11/11/2004
11/11/2004

Robert Hirsch

Verena Stocker

Philip Moser

Hans-Jörg Rainer

Katharina Wagenhofer

Andrea Mitteregger

Eva Hierzer

Angela Painer

Susanne Reiterer

Christina Neuwirth

Teresa Seidl

V. H.

FW

Hermann Nussdorfer

Wie könnten sie in der Zukunft aussehen, die Arbeitsräume eines Architekten?
15 "frische" Vorschläge von ebenso vielen "frischesten Fischen" der Grazer Architektur.
Ironisch, fantastisch, direkt, ehrlich - als Text und als Modell.
Dank an die Studierenden und an Wolfgang Winter für die Zusammenarbeit und den Mut,
die sensible Phase eines Entwurfsprozesses öffentlich zu machen.

WIR SCHREIBEN DEN MÄRZ des Jahres 2045 und den Vorabend zum eigentlichen Beginn eines der größten Bauvorhaben der Menschheitsgeschichte.
Ich schreibe diese Zeilen in meiner Kabine tief im stählernen Rumpf des Schiffes, das uns nach Osaka bringt, um in späteren Jahren eine Erinnerung an diesen Abend zu haben. Morgen werden wir die Planungsphase beginnen, ein großes Architektenteam aus aller Welt, auf zwei bisher leerstehenden Etagen des Nakayami-Towers in Osaka.
Es geht um den ersten Hauptsitz der Nachfolgeorganisation der bemühten, aber hilflosen UNO.
Meine Gruppe soll der gesamten Konstruktion – unter Berücksichtigung sämtlicher funktionaler Anforderungen – im Ganzen und im Detail seine spektakuläre Form geben.
Trotz aller Möglichkeiten des Datenaustauschs haben wir uns entschlossen, auch räumlich zusammen zu arbeiten. Bei einem derart komplexen Vorhaben, das in so kurzer Zeit realisiert werden soll, dürfen keine Uneinigkeiten oder Missverständnisse auftreten.
Unser Arbeitsplatz: Zwei Stockwerke eines der modernsten Bürotürme der Welt, schmucklos und doch elegant, hoch über dem Häuser- und Lichtermeer der Hafenmetropole.
Die Farben sind hell und dezent, die Beleuchtung indirekt und angenehm, um jede Reizüberflutung zu vermeiden.
Das Herzstück der beiden Etagen ist ein großer Projektor, der jeden beendeten Entwurfsschritt in ein gewaltiges Modell des Bauwerks überträgt und so jederzeit eine Gesamtübersicht ermöglicht. Eine noch etwas unreife Technologie, aber es klingt interessant. Morgen werden wir beginnen und sehen, wohin uns dieser Weg führt.
Robert Hirsch

DER RAUM IST GANZ in blau und gelb gehalten. Da Blau die Farbe des Denkens und der Rationalität ist, gibt ein hellblaues Zimmer nicht nur der Optik, sondern auch dem Denken Raum. Die Farbe eignet sich daher besonders gut für den Arbeitsraum. Da Gelb die Kreativität fördert, stellt die warme Farbe die optimale Ergänzung für produktives Arbeiten dar. Das Blau ist dazu da, um den Architekten gedanklich anzuregen und die Konzentrationsfähigkeit zu fördern. Diese Farbe hat eine entspannende und gleichzeitig erfrischende Wirkung.Außerdem schafft sie Raum und Perspektive. Auch das Gelb fördert die Konzentration und regt den Intellekt und die Kommunikation an. Diese Farbe wird mit Energie, Glück und auch Harmonie verbunden.
Der Raum ist hoch und sehr groß, er besitzt einen Erker! Da es wichtig ist, dass man zum Arbeiten optimale Lichtverhältnisse hat, ist der Raum durch eine Fensterfront gekennzeichnet. Von allen Seiten strömt Licht in den Raum, er wirkt optisch hell und außerdem noch größer als er ist. Um das ganze besser zu beschreiben: Der Boden ist in Blau gehalten, das wirkt vertiefend; die Wände und die Decke sind in einem zarten Gelbton gehalten, das wirkt blickführend, anregend und beschwingt bei der Arbeit.
An der Decke hängt eine durchgehende Leuchte, ein warmweißes bis weißes Leuchtstofflampenlicht, das auch am Abend optimales Licht bietet. Da sich Blau außerordentlich gut für Meditation eignet und Gelb positive Gedanken fördert, ist der Arbeitsraum auch ein Raum, in dem man sich entspannen kann. Grün wirkt ausgleichend und daher befinden sich im Raum mehrere Zimmerpflanzen. Damit wird der Arbeitsraum auch zum Lebensraum. Wie man sieht, sind für mich die Lichtverhältnisse, die Farben das Wichtigste an einem Arbeitsraum. Ich denke, nur wer sich in seinem Arbeitsraum entspannen und zugleich konzentrieren kann, hat für sich optimale Arbeitsbedingungen geschaffen.
Verena Stocker

MEINEN ARBEITSRAUM WÜRDE ICH nicht als einen geschlossenen Raum bezeichnen. Eher als ein Gebiet, in dem ich mich bewege. Prinzipiell sehe ich mich darin in einem Team arbeiten, indem wir alle unseren Aufgabenbereich erfüllen, bzw. die ganzen Inputs, die wir bekommen aufnehmen, bearbeiten und umsetzen. Das heißt konkret, dass wir viel unterwegs sind. Zum einen an Plätzen, die direkt mit unserem Projekt zu tun haben, aber auch an Orten, die uns weiterhelfen, inspirieren und weiterbilden. Wichtig dabei ist, wirklich jeden Input sofort aufzugreifen und mit den Kollegen zu diskutieren. Wir tauschen uns dabei per Telefon, per E-mail und vor allem mittels unserer Homepage - Plattform aus. Auf dieser Plattform werden alle Ideen (Skizzen, Notizen, usw.) aufgezeichnet, verändert, weiterentwickelt und vor allem dokumentiert. Wichtig ist auch, dass sich auf unserer Seite immer ein mögliches Endprodukt nach aktuellem Stand befindet, das auch als Grundlage zur Diskussion mit den möglichen Bauherren dient. Mein Arbeitsplatz ist daher kein fixer Platz, er kann überall sein.
Philip Moser

AN-AB-SCHWELLEN
Ein Architekt von Welt, respektive dieses Sonnensystems, besitzt ein Atelier, welches von möglichst viel Glas umgeben, uneinsehbar, aber trotzdem mit exorbitanter Aussicht sich am Mond befindet.
Der überwältigende, grandiose Ausblick auf den blauen Planeten, unsere Erde, lässt einen nie vergessen, dass es sich hierbei um etwas von einem göttlichen Wesen Gewolltes und Geschaffenes handelt.
Von diesen Gedanken beflügelt und den dunkelblau schimmernden Globus vor Augen, ist es möglich, Baukunst auf höchster Stufe zu betreiben.
Das „tool“ sind die Gedanken. Diese werden mit Zuhilfenahme der Holografie Eins zu Eins dargestellt, anschließend begangen und für „gut“ oder „nicht gut“ befunden.
Nach getaner Arbeit(!) steigt man in seinen Raumgleiter, und unter brachialem Schub, in Loopings, durch die Fliehkräfte in den Pilotensitz betoniert und unter ohrenbetäubenden Turbinenröhren geht es zick-zack-zuck zurück auf den blauen Planeten, um adrenalingeschwängert, sanft, in der grünen Oase bei seinen Lieben zu landen und mit diesen am Abend, unter sternenklarem Himmel, bei lauer Luft und einem Glas heller Freude, den Mond zu betrachten...
Hans-Jörg Rainer

... DAS PARTNERBÜRO NIMMT EIN Stockwerk in einem modernen Bau ein bisschen außerhalb der Stadt ein. Alles ist noch still, nichts lässt vermuten, dass in ungefähr einer Stunde hier die Hölle los sein wird. So ist Ben das Büro am liebsten – nein das ist nicht richtig, nicht am liebsten, nur am angenehmsten. Ben genießt die Stunde der Ruhe vor dem Sturm, wenn er in seinem Büro sitzen kann und mit sich und seinen Gedanken ganz allein ist. Ben sitzt zurückgelehnt in seinem Stuhl, nippt an einer Tasse Kaffee und beobachtet die Eisblumen auf der großen Fensterfront. Drinnen ist es angenehm warm, seine Füße ruhen auf dem durch die Fußbodenheizung warmen Parkett. Ben trägt meistens Anzüge im Büro, aber selten Schuhe. ER kann von hier aus einen Großteil der Stadt überblicken, aber wenn er sich um 90 Grad dreht, schaut er ins Grüne. Das hat ihm immer schon gefallen. Langsam rollt er auf seinem Sessel zurück zu seinem großen Schreibtisch, in Gedanken versunken fährt er den Computer hoch, nimmt dann seine halbgefüllte Gießkanne und bewässert die vereinzelt stehenden Pflanzen. Ben mag leere Räume – nicht kalte oder unpersönliche – nur leere. Räume, die Platz lassen für Ideen. Das Büro besteht aus mehreren Räumen. Abgeschieden voneinander können so doch alle miteinander arbeiten. Ben empfindet es immer als angenehm, dass alles Wichtige sich durch die vielseitige Einrichtung hier in seinen vier Wänden abspielen kann. Der Raum bietet ihm Sicherheit, hier ist er zu Hause, hier spielt sich alles ab. Im gewohnten Umfeld lässt es sich leichter außerordentliche Situationen meistern ...
Katharina Wagenhofer

DER VIRTUELLE ENTWURFSRAUM
In der Zukunft wird es mit Sicherheit virtuelle Entwurfsräume geben. Der
Entwurfsraum wird mit zwei besonderen Vorrichtungen ausgestattet sein: zum
einen mit einem "moudelling desk" und zum anderen mit einem "input chair". Am
"moudelling desk" befindet sich eine Art Tonmasse, der kleine Mikrochips beigemengt werden. Durch die Verformung des Klumpen Tons zu einem Gebäude werden die Freiflächen mittels Mikrochip in den Computer gespeist.
Das aufwändige Konstruieren mit dem Computer bleibt erspart. Sind die Freiflächen im Computer, so arbeitet man mit dem "input chair" weiter. Der Sessel besteht aus zwei vertikalen, stehenden Kreisen, an denen zwei Liegen befestigt sind. Normal zu den Liegen sind die Plasma-Bildschirme angebracht. Man lädt die Freiflächen in den Computer und weist ihnen die gewünschten Materialeigenschaften zu. Schneidet man die Freiflächen an irgendeiner Stelle, so erscheint in der Mitte (zwischen den Liegen) ein Hologramm. Drückt man seinen Zeigefinger zum Beispiel auf einen dargestellten
Träger, so erscheinen auf den Hilfsmonitoren alle Zug-, Druck- und Biegekräfte. Der Computer wird immer mehr den Architekten bei seiner Arbeit unterstützen, doch er wird ihn nie ersetzen können.
Hermann Nussdorfer

DER ARBEITSRAUM IST FÜR mich ein Raum der Kreativität, Konzentration und der Entspannung. Arbeitsraum ist nicht gleich Arbeitsraum, denn hier verbringe ich die meiste Zeit am Tag, und der Raum soll sich durch meine eigene Vorstellung auszeichnen.
Als wir diese Büroräume mieteten, fiel meine Wahl sofort auf diesen Raum. Die vielen Fenster machen es möglich, dass viel Licht durchdringt! Nicht zu vergessen ist die ruhige Lage, in der wir uns befinden. Die perfekten Voraussetzungen für ungestörtes Arbeiten, denn wenn andauernd ein quietschendes Auto durch die Straßen braust, zerrt das wirklich an meinen Nerven!
Ich hatte viel Raum zur Verfügung und es war nicht so einfach ihn „richtig“ zu nützen. Denn einerseits bevorzuge ich warme Töne, wie rot, gelb oder orange, helles Holz und orientalische Einrichtungsgegenstände, jedoch hatte ich darauf zu achten, dass der Raum eine gewisse Disziplin und Ordnung verkörpert, denn viele Kunden kommen zu uns, um Geschäftliches zu besprechen!
Ich entschied mich für eine Möbelausstattung aus Buchenholz, die aus zwei Arbeitstischen, drei Regalen und einem Schrank besteht.
Obwohl heute ein Computer, zwei Telefone, ein Faxgerät und ein Drucker in meinem Arbeitszimmer stehen, wirkt der Raum nicht kalt und überladen. Um dies zu vermeiden, ließ ich die Wände in einem zarten gelb ausmalen, und mit einigen Grünpflanzen und Bildern verlieh ich dem Raum den letzten Schliff.
Andrea Mitteregger

EINE GROSSE WIESE. UMRAHMT von Bäumen. Sie ist flach, und wenn die Sonne scheint, berühren die Strahlen jeden Fleck auf dieser Wiese. Man kann sich nicht verstecken, wenn man auf ihr geht. Und inmitten dieser Wiese soll er stehen. Ein Raum mitten in der Natur. Er soll wie die Bäume aus Holz bestehen und die gleichen Eigenschaften besitzen wie ein Wald.
Mein Raum soll aus Holz und Glas bestehen. Wenn die Sonne scheint, soll es den ganzen Tag hell sein. Inmitten dieser weiten Wiese, wo man sich nicht verstecken kann, soll er einen Unterschlupf bieten vor all den Umwelteinflüssen, die beängstigen oder schaden können, wie Wind, Regen, Schnee, Kälte, und trotzdem die Möglichkeit bieten, das Schöne zuzulassen. Die Sonne, die Licht und Wärme bringt, aber auch die Natur, die man immer vor Augen hat, egal wo man sich in diesem Raum befindet. Der Raum bietet Sicherheit, sperrt einen aber nicht ein. Er lässt es zu hinauszusehen, aber selbst nicht gesehen zu werden.
Es sind einfache Holzbalken, die das Dach tragen und die mit Glasflächen verbunden werden, die den Blick nach draußen zulassen, aber auch schützen. Der ganze Raum sieht aus wie ein Dach, wovon dreiviertel weggeschnitten sind.
Eva Hierzer

ICH ALS ARCHITEKTIN IN DER ZUKUNFT
Mein Arbeiten stelle ich mir optimalerweise so vor, dass ich Aufträge bekomme, in denen ich meine Vorstellungen, meine Einstellungen zur Umwelt verwirklichen kann, das heißt, die Natur und organische Formen miteinzubeziehen. Meiner Meinung nach wird aber in nächsten 50 Jahren die Natur immer weniger berücksichtigt werden. Sei es in ihrer Funktion oder in ihrer Schönheit. Deshalb will ich als Architektin die gegebene, noch vorhandene Natur direkt in die Architektur miteinbeziehen, oder sie imitieren, durch Kunststoffe, und sie so in das Haus hineinbringen, den Menschen näher bringen – sie wieder auf die Schönheit und Wichtigkeit der Natur aufmerksam machen, die für mich persönlich auch die beste Möglichkeit zu Erholung und Entspannung bietet. [...]
Mein größtes Projekt soll sein: Räume zu schaffen, in denen sich jeder erholen und entspannen kann. Das heißt, mich mit vielen unterschiedlichen Menschen auseinanderzusetzen, sie kennen zu lernen, ihre Wünsche zu erfahren und diese dann umzusetzen. [...]
Mein Arbeitsraum bietet einen kleinen Vorgeschmack auf die "künstliche Natur". Tische, Möbel etc. sind weich und rund geschwungen. Mit meinen Kunden sitze ich auf einer in künstlichen Felsen eingebauten Couch, an einem Glastisch mit Steinsockel und steinernen Sesseln und bespreche mit ihnen meine Vorschläge. Als Hintergrundkulisse große Fenster, durch die man in die Natur sehen kann und durch die viel helles Licht hereinströmen kann. Die Kommunikation soll immer eine persönliche sein. Der PC, das Internet, alles wichtig und toll, unentbehrlich. Aber man darf den direkten Kontakt zu den Personen nicht verlieren. So auch bei meinem Team. Jeder arbeitet selbstständig, der eine als Fotograf, der andere als Grafiker, als Designer, als Modellbauer oder als Statiker. Jeder kann sich seine Zeit frei einteilen, aber wir haben fixe Termine, an denen wir uns treffen, zusammensetzen, über unsere Arbeit reden, diskutieren und dadurch neue Ideen und Lösungen finden ...
Angela Painer

MEIN RAUM IST EIN Einzelarbeitsraum und hat die Form eines Ellipsoids. Das ganze Bürogebäude, in dem ich arbeite, besteht aus einzelnen Ellipsoiden, welche durch Gänge miteinander verbunden und beliebig angeordnet sind. In einigen Ellipsoiden gibt es Gemeinschaftsräume mit einer Küche und sonstigen sanitären Einrichtungen.
Da mein Raum rund ist und ich an den Wänden nur schlecht Möbel aufstellen kann, entschließe ich mich für einen Raumteiler, den ich mit Regalen kombiniere. In der Mitte des Raumteilers befindet sich eine Glasvitrine mit einer Wassersäule, die den Raumteiler transparent macht. Diese Vitrine lässt Blicke in alle anderen Bereiche zu.
Wenn man den Raum betritt, gelangt man gleich zu einer Bar. Der Blick ist nicht gleich auf den Arbeitsbereich gerichtet und schafft somit eine gemütliche Atmosphäre. Rechts befindet sich der Besprechungsraum mit dem runden Tisch und links der Entspannungsbereich.
Der Arbeitsbereich bietet viele Regale, die wichtig sind als Stauraum. Weiters ist mir wichtig, dass ich auf Grund der Glasvitrine alles ständig überblicken kann. Das schafft für mich eine angenehmere Arbeitsatmosphäre. Der Überraschungseffekt ist somit ausgeschaltet.
Im Entspannungsbereich befindet sich mein Entspannungsstuhl mit der virtuellen Brille. Mit dieser Brille kann ich sehr real Berglandschaften, Sonnenuntergänge und sonstige Landschaften und Naturschauspiele beobachten. Hier sind mir außerdem Grünpflanzen wichtig, damit ich mich einerseits wie in einer grünen Oase fühle, andererseits bieten die Pflanzen einen Sichtschutz. Dieser ist für die Entspannung wichtig.
In meinem Raum spielt die Beleuchtung eine große Rolle. Durch die Glaskuppel und die rundum angeordneten Bullaugen kann Tageslicht in den Raum einstrahlen, durch indirekte Beleuchtung wird gute Stimmung erzeugt. Alle Bereiche sind in weiß gehalten, durch die indirekte Beleuchtung können die Farben verändert werden. In der Mitte der Glasvitrine befindet sich eine Wassersäule, die ihre Farben wechselt.
Ich habe mit diesem Raumteiler die Bereiche voneinander getrennt, aber den Gesamtüberblick des Raumes nicht zerstört. Grund dafür ist die Glasvitrine, die Einblicke in alle anderen Bereiche zulässt.
Susanne Reiterer

WIE SOLL ICH ANFANGEN? Warum hat meine Architektin Architektur studiert? Ich denke, weil es zu ihr passt und ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Vielfältig – nicht mit einem Wort zu beschreiben.
Sie hat ein eigenes Büro, arbeitet aber gerne mit anderen Menschen zusammen an einem Projekt. Ihr Arbeitsraum ist eine helle, freundliche Garçonnière, welche gleichzeitig als Arbeits- und Erholungsstätte dient. Auffallend sind die warmen Farben und die großen Fenster, durch die viel Licht hereinfällt. Sie bearbeitet die verschiedensten Projekte. Pläne zeichnet sie lieber mit der Hand als auf dem Computer, und ihr ist es bei Projekten wichtig, dass sie mit Leuten zusammenarbeiten kann. Dabei legt sie Wert darauf, dass sie sich mit dem Projekt identifizieren kann.
Christina Neuwirth

DER ARBEITSRAUM DER ARCHITEKTIN wird durch die Fensterfront an der Längsseite mit Licht durchflutet und bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt.
Man betritt den Raum durch eine Schiebetür. Rechts neben der Tür befindet sich die Garderobe, im Anschluss daran trennt ein Raumteiler den Eingangsbereich ab. Auf dem Raumteiler befindet sich ein „Garten“ aus Zimmerpflanzen und als Abschluss dient eine große Palme. Hinter dem Raumteiler befindet sich ein ovaler Besprechungstisch. Die Wände in diesem „Besprechungsraum“ sind voll von Plänen und Skizzen eines Projekts, einem Gebäude, das Wohn-, Arbeits-, und Erholungsraum zugleich ist und möglichst vielen Menschen Platz bietet. Besonderen Wert hat die Architektin auf die Gestaltung der Wohn- und Erholungsräume gelegt, die Menschen sollen sich nicht wie im hundertsten Stockwerk eines Hochhauses fühlen. Ebenfalls großer Wert wurde auf die variablen Grundrisse gelegt, so kann der Arbeits- und Wohnraum der Menschen individuell gestaltet werden.
Vor dem Besprechungstisch steht der große Schreibtisch, hinter dem Schreibtisch an der Wand steht ein Regal voll mit Büchern und Ordnern, das gleiche Bild bietet die Wand gegenüber. Zwischen den Büchern und auf den Regalen sieht man vereinzelte Zimmerpflanzen stehen, überhaupt haben Pflanzen und die Umwelt im Allgemeinen große Bedeutung für die Architektin.
Julia Jungreithmayr (keine Abbildung)

DER ARBEITSRAUM ZWEIER ARCHITEKTEN ist ein wintergartenähnlicher Anbau eines Wohnhauses.
Wintergartenähnlich deswegen, damit sie viel Licht haben und sich dadurch, dass sie direkt in die Natur hinausschauen, wohl fühlen. Wenn man in den Raum hineinkommt, sieht man durch das gegenüberliegende Fenster den Garten mit seinen Bäumen und Pflanzen.
Die Schreibtische sind je links und rechts von der Eingangstür schräg über das Eck gestellt. Durch die Schrägstellung haben sich die beiden immer im Blickwinkel und können somit jederzeit mit Blickkontakt kommunizieren.
Neben den Schreibtischen befinden sich Regale und Kommoden mit Fächern und Schubladen, um Unterlagen, Papier und andere Dinge unterzubringen.
Die Möbel sind alle sehr einfach und in hellem Holz gehalten. Zur zusätzlichen Verschönerung des Raumes befinden sich darin Pflanzen und einige farbenfrohe Gemälde.
Wenn man nun an den beiden Tischen vorbeigegangen ist, sieht man im linken, vorderen Eck drei Fauteuils und einen kleinen Tisch, wo man sich entspannen, nachdenken, mit Kunden sprechen oder sich mit dem Kollegen beraten kann. Diese Ecke des Raumes ist abgeschrägt, sodass eine zusätzliche Wand entsteht, die fast ganz verglast ist. Ein Regal auf dem ein Radio steht, befindet sich auch im Raum. Musik ist ein weiteres wichtiges Mittel, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Der ganze Raum besitzt sehr viel Licht, das jedoch mit hellorangen Stoffjalousien gedämpft werden kann. In der rechten vorderen Seite des Raumes befindet sich eine Tür, durch die man jederzeit in den Garten kommt. Diese Tür dient auch für Kunden als Eingang zum Büro.
Teresa Seidl

EINE ARCHITEKTIN STEHT KURZ vor der Realisierung ihres seit Jahren geplanten Projekts. Sie schuf ein Gebäude, das Natur und Lebensraum des Menschen vereint. Um dieses Projekt entwerfen zu können, war es wichtig einen Zusammenhang zwischen Arbeitsraum und Auftrag zu finden. Das Büro hat mehrere Räume, in denen jeder Mitarbeiter seinem kreativen Schaffen nachgehen kann, einen großen lichtdurchfluteten „Gemeinschaftsraum“, in dem alle Ideen zusammenwachsen, einen großen Tisch, auf dem man Pläne begutachten kann und Glaskästen mit Modellen realisierter Projekte. Der Architektin ist es wichtig, zu sehen, was sie geleistet hat. Im Foyer befindet sich ein kleines „Wohnzimmer“ mit einer großen Bibliothek. Im Büro hört man meistens entspannende Musik, die nicht nur Ideen, sondern auch das Bonsai-Bäumchen sprießen lässt. Diese Pflanze steht symbolisch für das Schaffen der Architektin. Genauso wie aus einem Samen der Bonsai gewachsen ist, entstehen aus Ideen Projekte.
V. H.

MEIN ARBEITSRAUM! DAS WICHTIGSTE für mich ist, dass ein Arbeitsraum bestimmte Kriterien erfüllt. Der Raum muss viel Licht einfangen und auch Licht in die Nacht hinausstrahlen können, muss eine große Raumhöhe besitzen, und er muss die Teamfähigkeit von mir und meinen Kollegen gewährleisten. Deshalb kann er nicht überall sein. Er ist genau dort, wo ich ihn hinplane! Er sollte aber nicht zu abgehoben wirken, sollte sich eher beruhigend verhalten, einem nicht ins Auge springen, aber doch eine gewisse Spannung aufbauen. Die darin enthaltenen Möbel sollten farblich nicht zu auffällig sein, die Tische in Weiß, beim Rest der Innenaustattung ist es mir egal, welche Farbe sie hat, Hauptsache sie ist schwarz.
FW

sonnTAG 53 wurde ausgewählt von Ute Angeringer und Markus Gfrerer
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