01/08/2008
01/08/2008

Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung lud heuer zum zehnten Mal zur Teilnahme am Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis ein. Das Motto lautet: Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen.

Der Wettbewerb ist geleitet von der Intention, besonders herausragende und beispielhafte Aktivitäten und Initiativen im Bereich einer ganzheitlichen Landentwicklung und Dorferneuerung „vor den Vorhang“ zu bitten und – unter Berücksichtigung des ökonomischen und kulturellen Kontextes – zu prämieren.

Vorrangiges Kriterium ist, dass die gesetzten Maßnahmen gemäß dem „Leitbild für Landentwicklung und Dorferneuerung in Europa“ und im Sinne der Lokalen Agenda 21 darauf abzielen, zu einer nachhaltigen Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume beizutragen. Das Motto des Wettbewerbes „Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen“ forciert jene Dörfer und ländlichen Kommunen in Europa, die den vielfältigen Veränderungen der Sozialgemeinschaft Dorf durch zeitgemäße, menschengerechte und finanziell leistbare Projekte Rechnung tragen.

Eine interdisziplinär zusammengestellte Jury von 18 internationalen ExpertInnen hat nach einer intensiven Begutachtung vor Ort und eingehender Beratung bei der abschließenden Bewertungssitzung dieser Tage in München die Gemeinde Sand in Taufers, Südtirol, Italien, zum Sieger gekürt. Sand in Taufers zählt 5100 EinwohnerInnen und startete seine Erneuerungsbewegung im Jahr 2000. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass Bildung und Weiterbildung der Schlüssel zu einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung sind und dass der Ideenreichtum der BürgerInnen neben der naturräumlichen und wirtschaftlichen Gunstlage die wertvollste Ressource der Gemeinde darstellen.

Hügelland östlich von Graz ebenfalls ausgezeichnet
Insgesamt wurden 29 Projekte aus ebenso vielen europäischen Ländern bzw. Regionen eingereicht. Neben dem Sieger erhielten 10 Projekte den „Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität“, weitere 18 Projekte den „Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in einzelnen oder mehreren Bereichen der Dorfentwicklung“, darunter das Hügelland östlich von Graz.

PROJEKTBESCHREIBUNG:
Das Hügelland östlich von Graz umfasst einen regionalen Verbund von 24 Gemeinden und besticht allem voran durch beispielhafte und herausragende Leistungen im wirtschaftlichen Bereich. Besondere Anerkennung verdienen die erfolgreichen Bemühungen, im Sog der Landeshauptstadt Graz Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Identität sowie zu neuer Wertschöpfung in den Bereichen Selbstvermarktung sowie Freizeit und Erholung zu realisieren. Kreative „Mittel zum Zweck“ sind dabei regionale Marktplätze, die auch anspruchsvolle neue Ortszentren darstellen (in Kainbach b. Graz, Laßnitzhöhe, St. Margarethen a.d.R. sowie Vasoldsberg, Gestaltung HoG Architektur Graz; Anm. de. Red), und strategisch darauf abzielen, nicht nur Produkte an den Konsumenten zu verkaufen, sondern dabei auch die hohe Wertigkeit von Lebensmitteln besonders zu betonen und Bewusstseinsbildung zu erzielen. (Auszug aus dem Jurytext)

Die Preisverleihung erfolgt am 26. September 2008 in Koudum (Sieger 2006), Gemeinde Nijefurd, Niederlande, im Rahmen eines Festaktes, der in einen dreitägigen Veranstaltungsreigen mit Ausstellung der Wettbewerbsprojekte, Workshops, Exkursionen und unzähligen kulturellen und kulinarischen Highlights eingebunden ist.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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