02/01/2014

Architektur Haus Kärnten erfährt eine Adaptierung zugunsten der Barrierefreiheit

Architektur: Klaura + Partner ARGE Architektur Werk Stadt

02/01/2014

An der Stirnseite des Veranstaltungssaals wird eine Liftanlage errichtet. Sie wird von einer vorvergrauten Brettsperrholzwand verdeckt, die als Ausstellungs- oder Projektionsfläche dienen kann. Planung: Klaura + Partner ARGE Architektur Werk Stadt

©: Klaura + Partner ARGE Architektur Werk Stadt

Auf Initiative engagierter Mitglieder wird schon seit Jahren über die barrierefreie Adaptierung des Architektur Hauses Kärnten nachgedacht. 2013 entschied sich der Verein, einen Architekturwettbewerb unter den Mitgliedern auszuschreiben. Die Präsentation der eingereichten und prämierten Projekte fand am 12. Dezember 2013 im Architektur Haus Kärnten statt.

Unter dem Vorsitz von Architekt Wolfgang Gärtner aus Villach, der 1992 mit seiner Frau Marta den Wettbewerb für den Napoleonstadel für sich entscheiden konnte, wurde im Oktober 2013 das Siegerprojekt für die Adaptierung des Hauses ermittelt. 5 Projekte wurden eingereicht und der Jury in einer Präsentation vorgestellt. Aus den sehr innovativen und engagierten Lösungsansätzen wurde der Entwurf des Planungsteams Klaura+Partner ARGE Architektur Werk Stadt (Massimo Vuerich, Sebastian Horvath und Dominik Fasching) einstimmung gewählt.

Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs bezog sich vorwiegend auf die barrierefreie Erreichbarkeit aller drei Geschoße, wobei die bestehende Toilettenanlage im Untergeschoß mit einer barrierefreien Einheit ergänzt werden sollte. Besonderes Augenmerk sollte dabei vor allem auf eine wirtschaftlich angemessene Lösung gelegt werden. Das Architektur Haus Kärnten soll zu einem beispielgebenden Vorzeigeprojekt in der Öffentlichkeit werden, wo sich Barrierefreiheit und anspruchsvolle Architektur ergänzen.

Wettbewerbsergebnisse:

1. Platz:
Klaura + Partner ARGE Architektur Werk Stadt
Der barrierefreie Zugang zum Gebäude wird durch eine Rampe gewährleistet. Die Vertikalerschließung erfolgt wiederum an der Stirnseite des Veranstaltungssaals, wobei eine über alle 3 Geschoße reichende vorvergraute Brettsperrholzwand paraventartig den Plattformlift verdeckt. Die Wand kann als Ausstellungs- oder Projektionsfläche dienen. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Glasfront zum St. Veiter Ring, die derzeit durch eine mobile Ausstellungsfläche verstellt ist, frei zu machen. Die hinter der Wand neben dem Lifteinbau verbleibende Nische kann als Garderobe, oder Manipulationsfläche bei Buffets dienen.
Die Jury würdigt die Mehrfachfunktionalität des Einbaus und die homogene Wirkung über alle Geschoße. Die Intervention beruhigt die Stirnseite des Raums durch Verdecken des bestehenden Stiegenaufgangs. Aufgrund von Proportion und Materialität wirkt der Einbau gut in den Bestand integriert. Beim Zugang zum Ausstellungsraums engt die Scheibe den Blick des Besuchers ein, um ihn beim Betreten des Saals freizugeben. Dies wird als reizvolle Veränderung der Zugangssituation erachtet. Es wird empfohlen, die tatsächliche Höhe der Scheibe im Raum anhand eines 1:1 Gerüsts zu simulieren und festzulegen.

2. Platz: winkler+ruck architekten

3. Platz: murero_bresciano Architekten

Die weiteren Projekteinreichungen waren:
_ Arch. Ernst Roth
_ Arch. Eva Rubin

Preisrichter:
DI Erich Fercher, Amt der Kärntner Landesregirung, Abt. 7 - Hochbau
Arch. DI Todorka Illiova, Vorstandsvorsitzende Architektur Haus Kärnten
Dipl.-Ing. Georg Wald, Stadtplanung Klagenfurt

Beratend:
Arch. DI Christine Eder, Sachverständige für barrierefreies Planen und Bauen
Mag. Doris Petautschnig, BDA (entschuldigt)

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