

Infolge der Modifizierung der Gleisanlagen sind einerseits erschütterungsmindernde bauliche Eingriffe im Gleisbereich, andererseits aktive Lärmschutzmassnahmen notwendig. So werden im Bereich Gösting auf einer Länge von rund 5,2 Kilometer Lärmschutzwände errichtet.

Die bauliche Schnittstelle der beiden Baufelder Nahverkehrsdrehscheibe und Hauptbahnhof bildet der komplette Neubau der von der ÖBB projektierten Eisenbahnbrücke (Objekt GW1) als neue Unterführung der Eggenberger Straße: Um für die vermehrten Gleitachsen in diesem Abschnitt genügend Platz zu schaffen, wird die Brücke durch einen Neubau aus vorgespannten Stahlbeton, die in mehreren Teilen eingeschoben wird, ersetzt.

Der Bau weiterer bahntechnischer Anlagen, wie die neue Technische Services-Halle oder die Kabelquerung für den Mittelspannungsring sind bereits abgeschlossen, die Personenwagennabstellgruppe und Güterverladerampe sind in Bau.

Zeitliche Umsetzung: August 2010 – Mitte 2015

AUFTRAGGEBER
ÖBB Infrastruktur AG
Neu- und Ausbau
Projektleitung Koralmbahn 1
Griesgasse 11/II, 8020 Graz
Dipl.Ing.Dr. Klaus Schneider, Dipl.Ing.Dr. Helmut Steiner

PLANUNGSTEAM
ARGE Hyder-Rinderer-BHM

Rinderer & Partner Ziviltechniker KEG 

Grabenstraße 33, 8010 Graz

Hyder Consulting GmbH Deutschland
Radickestraße 48,
12489 Berlin

BHM INGENIEURE - Engineering & Consulting GmbH / Graz
Bahnhofgürtel 77-79, 8020 Graz

Architektur und Hochbau:
Zechner & Zechner ZT GmbH
Stumpergasse 14/2/23, 1060 Wien
Mitarbeiter: D.I. Kai Uwe Preissl
Ing. Markus Schwarz
D.I. Mario Buxbaumer
Visualisierungen: isochrom.com, tomaselli. visual sensations

IN ABSTIMMUNG MIT:

Magistrat Graz – A10/8 Abteilung für Verkehrsplanung
Bauamtsgebäude Bahnhofcenter, Europaplatz 20, 8011 Graz
Abteilungsvorstand: Dipl. Ing. Martin Kroißenbrunner
Sachbearbeiter: Martin Bauer

Graz AG / Verkehrsbetriebe
Jakoministrasse 1
8010 Graz, Austria

Land Steiermark
Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA 18A
Stempfergasse 7, 8010 Graz
Leiter der Fachabteilung: Dipl.Ing. Andreas Tropper
Sachbearbeiter: Dipl.Ing. Alfred Nagelschmied

Stadt Graz Stadtbaudirektion
Europaplatz 20, 8011 Graz
Projektleitung: Dipl.-Ing. Klaus Masetti

Verfasser/in:
Gudrun Hausegger, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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