22/04/2012
22/04/2012

In den vergangenen Monaten fanden mehrfach Diskussionen rund um das Modell des Wiener Wohnbaus statt. Dabei kam ein Thema– teils zentral, teils peripherer – immer wieder zur Sprache: die Möglichkeiten und Aufgaben gemeinschaftlichen und partizipativen Wohnens und Wohnbaus in Wien. In der dérive Nr. 46 findet sich dazu eine „Kritik an Baugruppen“ in Andreas Rumpfhubers Beitrag „Superblock turned Überstadt“. Zu dieser möchte ich auch als Vorstandsmitglied der darin mehrfach erwähnten Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen gerne einige Ergänzungen festhalten:

Zunächst freut es mich, daß das Thema in den architekturtheoretischen Diskurs Einzug gehalten hat. Die Möglichkeiten gemeinschaftlicher Wohnformen müssen vor allem aus der Perspektive einer sozialen Wohnbaupolitik noch viel mehr vertieft und bestärkt werden, dies muß auch über den theoretischen Diskurs forciert werden. Auch die angesprochenen räumlichen und sozialorganisatorischen Potentiale, in der dérive am Beispiel der Wohngruppen angedeutet, aber auch Möglichkeiten einer Neuinterpretation des Arbeitens in der Stadt, anknüpfend an co-working Konzepte, sind genau solche Ansätze, die nötig sind, um das Feld weiter zu öffnen. Um nun auch in der praktischen Umsetzung eine erweiterte Zugänglichkeit zu erreichen, dazu ist es notwendig, auf bestehende Strukturen zurück zu greifen. Hierin decken sich Rumpfhubers Forderungen auch mit jenen der Initiative, gerade im Kontext des geförderten Wohnbaus, in dem sich diese ebenfalls stark engagiert und aus dem heraus sie sich auch gebildet hat. ...

Verfasser/in:
Ernst Gruber, Kommentar, erschienen in dérive - Zeitschrift für Stadtforschung - Ausg. 47
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