11/06/2012
11/06/2012

SIEGERPROJEKT, Lageplan. Entwurf: Feyferlik / Fritzer, Graz

SIEGERPROJEKT, Schnitt / Ansicht Süd. Entwurf: Feyferlik / Fritzer, Graz.

SIEGERPROJEKT, Ansicht Ost. Entwurf: Feyferlik / Fritzer, Graz.

SIEGERPROJEKT, Grundriss Erdgeschoß. Entwurf: Feyferlik / Fritzer, Graz.

Das Architekturbüro Feyferlik / Fritzer aus Graz konnte den Architekturwettbewerb "Umbau und Erweiterung der Volksschule Lauterach Dorf" (Vorarlberg) für sich entscheiden. Bei dem Verfahren handelte es sich um einen nicht offenen Realisierungswettbewerb mit EU-weiter Bekanntmachung und Teilnehmerauswahl mit nachfolgendem Verhandlungsverfahren im Oberschwellenbereich für die Vergabe von Architekturplanungsleistungen gemäß dem Bundesvergabegesetz 2006 i.d.g.F.

AusloberIn war die Gemeinde Lauterach Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG, A-6923 Lauterach.

Am 6. Februar 2012 wurden aus 53 Teilnahmeanträge 23 BewerberInnen ausgewählt (davon 3 als NachrückerInnen). 18 Projekte wurden termingerecht eingereicht. Am 30. Mai 2012 erfolgte die Jurysitzung unter dem Vorsitz von Architekt Carlo Baumschlager (Dornbirn).

DIE WEITERE REIHUNG:

2. Platz: Architekturwerk Berktold Kalb, Dornbirn
3. Platz: Oskar Leo Kaufmann | Albert Rüf ZT GmbH, Dornbirn

Anerkennungen:
Florian Lutz . Daniela Amann . Architekten ZT OG, Innsbruck
Dorner/Matt Architekten (Arch. Dipl. Ing. Christian Matt), Bregenz
Bechter Zaffignani Architekten ZT GmbH, Bregenz

BESCHREIBUNG DER BAUAUFGABE

Das bestehende Gebäude der Volksschule Lauterach Dorf entspricht nicht mehr den räumlichen und pädagogischen Anforderungen einer zukunftsorientierten Bildungseinrichtung.
Es soll eine Volksschule mit 16 Stammklassen, 2 Werkräumen, 6 Gruppen-, Förder- und Therapieräumen, mit entsprechenden Verwaltungsräumen sowie einer teilbaren Turnhalle (15 x 27 Meter) errichtet werden. (...)
Das Ergebnis der Testplanung führte zur Entscheidung der Ausloberin, dass im Wettbewerb der aus dem Jahr 1935 stammende erste Bauteil, sowie der vorhandene große Baumbestand erhalten werden muss. (...)
Beim zu erhaltenden Bestand wird davon ausgegangen, dass keine Eingriffe erfolgen,
die den Charakter des Gebäudes nachhaltig verändern (...).

Räumlich-pädagogische Anforderungen:
Gesellschaftliche Entwicklungen und moderne pädagogische Prinzipien wie individuelle Förderung, Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen, selbstorganisiertes und offenes Lernen sowie Teamunterricht und Projektunterricht waren Anlass für neue Ansätze und Konzepte im Bildungsbau (...).

Die VS Lauterach Dorf ist derzeit eine Schule mit Lern- und Betreuungseinheiten. In der Zeit von 08:00 bis 16:00 Uhr wechseln einander die Lern- und Betreuungseinheiten ab. In Zukunft soll sie darüber hinaus auch als ganztägige Volksschule mit verschränkten Unterrichts- und Freizeiteinheiten geführt werden.
Wenn Kinder den ganzen Tag an diesem Ort verbringen sollen, brauchen sie auch Bereiche, die dem „Zuhause“ nahe kommen – wohnliche Erholungsbereiche und individuelle Rückzugsnischen. Solche Bereiche kommen auch der modernen Pädagogik und der Arbeit in Kleingruppen entgegen. Wenn über den Tag verteilt Lern- und Freizeitphasen wechseln, müssen die Räume diesen (raschen) Wechsel ermöglichen und Arbeits- und Erholungsbereiche anbieten. Wichtig ist allerdings auch eine gewisse räumliche Abwechslung im Tagesbetrieb.

Neue Unterrichts- und Lernformen werden in Zukunft mehr Platz beanspruchen als bisher. Neben Frontalunterricht soll vor allem das Arbeiten in Klein- und Kleinstgruppen ermöglicht werden. Team- und praxisorientierte, auch bewegte Unterrichtsformen, Projekt- und Gruppenarbeiten bringen mehr Bewegung in den Lernbereich und erfordern ein größeres Flächenangebot. Es besteht Bedarf sowohl an Räumen für konzentriertes Arbeiten und Rückzugsmöglichkeiten als auch an großzügigen, kommunikationsfördernden Räumen. Den SchülerInnen sollen unterschiedliche Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer Lernsituation zur Verfügung stehen.
In der kindlichen Entwicklung spielt Bewegung eine zentrale Rolle, weshalb entsprechende Angebote im Ganztagsschulbetrieb nicht fehlen dürfen. „Schule“ darf in diesem Zusammenhang nicht auf den Innenraum beschränkt bleiben, sondern muss auch Außenbereiche und den Aufenthalt an der frischen Luft beinhalten.
Freiflächen zu ebener Erde und Außenflächen, die für den Unterricht mitbenutzt werden können, sollen sowohl für die Freizeit als auch als „Außen-Klassen“ genutzt werden können. (...)

"Das Projekt greift als einziges eine Lösung auf, die sich vornehmlich an den hohen pädagogischen Anforderungen der Ausschreibung orientiert", bewertete die Jury in ihrem Protokoll den Entwurf von Feyferlik / Fritzer.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+