25/02/2016

Dietmar Feichtinger Architectes (DFA) setzen sich mit ihrem Konzept der Stadt in der Stadt beim Wettbewerb für das Schulzentrum Gloggnitz, NÖ, durch.
Das Projekt umfasst eine Volks- und Neue Mittelschule, Musikschule mit Konzertsaal, Sport-Aula, 2 Turnhallen, Fitnessraum, Bibliothek, Unterrichtsküche und Verwaltungsbereich.

Planmaterial befindet sich im angehängten Booklet.

Bauherr 

Stadtgemeinde Gloggnitz

Nutzfläche: 
8.844 qm

Beim nichtoffenen, zweistufigen Verfahren mit vorgeschaltetem Teilnehmerantrag haben sich 41 Büros beteiligt. Die weiteren Preisträger waren:

Eidenböck Architekten
2. Rang

Caramel Architekten

3. Rang

 

25/02/2016

Wettbewerb Schulenzentrum Gloggnitz, Rendering innen

©: Dietmar Feichtinger Architectes

Wettbewerb Schulenzentrum Gloggnitz, Modell

©: Dietmar Feichtinger Architectes

Wettbewerb Schulenzentrum Gloggnitz, Rendering außen

©: Dietmar Feichtinger Architectes

Die Schule ist ein Ort der Begegnung, des Austausches, ein Ort, der soziale Kompetenz vermittelt. Das Miteinander steht im Mittelpunkt, unter Kindern, zwischen Erwachsenen und Kindern ebenso wie unter Erwachsenen. Die Schule ist ein wichtiges Zentrum im städtischen Gefüge. Ein öffentliches Gebäude, das daher auch allen Bewohnern offen steht.
Die dem öffentlichen Freiraum am nächsten gelegen Erdgeschoßzone hat das Potenzial – über die Schulnutzung hinaus – als kultureller Treffpunkt und Ort öffentlicher Veranstaltungen genutzt zu werden. Dafür bieten sich große Räume wie die Turnsäle, Musik- und Zeichensäle sowie die für ein Schulgebäude dimensionierten Eingangsbereiche an.
Im Entwurf wurde dieses Potenzial in Form abgesenkter Turnsäle, angefügter Zuschauertribünen und umlaufender Galerien, die zugleich als Erschließung des Gebäudes dienen, aktiviert.
Die Schule ist auch eine schützende Hülle. Sie bewahrt die für das Heranwachsen und Lernen notwendige Intimität. Der Entwurf ordnet dafür die Klassen im Obergeschoß als Ring an. Innerhalb des Ringes bilden besondere Gruppenräume Einheiten, die um freibleibende Räume, als Marktplätze bezeichnet, angeordnet sind. Eine Stadt in der Stadt, eine Abfolge von Wegen und Plätzen, die an italienische Städte erinnert.
Der Schulhof im Zentrum des Obergeschoßes folgt demselben Prinzip: Lichtkörper zur Belichtung der Sporthallen im Erdgeschoß gliedern die Bereiche und gewährleisten einen den Kindern entsprechenden Maßstab. Die kleinteiligen Bereiche schaffen Identität und geben den als Gärten gestalteten Außenräumen den notwendigen Schutz.

Entwurf
Das pädagogische Konzept, das – zusammen mit dem Raumprogramm – die Entwurfsgrundlage ist, beschreibt eine (lt. Auslobung) gemeinsame Schule für Kinder von 6–15 Jahren unabhängig von Herkunft, Sprache, Interesse, mit und ohne Behinderung. (..) Offenheit und Gemeinsamkeit und einen Schwerpunkt: Sport ist ein zentraler Lehrinhalt der Neuen Mittelschule.
Dafür wurde eine neue Typologie entwickelt, die diese klare pädagogische Haltung aufnimmt und räumlich umsetzt.

Wesentliche Schwerpunkte der Entwurfsarbeit sind daher:
_ Die offene Anordnung der Sporthallen, Fitnessbereiche, Veranstaltungsbereiche und Sonderunterrichtsräume (Werken, Zeichnen) in direkter Verbindung mit der Erschließung des Gebäudes im Erdgeschoß.
_ Die direkte vertikale Anknüpfung aller Klassencluster über die Marktplätze an das Erdgeschoß und die Turnhallen-Ebene im Untergeschoß.
_ Die Nutzung des Hallendaches als intim strukturierter Pausen- und Lern-Hof im 1. Obergeschoß, den Markplätzen der Schulen direkt vorgelagert.
_ Die Situierung der Verwaltungsbereiche im ruhigen 2. Obergeschoß über dem Haupteingang.

Konstruktion und Nachhaltigkeit
Das Erdgeschoß des kompakten Baukörpers ist massiv ausgebildet, tragende Wände sind aus Sichtbeton. Großzügige Öffnungen erlauben die natürliche Belichtung der Aula, der Garderoben und Nebeneingänge. Der Baukörper über dem Erdgeschoß ist als Holzbau, bzw. in Holz/Stahl-Mischbauweise konzipiert.
Der Einsatz von Holz für die primäre Tragstruktur (Decken und Außenwände) und den Innenausbau reduziert den CO2-Verbrauch in der Herstellung des Gebäudes wesentlich.
Die Bauweise erlaubt auch ein sehr gute spätere Umnutzung, bzw. Adaptierung. Das Gebäude ist als Niedrig-Energiegebäude, mit einer hochwärmedämmenden Hüllkonstruktion konzipiert.
Eine Abfolge von geschlossenen und transparenten Fassadenbändern bildet die Sockelzone des Gebäudes. Der Grad an Durchlässigkeit spiegelt die unterschiedlichen Nutzungen (Aula, Gerderoben, Nebeneingang, Unterricht, Bibliothek, etc..) sowie deren Lage und Orientierung im Baukörper wider. Fensterklappen sind in den allgemeinen und einigen speziellen Bereich so angeordnet, dass eine optimale Durchlüftung und dadurch natürliche Klimatisierung des Gebäudes möglich ist.
Die Fassaden der Marktplätze und Gruppenräume sind zum Hof im Obergeschoß hin verglast und mit großzügigen Schiebeelementen ausgestattet. Vertikal orientierte, hinterlüftete Holzlamellen verkleiden die geschlossenen Fassadenteile und schützen die verglasten Elemente vor sommerlicher Überhitzung. Die Fassadenbänder erhalten außenliegende, bewegliche Raffstores.

Weiter TeilnehmerInnen
Beim nichtoffenen, zweistufigen Verfahren mit vorgeschaltetem Teilnehmerantrag haben sich 41 Büros beteiligt. Die Preisträger und Nachrücker sind:

1. Rang: Dietmar Feichtinger Architectes

2. Rang: Eidenböck Architekten

3. Rang: Caramel Architekten ZT GmbH

4. Rang: fasch & fuchs ZT GmbH

5. Rang: Architekten Frank + Partner ZT GmbH, Shibukawa Eder Architects

6. Rang: riccione architekten, Reiulf Ramstad Architects, Arch. DI Helga Flotzinger

7. Rang: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH, Schluder Architektur ZT GmbH

8. Rang: MIA Mitteregger Architektur, Hahnco ZT GmbH

1. Nachrücker auf Preise: AllesWirdGut Architektur ZT GmbH

2. Nachrücker auf Preise: Schenker Salvi Weber Architekten GmbH

3. Nachrücker auf Preise: PLOV Architekten ZT GmbH

4. Nachrücker auf Preise: g.o.y.a. ZT GmbH

 

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