15/08/2007
15/08/2007

Schon lange sorgt das System der Wohnbauförderung insgesamt und der steirischen im Besonderen für ein Brodeln in der heimischen Bau- und Planerszene. Genossenschaften, ArchitektInnen sowie BeamtInnen und PolitikerInnen stehen einander teils unversöhnlich gegenüber. ArchitektInnen kritisieren, der geförderte Wohnbau komme seit Jahrzehnten immer gleich daher, er vernachlässige soziale Faktoren und architektonische Qualität. Das Fördersystem verhindert Innovation, sagen sie: Wettbewerbe scheitern daran, und es ist auf Öko-Kennwerte fixiert. Die Genossenschaften, die im großen Stil Wohnraum aus dem Boden stampfen, verweisen auf (Kosten)-Vorgaben und ihre jahrelangen Erfahrungen. BeamtInnen und PolitikerInnen ringen die Hände, weil ihnen ihre Töpfe oft für andere Zwecke ausgeräumt werden. Und verteidigen sich: Viele Pläne von ArchitektInnen seien zwar schön, aber zu teuer. Und kommt jemand mit Vorschlägen, um der alternden und flexibilisierten Gesellschaft Rechnung zu tragen, zucken sowohl Bauträger als auch PolitikerInnen gern die Schultern: Hamma schon, brauch´ma net, geht gar nicht. Zu all dem kommt, dass, sowohl international als auch national, Wohnen immer schwerer leistbar wird.

gat.st bringt in den nächsten Monaten in loser Abfolge Artikel und Interviews zu diesen brennenden Fragen: Entwickelt sich die Wohnbauförderung in die falsche Richtung? Verdient der soziale Wohnbau seinen Namen, und wer profitiert eigentlich davon? Ist vieles, was ArchitektInnen planen, einfach nicht umsetzbar? Haben die Genossenschaften zu viel Macht bekommen?

LeserInnen-Kommentare sind erwünscht!
Sagen Sie uns und anderen UserInnen Ihre Meinungen zum System der Wohnbauförderung im Allgemeinen – und zur steirischen Wohnbauförderung im Besonderen.

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Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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