28/09/2011
28/09/2011

Arch. DI Dietger Wissounig mit seinem siegreichen Projekt.

Siegerprojekt, Modellfoto. Planung: Arch. DI Dietger Wissounig, Graz. Fotos: Stadt Graz/ Fischer

Architekt Dietger Wissounig siegte mit seinem Entwurf beim geladenen, einstufigen Realisierungswettbewerb für das Pflegewohnheim Peter Rosegger auf dem Gelände der ehemaligen Hummelkaserne in Graz-Wetzelsdorf und setzte sich damit gegen neun Mitbewerber durch.

Bereits im Jahr 2012 soll mit dem Bau des Pflegewohnheims, dessen Auftraggeber die städtischen Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) sind, begonnen werden, Ende 2013 soll das Haus, das in Holzbauweise mit Passivhausstandard errichtet wird und für 104 Betten ausgelegt ist, bezugsfertig sein. Sein Standard entspricht den Maßstäben eines Pflegewohnheims der vierten Generation mit familienähnlichen Hausgemeinschaften bzw. Wohngruppen mit hohem Einzelzimmeranteil und behindertengerechten Nasszellen. Es ist das erstes Pflegeheim in der Steiermark, das mit diesem Standard errichtet wird.

Juryvorsitzender Architekt DI Markus Pernthaler lobte das Projekt von Architekt Wissounig wegen seiner „einfachen, aber raffinierten Raumgeometrie, die eine gute Orientierbarkeit innerhalb des Geländes gewährleistet“. Pluspunkte seien weiters die Gestaltung der Aufenthaltsbereiche an Innenhöfen und die gute Nutzbarkeit für alle Pflegestufen. Wissounig hat Erfahrung auf dem Gebiet, er baute bereits 2003 in Steinfeld (Kärnten) ein Altenwohn- und Pflegeheim in Holzbauweise mit Passivhausstandard, das mittlerweile mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurde.

Die Umsetzung des Pflegewohnheims Peter Rosegger unterliegt einem massiven Zeitdruck. Es gilt als Ausweichprojekt für die Verkleinerung des Pflegeheimes Rosenhain, das künftig durch Um- und Zubau (Wettbewerbssieg ARGE Andexer / Haidacher, Baubeginn Fj. 2013; GAT berichtete) statt 180 nur mehr rund 100 Betten umfassen wird. Bedingt durch die Novellierung des Steiermärkischen Pflegeheimgesetz 2003 und der Steiermärkischen Pflegeheimverordnung 2004 muss diese Verkleinerung bis Ende 2013 durchgeführt werden.

Die Gesamtbaukosten inkl. Einrichtung liegen für das Pflegewohnheim Peter Rosegger bei rund 100.000 Euro pro Bett, also bei rund 10 Mio Euro. Das Grundstück konnte von der GGZ günstig von der Stadt bzw. der Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (GBG) erworben werden. Der Geschäftsführer der GGZ, Gerd Hartinger, beklagte bei der Präsentation des Wettbewerbergebnisses vergangene Woche die Problematik der Finanzierung in der Steiermark, da hier nicht wie in manch anderem Bundesland (NÖ, Tirol), die Errichtung von Pflegeheimen zu 100 Prozent durch Land und Gemeinden finanziert wird.

Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle wies auf den besonderen Standort des Projekts hin - die Hummelkaserne ist Teil des Rahmenplans von Graz-Reininghaus - und bezeichnete das Pflegewohnheim als „Initialzündung für die Entwicklung der Reininghausgründe durch die öffentliche Hand“.
Noch bis 7. Oktober 2011 können alle eingereichten Wettbewerbsprojekte, wochentags in der Zeit von 8.00 bis 15.00 Uhr, in der Stadtbaudirektion Graz, Europaplatz 20/5 Stock, besichtigt werden.

Das Wettbewerbsergebnis im Überblick
1. Preis: Arch. DI Dietger Wissounig Graz / Büro Terrain, München
2. Preis: Huss Hawlik Architekten ZT GmbH, Wien / Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien
3. Preis: Architekt DI Thomas Pucher, Graz / Rayek Barosch, Wien

4. Rang: Arch. DI Hansjörg Tschom, Graz / Freiland Consulting Gesellschaft

Weitere TeilnehmerInnen waren:
ARCH+MORE ZT GmbH, Arch. DI Gerhard Kopeinig, Velden am Wörthersee / Land in Sicht, Wien
Gesellschaft für Soziales Planen mbH, Architekten Heeg-Amann-Volpp, Stuttgart-D / Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart-D
Arch. DI Peter Fürnschuss, Graz / Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin
Hohensinn Architektur, Graz / DI Anna Detzlhofer, Wien
Arch. DI Harald Saiko, Graz / TB koala Landschaftsplanung, Anras
Arch.in DI.in Christa Zach, Graz / Monsberger Gartenarchitektur, Graz

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
feyferlik

es freut mich wirklich für den kollegen wissounig und ich gartuliere ihm auf diesem weg. es ist aber ein projekt mehr das mit seienr größe und seinen kosten durch eigenwillige konstellation am bundesvergabegestz vorbeigeschmuggelt wurde. es sollte den architekten zu denken geben, vorallem den jungen und den kleinen wie lange sie diesem treiben noch zuschauen wollen. denn um das eine un einzige öffentliche verfahren in graz im jahr 2011 raufen sich wieder mehr als 200 teilnehmer, während man den rest im verteilsystem mit stark begrenzter teilnehmerzahl vergibt. angeblich um uns architekten vor selbstausbeutung zu schützen. es sollte immer noch meine entscheidung bleiben ich an einem wettbewerb teilnehme oder nicht - ich brauch keinen vormund der auf mein budget acht gibt. wir haben einen bürgermeister der sich bauwütig nennt, der nur zufrieden ist wenn er kräne sieht. ich frag mich wo sind die verfahren an denen ich mich ohne bittsteller und türbuckler beteiligen kann. beteiligen einfach am interesse der aufgabenstellung. ich fordere dass man endlich das bundesvergabgesetz im sinne des gesetztes seitens der öffentliche auftraggeber einhält ohne wenn und aber und nicht ständig nach fluchttüren sucht.

Fr. 30/09/2011 5:04 Permalink

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