18/08/2014

Kurz und bündig werden in der Reihe PLUS / MINUS positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen.

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18/08/2014

Eisteichsiedlung Graz, 1958-64

©: Karin Tschavgova

Grünraum in der Eisteichsiedlung Graz, 1958-64

©: Karin Tschavgova

MINUS _ Städtische Idylle mit Laubsauger

Besonders im Sommer ist sie eine städtische Idylle – die Eisteichsiedlung. Wenn etwas an Wohnungskomfort in dieser typischen Wiederaufbau-Siedlung, die von 1958-64 errichtet wurde, fehlt, so wird das mehr als wettgemacht durch ihre Grünanlagen. Großzügig angelegt, offen für alle (rund 700 Wohnungen), mit wunderschönem Baumbestand und soo ruhig.
Was die Idylle stört? Ein übereifriger Hausmeister, der an einem der heuer raren Ganz-Sommertage auf Gehsteigen und Parkplätzen mit dem Laubsauger die (wenigen) Blätter vor sich hertreibt, die das vorherige Gewitter herabgeweht hat. Doof, der Typ – aber er darf! Das lang angekündigte Grazer Laubsaugerverbot, durch monatelange Prüfung der Landesabteilung und eine Studie der TU Graz untermauert, wird nämlich erst in Kraft treten. Wie sagte unser Umweltreferent Kurzmann laut Artikel in der Kleinen Zeitung? Er werde das Verbot noch vor dem Herbst fristgerecht umsetzen. Das war im Februar 2013 (!). Darauf folgte postwendend die Ablehnung des Verkaufsverbots durch die Wirtschaftskammer. Im Herbst darauf wurde es dann doch festgelegt - ab Oktober 2014.
Bis dahin wird Herr Ignorant in offizieller Mission weiter lärmen dürfen und die Grazer Feinstaubbilanz „verbessern“. Nur ein kleines Beispiel dafür, dass Gegenmaßnahmen dringend notwendig sind – effizient, konsequent und ohne Verschiebung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag.

bs

Nur eine kurze Frage: Statt mit Verboten zu wedeln, hat schon jemand mit diesem Herren gesprochen und eventuell gemeinsam eine Lösung erarbeitet? Wie zum Beispiel die Anschaffung einer leisen Kehrmaschine (Gibt es unter 100€, bei 700 Bewohnern, wenn 30% zusammenzahlen sind das 4e pro Nase) oder eventuell sogar ein gemeinschaftlicher Laubrechensonntag?
Es gibt viele bessere Alternativen als sich über andere im Internet aufzuregen und auf Verbote zu pochen. Das hat ein bisschen was von der alten Dame, die am Fenster nur darauf wartet, die Polizei rufen zu dürfen. (Ohne persönlichen Angriff)

Mo. 18/08/2014 12:39 Permalink
Karin Tschavgova

Antwort auf von bs

Ich stimme prinzipell zu, dass das Miteinander-Reden, um eine gute Lösung zu finden die bessere Alternative ist - wäre - aber leider muss man immer wieder feststellen, dass vieles in unserer Gesellschaft nur über Verbote (oder sehr hohe Kosten) durchgesetzt werden kann. Der Hausmeister in der Eisteichsiedlung hätte den Laubsauger doch auch jetzt schon, vor dem Verbot, verräumen und durch weniger feinstauberzeugende Alternativkehrmethoden ersetzen können, wenn er, ja wenn er die Einsicht hätte, dass diese Geräte in mehrerlei Hinsicht schlecht für die Umwelt sind. Informationen darüber hat es in ausreichendem Maß in allen Medien gegeben.
Außerdem: Pardon, aber die Aufgabe von mir als Journalistin ist nicht, mit diesem Hausmeister zu reden und mit der Hausgemeinschaft eine bessere Lösung zu erzielen, sondern solche Dinge aufzuzeigen und damit Bewusstsein zu schaffen.

Fr. 29/08/2014 9:16 Permalink
Marc Breuer

Antwort auf von Karin Tschavgova

"Außerdem: Pardon, aber die Aufgabe von mir als Journalistin ist nicht, mit diesem Hausmeister zu reden und mit der Hausgemeinschaft eine bessere Lösung zu erzielen, sondern solche Dinge aufzuzeigen und damit Bewusstsein zu schaffen."
Meine Güte, Ihre Antwort hat in etwa die gleiche Tatkraft wie jene, welche Sie in Ihrem Beitrag so sehr anprangern. Ich frage also direkt : Ja aber warum denn nicht mit dem Hausmeister oder der Hausgemeinschaft reden? Warum nicht direkt selber aufmerksam machen? Ein netter Anruf hätte das Problem auf direkterem Wege lösen können und sie hätten auch den Kommentar gar nicht erst schreiben brauchen? Das wäre effizient, konsequent gewesen. Egal ob Journalismus oder nicht?

Mo. 01/09/2014 6:43 Permalink
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