09/10/2019

Neue Tegetthoffbrücke Graz
Wettbewerb ist entschieden

Das EU-weit offene, einstufige Verfahren unter 21 teilnehmenden Büros hat Arch. Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Tschapeller, Wien gewonnen.

Ausstellung aller Projekte vom Mi, 9.10. bis einschließlich Die, 22.10.2019, von 8 bis 15 Uhr an Werktagen im Foyer der Stadtbaudirektion, Europaplatz 20, 5. Stock

09/10/2019

Neue Tegetthoffbrücke Graz. Renderings des Siegerprojekts von Wolfgang Tschapeller ZT-GmbH.

Modell des Siegerprojekts von Wolfgang Tschapeller ZT-GmbH.

Um den Öffentlichen Verkehr im Zentrum der Stadt zwischen Jakominiplatz und Hauptplatz zu entlasten, soll die Straßenbahn durch eine Innenstadt-Entflechtung leistungsfähiger werden. Die Entlastungsstrecke ist vom Jakominiplatz über die Radetzkystraße und den Radetzkyspitz sowie die Neutorgasse über die Tegetthoffbrücke geplant – und soll dann weiter über die Belgiergasse und die Vorbeckgasse zur Annenstraße führen. Die bestehende Tegetthoffbrücke ist für Belastungen durch Straßenbahnen ungeeignet. Eine Erhebung ergab, dass eine entsprechende Adaptierung der Brücke wesentlich teurer wäre als ein Neubau, weshalb sich die Stadt Graz für die Neuerrichtung entschied.
Dazu wurde ein EU-weit offener Architekturwettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnis am Dienstag, 8. Oktober 2019 bekanntgegeben wurde: Die Entscheidung des Preisgerichts unter dem Vorsitz von Architektin DI Kathrin Aste fiel unter 21 eingereichten Projekten aus Österreich, Frankreich und Italien einstimmig zugunsten des Entwurfs des Wiener Büros Wolfgang Tschapeller ZT-GmbH mit dem Ingenieurteam Bergmeister.

Dem Siegerprojekt zufolge wird die neue Tegetthoffbrücke mit 24 Metern um 3,5 Meter breiter sein als ihre Vorgängerin, die ursprünglich als Notbrücke 1830 errichtet und in den Jahren 1883 und 1975 erneuert worden war. Dass 10 von diesen 24 Metern für FußgängerInnen-, Aufenthalts- und Verweilbereiche reserviert werden, erhöht die Attraktivität für die NutzerInnen.
Als Option ist am linken Murufer ein direkter Abgang von der Brücke zur Murpromenade angedacht. Für den Individualverkehr sind drei Fahrstreifen reserviert – je eine Geradeaus- und dazwischen jeweils ab Mitte der Brücke eine Linksabbiegespur in beide Fahrtrichtungen. Die Straßenbahn fährt mit dem Individualverkehr im Mischverkehr. Auch getrennte Radwege für beide Richtungen sind vorgesehen. Architekt Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Tschapeller betonte bei der Präsentation seines Projekts, dass sowohl die Verbindung der Altstadt links der Mur mit der Neustadt am rechten Murufer als auch der Übergang von der Verkehrsebene zur Wasserebene in vertikaler Richtung im Mittelpunkt seiner Überlegungen gestanden war.

Der Baubeginn ist für den Herbst 2021 vorgesehen, erklärte Stadtbaudirektor DI Bertram Werle. Die Eröffnung soll im Winter 2023/24 erfolgen. Die Gesamtkosten für die gesamte Innenstadtentflechtung einschließlich Brückenneubau sind laut Bürgermeister Nagl mit rund 27 Millionen Euro veranschlagt, von denen das Land Steiermark ein Drittel zuschießt.
Die neue Brücke wird barrierefrei und mit einer ausgewogenen, blendfreien und insektenfreundlichen Beleuchtung versehen sein. In die gestalterischen Überlegungen wurden im Wettbewerb auch ausdrücklich die Kaibereiche entlang beider Murufer einbezogen – rechts der Grieskai zwischen Igelgasse und Arche Noah, links der Marburger Kai zwischen Korbgasse und dem südlichen Ende des Andreas-Hofer-Platzes. Dass auch Aspekte wie Naturschutz, Altstadtschutz oder Leitungsinfrastruktur bei der Planung berücksichtigt werden mussten, versteht sich bei einem Projekt dieser Dimension in der Stadt Graz von selbst.
(Originaltext der Stadtbaudirektion Graz, siehe Link > graz.at, wurde redaktionell gekürzt)

Ausstellung
Eine Ausstellung sämtlicher Wettbewerbsbeiträge ist von Mittwoch, 9. Oktober, bis einschließlich Dienstag, 22. Oktober 2019, jeweils von 8 bis 15 Uhr an Werktagen im Foyer der Stadtbaudirektion, Europaplatz 20, 5. Stock, zu sehen.

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