10/09/2014

Am 10. Sept. 2014 erfolgte die Präsentation zweier Varianten der Verkehrsführung im Bereich Griesplatz in Graz. In der nächsten Gemeinderatssitzung wird entschieden, welche Variante zum Zug kommen soll. Die Variantenentscheidung ist Voraussetzung für die geplante Neugestaltung und Entwicklung des Grazer Griesplatzes.

10/09/2014

Griesplatz Graz

©: Sammer + Partner ZT-GmbH

Verkehrsuntersuchung
 _ ÖV Griesplatz Graz

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Verkehrsuntersuchung
 _ KFZ Griesplatz Graz

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Verkehrsuntersuchung
 _ Gestaltungsspielraum Griesplatz Graz

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Verkehrsuntersuchung
 _ Potenziale Griesplatz Graz

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Im Rahmen einer öffentlichen Präsentation wurde am 10. Sept. 2014 die Verkehrsuntersuchung
 zu zwei Varianten einer Neuorganisation des Verkehrs im Bereich Griesplatz vorgestellt. Sie ist im Auftrag der Stadtbaudirektion Graz im Zuge der geplanten Neugestaltung des Griesplatzes beauftragt und von ZIS + P Verkehrsplanung durchgeführt worden. Untersucht wurden die möglichen ÖV-Achsen, die Verkehrsorganisation für den MIV, Fußgänger- und Radverkehr sowie die städtebaulichen Potenziale.

Die Stadt Graz hat dazu folgende Mitteilung ausgesendet:

"In die Diskussion um die Altstadt-Entflechtung und die Stadtentwicklung im Bereich Griesplatz kommt frischer Schwung: Mit der Präsentation einer zweiten ÖV-Variante in diesem Bereich soll die Entscheidungsfindung beschleunigt werden.

Bereits in der nächsten Sitzung kommende Woche, spätestens aber im Oktober 2014 soll sich der Grazer Gemeinderat mit jenen beiden Varianten einer Verkehrsführung für eine neue Straßenbahnlinie und die Busse im Bereich Griesplatz beschäftigen, die den Weg zu einer neuen Entwicklung des Griesplatzes freimachen. Dieses ehrgeizige Ziel nannte heute Vormittag Planungsreferent Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl bei der gemeinsam mit Verkehrsstadtrat Mag. (FH) Mario Eustacchio vorgenommenen Präsentation der beiden ins Auge gefassten Möglichkeiten, Öffentlichen Verkehr und Individualverkehr in diesem Bereich unter einen Hut zu bringen. Hatte die in der vorigen Gemeinderatsperiode entstandene Variante mit einer Gleisverlegung in der Brückenkopfgasse in beiden Richtungen noch eine weitgehende Verbannung des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) bedeutet, so geht die frisch entwickelte zweite Möglichkeit von einer Verkehrsführung für den ÖV aus, wie sie jetzt für städtische Busse bereits entsteht: Demnach würden die Gleise einspurig stadtauswärts durch die Brückenkopfgasse geführt, stadteinwärts aber direkt über den Griesplatz, die Zweiglgasse, die Augartenbrücke und den Roseggerkai. Nagl und Eustacchio machten aus ihrer Tendenz für die zweite Variante heute kein Hehl, wollen die Entscheidung jedoch dem Gemeinderat überlassen.

Verkehrslösung Voraussetzung für neuen Griesplatz
Nagl betonte, dass eine Lösung der Verkehrsfrage die zentrale Voraussetzung für die beabsichtigte Neugestaltung des Griesplatzes sei: „Die Planungsgelder für die ÖV-Trasse sind bereits beschlossen, jetzt starten wir die politische Diskussion über die beiden Varianten.“ Von einer Entscheidung bis zum Bau einer Trasse brauche es allen Erfahrungen zufolge rund ein Jahrzehnt. Man werde die Infrastruktur für den Verkehr Hand in Hand mit Stadtentwicklungsprojekten wie der Bebauung der Reininghaus-Gründe schaffen, erklärte das Stadtoberhaupt. Um die vielen Großprojekte im Öffentlichen Verkehr (ÖV) bewältigen zu können, kündigte Nagl eine personelle Aufstockung der städtischen Planungsabteilungen an. Beim Griesplatz selbst schwebt dem Bürgermeister eine ähnliche Vorgangsweise wie bei der erfolgreichen Entwicklung des Annenviertels vor – mit einer professionellen Begleitung durch ein Stadtteilmanagement.

Zeit ist reif für bestmögliche Lösungen
Auch Verkehrsstadtrat Eustacchio freute sich über die nunmehr entwickelte Alternativvariante: „Der bisher einzige Vorschlag hätte eine gänzliche Verbannung des MIV aus der Brückenkopfgasse bedeutet, was ich ablehne. Nunmehr sollen wir uns die Zeit geben, um zur bestmöglichen Lösung zu kommen!“ Nicht nur für die Entwicklung des Griesplatzes, sondern auch für die Innenstadtentflechtung in Bezug auf die Straßenbahn sei die Zeit reif. Mit der Straßenbahnlinie Richtung Süden und Südwesten in die Bereiche Reininghaus und Wetzelsdorf setze man auch wichtige Anreize zum Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr.

Netzausbau für Erreichung unserer Ziele nötig
Verkehrsplanungs-Abteilungsvorstand DI Martin Kroißenbrunner bekräftigte das – beschlossene – Ziel der Stadt Graz, den Anteil des Motorisierten Individualverkehrs in Graz von 45 Prozent aus dem Jahr 2011 auf 37 Prozent im Jahr 2021 zu senken: „Das bedeutet, dass wir bis dahin um 
30 Prozent mehr Fahrgäste befördern müssen als vor drei Jahren. Das geht nicht mit den bestehenden Kapazitäten, dafür bedarf es auch eines Netzausbaus, unter anderem durch die Südwest-Straßenbahnlinie!“

Brückenkopfgasse als Nadelöhr
Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle verglich dann die im Auftrag der Stadtbaudirektion von der ZIS + P Verkehrsplanung erstellte neue Variante mit der vorher einzig angebotenen Verkehrsführung. Die Brückenkopfgasse sei dabei ein Nadelöhr, das wegen denkmalgeschützter Gebäude auch nicht aufgeweitet werden könne. Bei einer ÖV-Trasse mit Straßenbahngleisen in beiden Fahrtrichtungen müsse es zu einer extremen Dosierung des MIV kommen; bei der „Umfahrung“ stadteinwärts laut Variante 2 könne diese Dosierung gemäßigter ausfallen, weil auch die Kraftfahrzeuge eine eigene Spur erhalten würden. Die zweite Variante komme auch der Belebung des Griesplatzes zugute, der dann eine Haltestelle direkt am Platz erhielte. Derzeit sei der Griesplatz eine Verkehrsmaschine mit eingeschränkter Aufenthaltsqualität – eine deutliche Aufwertung würde jede der beiden Varianten ermöglichen. Die wesentlichen Faktoren für eine gesteigerte Attraktivität des Platzes seien die Aufenthaltsqualität, die gute Erreichbarkeit mit allen Verkehrsarten und ein guter Branchenmix: „Die ersten beiden dieser Faktoren können wir seitens der Stadt aktiv beeinflussen!“ (W. Maget)"

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