21/02/2023

Architekt:innen schließen sich dem Klimaprotest an

Am 20. Februar 2023 stellte sich am Wiener Praterstern eine Gruppe von Architekt:innen unterstützend hinter die Aktivist:innen der Letzten Generation.

Dem Protest vorangegangen war die Petition „Wo ist der Klimaplan der Regierung?“ österreichischer Architekt:innen an die österreichische Regierung, die von 62 Architekt:innen erstunterzeichnet wurde und mittlerweile als Online-Petition mehr als 600 Unterstützer:innen zählt.

21/02/2023

Architekt:innen folgen dem Aufruf der IG Architektur und unterstützen Klimaproteste am Wiener Praterstern, 20.2.2023

©: Wolfgang Feyferlik
©: Wolfgang Feyferlik

© Colette Schmidt

Treffpunkt gestern Montag (20.02.2023), morgens um acht Uhr, am Wiener Praterstern: Eine Gruppe von Architekt:innen und Architekturinteressierten versammelt sich. Warten auf den Start einer Architekturexkursion? Mitnichten. Die ersten Polizeiautos treffen ein, einige Polizist:innen steigen von ihren Motorrädern ab, während die Gruppe friedlich wartet. Dann geht alles sehr schnell.

Es ist Klimaprotest. Einige Aktivist:innen der Letzten Generation versuchen sich am Ampelübergang Praterstraße am Boden festzukleben. Die Polizei vereitelt die Aktion. Drei Aktivist:innen schaffen es dennoch, sich mit Superkleber auf die Fahrbahn zu heften. Die Gruppe der Architekt:innen stellt sich unterstützend hinter die Aktivist:innen und hält Plakate hoch: „Architekt:innen unterstützen Klimaproteste“.

Nach wenigen Minuten sind zwei Aktivist:innen von der Straße gelöst, die Polizei sperrt den Fußgänger:innen- und Radüberweg, während die Autos auf einer von zwei Spuren durchgewunken werden. 40 Minuten später, wird auch die letzte Aktivistin von der Straße getrennt und die Aktion beendet. Danach berichten zahlreiche Medien breit darüber (sh. Links rechts).

Die IG Architektur hatte im Vorfeld über Social Media und Newsletter zur Unterstützung der Aktion aufgerufen. Dem Protest vorangegangen war die Petition „Wo ist der Klimaplan der Regierung?“ an die österreichische Regierung, die von 62 österreichischen Architekt:innen erstunterzeichnet wurde und mittlerweile als Online-Petition mehr als 600 Unterstützer:innen zählt. Unter den Erstunterzeichnenden finden sich namhafte Architekturschaffende wie Jakob Dunkl, Hemma Fasch, Wolfgang Feyferlik, Susanne Fritzer, Daniel Fügenschuh, Volker Giencke, Gabu Heindl, Dieter Henke, Klaus Kada, Georg Poduschka, Anna Popelka, Ulrike Schartner, Marta Schreieck, Bernd Vlay und Johannes Zeininger.

Die Petition wird mittlerweile auch von offizieller Seite breit unterstützt: Die Kammern der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten sowie für Wien, Niederösterreich und Burgenland, das Team NXT der Kammer der Ziviltechniker:innen für Salzburg und Oberösterreich und die IG Architektur kommunizieren diese aktiv. Positive Signale kommen zudem von allen anderen Länderkammern für Ziviltechniker:innen.

Daniel Fügenschuh, Präsident der österreichischen Bundeskammer der Ziviltechniker:innen, greift in einem Interview in der Tageszeitung Der Standard die Forderung der Petition nach einem bundesweiten Raumordnungsgesetz auf. Fügenschuh bekräftigt darin auch die Forderungen der Klimaproteste: „Die Klimaaktivisten haben schon recht, der Hut brennt. Die Zeit wird uns da recht geben.“

„Solange seitens der österreichischen Bundesregierung effektive Maßnahmen zum Klimaschutz weiterhin nicht umgesetzt werden, und solange die Polizei es als ihren Auftrag erachtet, bei Klimaprotesten dem Autoverkehr gegenüber Fußgänger:innen und Radfahrer:innen Vorrang zu geben, sehen wir es nicht nur als Aufgabe, sondern als unsere Pflicht, aktiv zivilen Ungehorsam zu leisten“, so die Initiator:innen der Petition.

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