27/06/2007
27/06/2007

Preisträger Kategorie Landwirtschaftliche Bauten: Rinderstall HIRTLER, Frohnleiten. Planung: Josef Konrad Zimmerei, Frohnleiten

Preisträger Kategorie Touristische Bauten: Hotel "Die Wasnerin", Bad Aussee. Planung: Arch. DI Herwig Ronacher, Hermagor

Preisträger Kategorie Um- und Zubauten: Weinidylle Dreisiebner, Ehrenhausen. Planung: köberl architekten, Schärding

Preisträger Kategorie Um- und Zubauten / Preisträger Handwerkspreis: Presshaus Lorencic, Graz. Planung: DI Peter Gleis, Graz

Preisträger Kategorie Öffentliche Bauten: Kindergarten Albersdorf b. Gleisdorf. Planung: Arch. DI Alfred Graffer, Graz

Preisträger Kategorie Mehrfamilienhäuser: Generationengemischte Wohnhausanlage Pirching am Traubenberg. Planung: Arch. DI Andreas Mikula, Graz

Preisträger Kategorie Einfamilienhäuser: Haus Kampus, Graz. Planung: Arch. DI Guido Seeger, Kumberg

Sonderpreis für Innovation: Lärmschutzwand + Sommerküche Wallner, Scheifling. Planung: sps architekten, Thalgau

Sonderpreis für Konstruktion: Fußbrücke über die Mürz, Kapfenberg. Planung: Arch. DI Sandra Taendler, Kapfenberg

WIN Sonderpreis für Nachhaltigkeit: Schistlhaus am Hochschwab. Planung: pos architekten, Wien

Publikumspreis: Kindergarten Edelschrott. Planung: Team A Graz

Über 100 Einreichungen in sechs Kategorien, dazu vier Sonderpreise und ein Publikumspreis. Das war der Steirische Holzbaupreis 2007 in Zahlen zusammengefasst.

Am Freitag, den 22. Juni 2007 haben die drei Auslober proHolz Steiermark, Besser mit Holz und die Landesinnung Holzbau in der Holzhalle des Freizeitzentrums Frohnleiten vor rund 300 Besuchern die Holzbaupreise 2007 bekannt gegeben. Unterstützt wurde der Steirische Holzbaupreis vom Land Steiermark unter der Schirmherrschaft von Holzbau-Landesrat Johann Seitinger und von der Raiffeisenlandesbank Steiermark. Die Preise wurden vom Holzcluster Steiermark zur Verfügung gestellt.

Die Preisträger in den sechs Kategorien:

In der ersten Kategorie, den landwirtschaftlichen Bauten, zeichnete Hans Resch, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Steiermark und Obmann Stellvertreter von proHolz Steiermark das Frohnleitner Projekt „Rinderstall Hirtler“ aus. „Dieser schlichte, auf rechteckigem Grundriss basierende Holzbau besticht durch seine Konstruktion und Logik,“ so die Begründung der Jury.

Den Holzbaupreis 2007 für „touristische Bauten“ erhielt von Tourismus-Spartenobmann Johann Hofer das Ausseer Hotelprojekt „Die Wasnerin“. Das Argument der Jury lautete: „Die Annäherung des Neubaus als Atrium mit ovalem Grundriss an den Bestandsbau erforderte bedachtsamen Umgang in der Höhenentwicklung und Ausdehnung des Gebäudes.“ Zusätzlich folgt der gesamte Zubau den Grundsätzen des Feng Shui unter ökologischen und baubiologischen Aspekten

Eine Besonderheit bot die von Besser mit Holz-Obmann Ing. Sepp König präsentierte Kategorie „Zu- und Umbauten“. Denn die Jury hat sich hier für zwei Preisträger entschieden:
Erstens für das Projekt „Weinidylle Dreisiebner“ aus Ehrenhausen. Hier beeindruckte die Jury die gelungene Kombination aus ortstypischen Bauelementen und der modernen, ungewöhnlichen Fassadengestaltung, die an eine Art Strichcode erinnert. Positiv bewertet wurde auch der energetische Ansatz als Niedrigenergiebau mit Solarnutzung.
Beim zweiten Projekt handelt es sich um das „Presshaus Lorencic“ aus Graz. Auch hier überzeugte vor allem die gelungene Interpretation aus Tradition und Moderne. Das Presshaus Lorencic wurde zusätzlich mit dem heuer erstmals vergebenen „Handwerkspreis“, überreicht von LIM Oskar Beer, ausgezeichnet. Dieser stellt in Zeiten der Automatisierung und Industrialisierung das handwerkliche Können der steirischen Holzbaumeister in den Mittelpunkt.

Der Kindergarten Albersdorf führte die von proHolz-Obmann LAbg. DI Heinz Gach begleitete Kategorie „Öffentliche Bauten“ an. „Klar definierte Funktionsbereiche in verschiedenen Dimensionen, unterschiedliche Raumhöhen und Variationen in den Öffnungen nach außen sorgen für Spannung und erhöhen den pädagogischen Aspekt der Raumwahrnehmung bereits im Kindesalter“, begründet Jury-Vorsitzender Architekt Stefan Gamper die Auszeichnung dieses Gebäudes.

In der von Landesrat Johann Seitinger vorgestellten Kategorie „Mehrfamilienhäuser“ entschied die Jury zugunsten des Projektes „Generationsgemischte Wohnhausanlage Pirching am Traubenberg“. Das Argument der Jury lautete: „Das Ensemble mit den unterschiedlichen Wohneinheiten und Wohnformen sowie die flexiblen Grundrisse und Größen entsprechen voll und ganz den Anforderungen eines Mehrfamilienhauses bzw. Mehrgenerationenhauses.“

Laudator Präs. Ing. Wilfried Thoma, Präsident der Raiffeisenlandesbank Steiermark, verkündete das Siegerprojekt der Kategorie „Einfamilienhäuser“: Das Haus Kampus aus Graz. „Das Haus Kampus verdient diesen Preis unter anderem aufgrund seiner Formgebung, Gestalt und Konstruktion, die in ihrer Schlichtheit ein harmonisches Gefüge in der Einheit des Entwurfes bilden", rechtfertigt die Jury. Und das obwohl Frau Mag. Doris Kampus am Anfang vom Baustoff Holz eigentlich gar nicht wirklich überzeugt war. „Ich bin froh, dass mein Mann hartnäckig geblieben ist.“ Und auf die Frage, ob das Haus so geworden ist, wie sie es sich vorgestellt hat, antwortete die Hausherrin: „Nein, es ist viel besser geworden, als ich es mir je erträumt habe.“

Sonderpreise

Zusätzlich zu den sechs Kategorien wurden mehrere Sonderpreise vergeben. Der Sonderpreis für Innovation ging an das Projekt „Lärmschutzwand + Sommerküche Wallner“ aus Scheifling. Das Grundstück wurde durch eine Holzriegelwand von der stark befahrenen Bundesstraße abgeschottet, um eine hohe Aufenthaltsquote des Gartens zu erzielen. Die integrierte Sommerküche erhöht die Nutzbarkeit des Freibereiches. „Ich habe noch nie eine so raffinierte und in dieser Intelligenz ausgeführte Lösung gesehen“, lobte der Juryvorsitzende Gamper dieses einzigartige Projekt.

Den Sonderpreis für Konstruktion vergab die Jury an das Projekt „Fußbrücke über die Mürz“ der Stadtgemeinde Kapfenberg. „Der Entwurf als städtebauliche Verbindungsachse zwischen den zwei Mürzseiten, unter Berücksichtigung des Feng Shui, nimmt starken Bezug zum Naturraum des Ufers und macht somit die umgebende Landschaft erlebbar“, erklärt Jurysprecher Gamper. Die 48 m lange und über 30 Tonnen schwere Konstruktion ist mit Sonnensegeln und einer Plattform in der Mitte ausgeführt.

Das Schiestlhaus am Hochschwab wurde mit dem WIN Sonderpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Dazu meinte die Jury kurz und bündig: „Anspruchsvolle Architektur, Passivhausstandard, Energie nur aus erneuerbaren Quellen, möglichst wenig Gewicht und Nachhaltigkeit als durchgehendes Prinzip – Herausforderung genug, um einen Preis zu rechtfertigen.“

Für die Bewertung war für die Jury übrigens bei allen Projekten nicht nur die architektonische Gestaltung ausschlaggebend – es sind viele andere Eigenschaften wie Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz oder Individualität, die die ausgezeichneten Gebäude von anderen Bauten abheben.

Heuer erstmals vergeben: Der Publikumspreis

Unabhängig von der Jury hatten heuer erstmals die Steirerinnen und Steirer die Möglichkeit, direkt per Internet den schönsten Holzbau der Steiermark zu wählen. Über 13.000 Personen sind der Aufforderung gefolgt – als Sieger ging der Kindergarten Edelschrott mit knapp 22 % der abgegebenen Stimmen hervor.

Ziele und Hintergrund des Steirischen Holzbaupreises
Ziel des Steirischen Holzbaupreises ist, anhand der prämierten Holzbauten die Vielseitigkeit des Baustoffes Holz zu zeigen. Denn Holz ist ein natürlicher High-Tech-Baustoff, dessen Grenzen der Leistungsfähigkeit noch lange nicht erreicht sind. Die Holzbau-Betriebe haben es geschafft, den Bogen vom traditionell bewährten Holzbau zur Baukultur des 21. Jahrhunderts zu spannen. Vor allem im Niedriegenergie- und Passivhausbereich ist der Baustoff Holz zurzeit eindeutig die Nummer eins.

Im Rahmen der Galanacht des Steirischen Holzbaus wurde auf jeden Fall wieder einmal klar: Die Steiermark hat das geistige und handwerkliche Rüstzeug und die materiellen Voraussetzungen, um zur europäischen Top-Region des Holzbaus zu werden. Und vielleicht wird die Vision von Holzbau-Landesrat Johann Seitinger wahr: Im Jahr 2015 sollen so viele Holzhäuser nachgefragt werden, dass man mit der Erzeugung gar nicht mehr nachkommt…

KONTAKT:
Steirischer Holzbaupreis 2007
c/o proHolz Steiermark
DI (FH) Erhard Pretterhofer
Reininghausstraße 13A, 8020 Graz
T +43 (0)664/444 3745
F +43 (0)316/58 78 50 10
pretterhofer@proholz-stmk.at

Fotoquelle:
pro Holz Steiermark
http://www.holzbaupreis-stmk.at

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