15/05/2007
15/05/2007

Die Jury des Wettbewerbs wählte in ihrer Sitzung, am 26./27.04.2007, aus 75 Einreichungen das Projekt von Arch. DI Ferdinand Certov zum Sieger.

WEITERE PREISTRÄGER:
2. Preis: Architekt Klaus Zeinitzer, Wien
3. Preis: riccione architekten, Innsbruck

ANERKENNUNGSPREISE:
1. Anerkennungspreis: Architekt Christian Dengler, Berlin
2. Anerkennungspreis: Architekt Thomas Pucher, Graz
3. Anerkennungspreis: Architekt Jörg Fuchs, Graz

Fachpreisrichter waren u.a. die Architekten Markus Pernthaler (Vorsitz) und Alfred Wolf.

Gegenstand des von der LIG Steiermark ausgelobten EU-weiten offenen baukünstlerischen Wettbewerbs war der Neubau eines barrierefreien Gästehauses mit 36 Betten. Das neue Gästehaus soll körperbehinderten, sehbehinderten und blinden, gehörbehinderten und gehörlosen sowie mental- und mehrfach- behinderten Menschen Platz bieten. Zudem war darauf Bedacht zu nehmen, dass das bestehende Schloss mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde und die Nutzer sich dieser Auszeichnung verpflichtet fühlen.

AUSSTELLUNG:
Alle Arbeiten werden im Schloss Retzhof zur Besichtigung ausgestellt. In der Zeit von Montag, den 14.05.2007 bis Samstag 26.05.2007 kann die Ausstellung zu folgenden Zeiten besichtigt werden: Mo-Fr von 9.00-16.00 Uhr und Samstag von 8.00-12.00 Uhr (Sonntag geschlossen).
Um telefonische Voranmeldung unter 0043-3452-82788-0 wird ersucht.
Beschreibung des Siegerprojektes, der Preisträger und der Anerkennungspreise:
(Auszug aus dem Juryprotokoll)

1. PREIS > Projekt 1048
Arch. DI Certov, Graz

_ Städtebauliche Kriterien
Der gut proportionierte Baukörper ist sehr exakt in die umgebende städtebauliche Situation eingepasst und erzeugt angenehme Außenräume; das Nebengebäude wird als unterstützendes Element für die Wegeführung und Orientierung herangezogen; die Vertreterin des Bundesdenkmalamtes empfiehlt, mit dem Hauptbaukörper vom Schloss etwas weiter abzurücken.
_ Baukünstlerische Kriterien
Die dargestellten Abbildungen lassen eine klare und gekonnte Formulierung des Baukörpers erkennen; insbesondere der Stimmungsgehalt der öffentlichen Zonen wird sehr positiv hervorgehoben; die Orientierbarkeit und natürliche Wegeführung ist in einer hervorragenden Weise gegeben; insgesamt ist die Formensprache und die Gestaltung sowie die Materialwahl der Aufgabe entsprechend.
_ Funktionelle Kriterien
Schöne und übersichtliche Lobby mit Empfang und Rezeption an zentraler Stelle; Erschließung der Zimmer großzügig und von guter Qualität; die Zimmergrundrisse selbst sind noch als verbesserungswürdig zu bezeichnen; ansonsten bestechend logische Anordnung aller strukturellen Elemente; die vorgeschlagene Unterkellerung des Nebengebäudes war in der Auslobung ausgeschlossen, diesbezüglich wird die Planung zu überarbeiten sein.

2. PREIS > Projekt 1036
Arch. DI Klaus Zeinitzer, Wien

_ Städtebauliche Kriterien
Die vorgeschlagene Punkthauslösung ist überzeugend und gekonnt vorgetragen; der Baukörper ist in Relation zum Schloss und zum bestehenden Gästehaus gut angeordnet und gut proportioniert. Durch das Abrücken vom Schloss entsteht eine großzügige Sichtverbindung vom Vorhof zum Schlosspark.
_ Baukünstlerische Kriterien
Die vorgeschlagene differenzierte Fassadengestaltung mit transparentem Untergeschoss und verhüllten Obergeschossen mit einem floralen Metallmuster lassen eine hohe Qualität erwarten; insgesamt ist die Formulierung des Baukörpers sehr gelungen.
_ Funktionelle Kriterien
Lage und Ausführung der erdgeschoßigen Halle mit Rezeption ist organisatorisch und erschließungstechnisch ideal gelöst; die Erschließungszonen in den Obergeschossen könnten etwas
großzügiger sein, es wurden die Chancen des Zentralbaus mit einer kommunikativen Mittelzone nicht in
vollem Umfang genutzt; der kompakte Zentralbau ergibt kurze Wege; die sehr konventionelle
Organisation der Zimmergrundrisse wird kritisch angemerkt.

3. PREIS > Projekt 1018
Riccione Architekten, Innsbruck

_ Städtebauliche Kriterien
Gut gelöste Positionierung des Baukörpers; Höhenentwicklung schlüssig und angenehm.
_ Baukünstlerische Kriterien
Pavillonartige, ruhige und transparente Erscheinung; inwieweit die Transparenz auch in der Umsetzung durchgehalten werden kann wird kontrovers diskutiert; die frei gespielte Box im Erdgeschoss birgt ein großes Potential.
_ Funktionelle Kriterien
Klare und übersichtliche Erschließung; hervorragende Lösung für die Zimmergrundrisse.

1. ANERKENNUNGSPREIS > Projekt 1070
Arch. DI Christian Dengler, Berlin

_ Städtebauliche Kriterien
Klar formulierter längsgerichteter Solitär mit großzügiger Öffnung im Erdgeschossbereich, die eine Sichtverbindung vom Vorhof zum Park herstellt; die relativ große Höhe des Baukörpers wird durch den Abstand zum Schloss verträglich; insgesamt gute Proportionierung des Baukörpers im Verhältnis zu den Außenräumen.
_ Baukünstlerische Kriterien
Etwas indifferente und schwer erkennbare Gestaltungsabsichten; positiv hervorgehoben wird die ruhige äußere Erscheinung.
_ Funktionelle Kriterien
Die Lage des Eingangsbereichs und der Rezeption ist ideal gelöst; der überdachte Außenbereich kann
eine hohe Qualität aufweisen.

2. ANERKENNUNGSPREIS > Projekt 1045
Arch. Pucher, Graz
Städtebauliche Kriterien

Der vorgeschlagene Riegeltyp ist städtebaulich gut eingesetzt; auf Grund der linearen Anordnung sehr lange Baukörperentwicklung. Die Proportionen im Verhältnis zu den bestehenden Gebäuden sind ausgewogen und erzeugen angenehme Außenräume.
_ Baukünstlerische Kriterien
Die boxenartige Darstellung der Zimmerblöcke in der skulpturalen Baukörpererscheinung wurde als interessanter Vorschlag gewertet, die techn. Machbarkeit der stringenten Außenerscheinung wird allerdings hinterfragt; positiv hervorgehoben wird auch die Öffnung des Foyers im Erdgeschoss.
_ Funktionelle Kriterien
Es scheint unverständlich, dass trotz des vorhandenen Raumangebotes die Rezeption im Schloss verbleibt; die vorgeschlagenen Zimmerlösungen sind ausgesprochen Innovativ; die verwinkelte Anbindung an das bestehende Schloss wird kritisch bemerkt.

3. ANERKENNUNGSPREIS > Projekt 1064
Arch. DI Jörg Fuchs, Graz

_ Städtebauliche Kriterien
Der städtebauliche Ansatz mit der geschickten Formulierung eines dreiecksförmigen Baukörpers wird als interessanter Ansatz positiv bewertet; die Höhenentwicklung des Erdgeschosses und des Baukörpers insgesamt ist gut gelöst.
_ Baukünstlerische Kriterien
Die Formulierung des Baukörpers ist überzeugend vorgetragen; allerdings wird die Fassadenlösung mit dem begrünten Rankgerüst kritisch hinterfragt, insbesondre in ihrer technischen Machbarkeit.
_ Funktionelle Kriterien
Die räumliche Entwicklung der zentralen Erschließungszone wird positiv hervorgehoben, die räumliche
Organisation der Zimmer wird ebenfalls positiv bewertet; die Zimmer in den Dreieckbereichen sind
großteils gut gelöst, mit Ausnahme eines ungünstigen Zimmerzuschnittes im Bereich des Überganges
zum Schloss; die Anordnung und Lage der Rezeption und der zentralen Eingangshalle sind ideal gelöst.

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