29/02/2004
29/02/2004

TV-Tipp von Harald Saiko, Architekt

"Nicht anGedacht sondern anGeschaut: Die Architektur – Ein Drama auf hohem Niveau, mit wenig Spaß, wenig Spannung und null Erotik!
Genau das Richtige, um zu erfahren, was ArchitektInnen wirklich machen, am Mittwoch 03.03. um 22.45 Uhr auf ARTE."

Filmbeschreibung

Ost-Berlin Ende der 80er Jahre:
Der Ost-Berliner Architekt Daniel Brenner ist mit großem Idealismus an seinen Beruf herangegangen, hat aber nach dem Ende des Studiums bestenfalls Wartehäuschen für Bushaltestellen entwerfen dürfen. Erst im Alter von fast 40 Jahren bekommt er die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. Er erhält überraschend den Auftrag, für eine Trabantenstadt am Rande Berlins ein kulturelles Zentrum zu planen. Verbissen kämpft Daniel um seine Idee den Menschen durch eine Alternative zur Monotonie des genormten Bauens eine Heimat zu schaffen. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Leute geht er mit großem Engagement ans Werk. Ihr Zentrum soll Spielplätze, Grünanlagen, moderne Kunst und Geschäfte vereinen. Doch die Bürokratie erhebt immer wieder Einspruch. Was auf dem Papier und als Modell entwickelt wird, wird auf ein Minimum zusammengestrichen. Eine ebenso typische wie absurd-entlarvende Forderung besteht darin, eine Skulptur mit dem Titel "Familie im Stress" umzubenennen in "Familie im Sozialismus". Die jungen Architekten resignieren schließlich. Daniels Projekt wird abgelehnt, weil es nicht in die genormte Neubaulandschaft passt. Die Kollegen wenden sich von ihm ab, als er beginnt, Kompromisse mit dem bürokratischen Apparat einzugehen. Auch seine Ehefrau Wanda verliert den Mut und will mit der Tochter in den Westen ziehen - Daniels Frau und Kind verlassen die DDR. Daniel begleitet sie zum Bahnhof Friedrichstraße - ein erschütternder Abschied.

Spielfilm, DDR / Deutschland 1990
Regie: Peter Kahane
Buch: Thomas Knauf, Peter Kahane

Verfasser/in:
Harald Saiko
"Empfehlung"
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