04/03/2008
04/03/2008

In Schweden gibt es keinen Nachhilfemarkt, da alle Leistungen rund um die Schule der Staat abdeckt. In Ländern, in denen Kinder traditionell ganztags die Schule besuchen und besser individuell gefördert werden als hierzulande, ist ein Nachmittagsmarkt undenkbar. In Schweden gilt es als verachtenswert und bourgeois Bildung für die Kinder dazukaufen. Dafür zahlt man Steuern, dass die Schule diese Leistung abdeckt. Ähnlich denken Schweden auch über Privatschulen, deshalb ist der Anteil der Privatschulen in Schweden relativ klein. In Österreich hingegen besucht laut Statistik Austria bereits jeder zehnte Schüler eine Privatschule (8,9 % von 1,2 Mio SchülerInnen, vor zehn Jahren betrug dieser Anteil noch 7,7 %). In der EU wird sogar jeder fünfte Schüler privat unterrichtet. Als Hauptgründe für diesen Trend werden die Unzufriedenheit mit den öffentlichen Schulen und der Trend zur Elitenbildung angegeben. ExpertInnen sprechen von einer besorgniserregenden Entwicklung, da Bildung als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge verstanden wird und deshalb nicht in private, oft auch fragwürdige Hände gegeben werden sollte. In Österreich geben Eltern jährlich rund 130 Millionen Euro für Nachhilfe aus! Tendenz steigend.

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