02/03/2020

Wettbewerbsergebnis
Wohnbau Jägerweg
Graz-Liebenau

Ausloberin
GWS Wohnbau-GmbH
Plüddemanngasse 107
8042 Graz

Zweistufiger, steiermarkweit offener Wettbewerb unter 17 TeilnehmerInnen

  • 1. Rang
    Arch. DI Ewald Wastian
  • 2. Rang
    Arch. DI Dr. Roland Heyszl
  • 3. Rang
    Arch. DI Reinhard Tschinder
02/03/2020

1 Rang: Arch. DI Ewald Wastian, Schaubild 'Treffpunkt Mitte'. Screenshot aus Plakat 3 (Red. GAT)

©: Arch. DI Ewald Wastian

Lage. Screenshot aus Auslobung (Red. GAT)

©: Kampus

1. Rang: Arch. DI Ewald Wastian

©: Kampus

2. Rang: Arch. DI Dr. Roland Heyszl

©: Kampus

3. Rang: Arch. DI Reinhard Tschinder

©: Kampus

Ankauf: eep architekten

©: Kampus

Ankauf: Zinterl Architekten

©: Kampus

Nachrücker: Ederer + Haghirian Architekten

©: Kampus

Stufe 2: obereder / staller architektur

©: Kampus

Stufe 1: balloon architekten

©: Kampus

Stufe 1: Cserni & Schifko

©: Kampus

Stufe 1: Fandler Architektur

©: Kampus

Stufe 1: gaft & onion

©: Kampus

Stufe 1: Arch. DI Walter Kletzl

©: Kampus

Stufe 1: leb idris architektur

©: Kampus

Stufe 1: Pittino & Ortner

©: Kampus

Stufe 1: Arch. DI Ernst Rainer

©: Kampus

Stufe 1: Realarchitektur

©: Kampus

Stufe 1: Andrea Vattovani Architecture

©: Kampus

Die GWS beabsichtigt auf ihren zwischen Autobahnzubringer Graz Ost im Osten, Liebenauer Hauptstraße im Westen und Liebenauer Gürtel im Norden gelegenen Grundstücken am "Jägerweg" einen freifinanzierten Geschoßwohnbau zu errichten. Dazu hatte sie zwischen 9. August 2019 und 22. Jänner 2020 einen zweistufigen, steiermarkweit offenen Wettbewerb auf der Basis des Stadtentwicklungskonzepts Liebenau (2006) ausgelobt.
 
Wettbewerbsaufgabe für die Stufe 1 war die städtebauliche Bearbeitung eines Areals, das sowohl im Osten als auch im Westen weit über die GWS-Grundstücke hinausgeht und zukünftige Aufschließungsgebiete einbezieht. Zudem waren Überlegungen zur Bebauung von Liegenschaften entlang der Liebenauer Hauptstraße, welche derzeit mit Einfamilienhäusern bebaut sind, darzustellen.

In der Wettbewerbsstufe 2 waren die temporär von der Liebenauer Hauptstraße zu erschließenden Grundstücke in zwei Bauphasen baukünstlerisch zu bearbeiten. Der 1. Bauabschnitt umfasst ca. 50 Wohneinheiten in Massivbauweise. Der in zwei Phasen zu realisierende 2. Bauabschnitt mit ca. 115 Wohneinheiten wird erst nach Errichtung der Zufahrt von Norden, über den "Engeldorfgrund", ebenfalls in Massivbauweise realisiert.

Städtebauliche / baukünstlerische Kriterien
• Gliederung und Gestaltung der Gesamtanlage unter besonderer Rücksichtnahme auf die örtlichen Gegebenheiten und Beziehungen zur Umgebung
• Die Lage der Baukörper zur Umgebung und zueinander, unter Berücksichtigung der Baumassenverteilung, der Außenraumgestaltung, Grünraumgestaltung und Freiraumnutzung sowie Belichtung und Besonnung
• Aufenthaltsqualität, Qualität der Außen- und Freiräume. Einbeziehung der Umgebung in das Konzept
• Der Bezug von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiflächen
• Die Erschließung des Bauplatzes hinsichtlich Fahrverkehr und Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer
• Reaktion auf die örtlichen Besonderheiten (z.B. Nachbarnutzungen, Lärmquellen, etc.)

Funktionelle und ökonomische Kriterien
• Optimale Ausnutzung der Bauplätze unter Berücksichtigung der widmungs- und baurechtlichen Bestimmungen sowie der städtebaulichen und architektonischen Verträglichkeit
• Die Lösung des Spannungsfeldes zwischen architektonischer Qualität und wirtschaftlicher Optimierung
• Sinnvolle Erschließung der Baukörper und Wohnungen
• Die Zweckmäßigkeit der Grundrisslösungen und die sinnvolle Relation zwischen Wohnflächen und Aufschließungsflächen sowie sinnvolle Anordnung der funktionell zusammengehörigen Bereiche.
• Die Wirtschaftlichkeit durch Brutto- bzw. Netto-Nutzflächenvergleiche
• Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Tragsystems sowie der Ver- und Entsorgungssysteme
• Ökologische Qualität der Gebäude
• Soziale Qualität der Gebäude

Architektonische Qualität
• Räumliche Qualitäten der Freibereiche, wie Gärten, Terrassen oder Balkone unter Berücksichtigung der Bezüge zum Außen- und Innenraum
• Qualitäten in der Freiraumgestaltung
• Gewährleistung guter Besonnungs- und Belichtungsverhältnisse der Wohnungen durch geeignete Baukörperausbildungen und Grundrissausbildungen
• Architektonische Qualität der Vertikal- und Horizontalerschließung inkl. Tiefgarage

Wettbewerbsergebnis
Zur Beurteilung der eingereichten Projekte tagte die Jury am 13. November 2019 unter dem Vorsitz von Arch. DI Gerhard Sailer. Nach eingehender Prüfung hinsichtlich der Ausschreibungskriterien wählte sie aus den 17 Einreichungen sieben Projekte aus, die mit Empfehlungen zur vertieften Ausarbeitung in die zweite Wettbewerbsstufe gingen. In ihrer abschließenden Sitzung am 22. Jänner 2020 kam die Jury zu folgendem Ergebnis:

Preisträger

  • 1. Rang: Arch. DI Ewald Wastian
  • 2. Rang: Arch. DI Dr. Roland Heyszl
  • 3. Rang: Arch. DI Reinhard Tschinder

Ankäufe

  • eep architekten
  • Zinterl Architekten

Nachrücker

  • Ederer + Haghirian Architekten

Weiterer Teilnehmer (Stufe 2)

  • obereder / staller architektur

Weitere TeilnehmerInnen (Stufe 1)

  • balloon architekten
  • Cserni & Schifko
  • Fandler Architektur
  • gaft & onion
  • Arch. DI Walter Kletzl
  • leb idris architektur
  • Pittino & Ortner
  • Arch. DI Ernst Rainer
  • Realarchitektur
  • Andrea Vattovani Architecture

Jurybeurteilung Rang 1
"Das städtebauliche Gesamtkonzept ist sehr stark geprägt von Ost-West verlaufenden, in sich versetzt ausgebildeten Zeilenstrukturen, welche an der Liebenauer Hauptstraße mit einer, dem Straßenverlauf folgenden, ebenfalls gegliederten Baukörperfront abgeschirmt sind. Diese linear dominierte Struktur mit Aufweitungen und Querdurchwegungen schafft Raumfolgen mit Offenheit.
Für die beiden Realisierungsteile der Umsetzungsphasen 1 und 2 bietet das städtebauliche Konzept einen äußerst wertvollen Beitrag.
Die Höhenentwicklung ist insgesamt gut austariert, insbesondere für die Phase 1 im Anschlussbereich zur nördlich gelegenen Einfamilienhausbebauung ist das städtebauliche Konzept mit maximal dreigeschoßigen Baukörpern maßvoll zurückhaltend. Diese sind durch niedrige Zwischenteile, großzügige Zwischenräume und teilweise durch Baukörperversatz derart gegliedert, dass im Zusammenspiel mit den ähnlich strukturierten Häusern der Phase 2 ein wertvoller, angerartiger Binnenraum als gemeinschaftlich nutzbarer Freibereich ausgebildet wird. Offenheit in alle Richtungen und eine luftige Durchströmung stärken seine Zugänglichkeit und die Fähigkeit zur Aneignung und Bespielbarkeit.
Erreicht werden diese städtebaulichen und freiraumplanerischen – in diesem Fall landschaftsplanerischen – Qualitäten mit schlanken Baukörpern, die gut geschnittene, leicht möblierbare und teilweise dreiseitig orientierte Grundrisse anbieten. Alle Wohnungen sind gut besonnt mit entsprechend zugeordneten Freibereichen und weisen derart große Gebäudeabstände auf, dass auch die gewünschte Privatheit gewährleistet ist.
Dass dies alles mit einfachen, aber nicht banalen Mitteln des klassischen Siedlungsbaus erreicht wird, zeugt von der Kompetenz der Verfasser, welche auch im einfachen statisch konstruktiven Konzept und einem guten Bewusstsein für die ökonomischen Belange des erschwinglichen Wohnens zum Ausdruck kommt."

Weitere Jurybeurteilungen entnehmen Sie dem beigelegten Juryprotokoll.

Peter

Wieso schreibt man nicht "Autobahnzubringer Graz Ost" statt "Süd-Autobahn"? Direkt westlich ist nicht die "Triesterstraße" (die ist 2,5km Luftlinie weit entfernt, sogar die Mur ist noch dazwischen), sondern die "Liebenauer Hauptstraße" (die ist direkt daneben, an dieser beginnt der Jägerweg auch) und nördlich vom Jägerweg befindet sich der "Liebenauer Gürtel", einen "Triestergürtel" gibt es überhaupt nicht in Graz!

Mi. 11/03/2020 8:38 Permalink
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