14/02/2012
14/02/2012

Architektin Elisabeth Lechner beim Workshop mit den Kindern des Kinderparlaments.

Ergebnis des Workshops. Fotos: KinderParlament / Kinderbüro

Ergebnis des Workshops. Fotos: KinderParlament / Kinderbüro

Im Dezember 2011 begannen die Bauarbeiten zum kommunalen Wohnbau „anDers“ (GAT berichtete) am Grundstück zwischen Floßlendstraße und Zeilergasse im Bezirk Graz-Lend, für die Plaung zeichnet die Architektin Elisabeth Lechner verantwortlich. Der soziale Wohnbau der Stadt Graz mit rund 43 Wohneinheiten wird in Form des Übertragungswohnbaues von der gemeinnützigen Genossenschaft ENW und der Anbau mit 7 Eigentumswohnungen von der GWS errichtet.

Bereits Ende 2009, anlässlich des Wahltages der KinderbürgermeisterInnen, stellte Stadträtin Elke Kahr (KPÖ, Sozialamt, Amt für Wohnungsangelegenheiten) die Planungsbegleitung von Wohnbauprojekten der Stadt Graz durch das Kinderparlament in Aussicht und löste ihr Versprechen auch ein. Das erste Projekt, welches behandelt wurde, war der „Wohnbau „anDers“. Bei einem Workshop und einem Treffen mit der Architektin im März 2010 wurden die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern erarbeitet. Die Kindergruppe war gefordert, ihre eigenen Ideen für einen kindergerechten Wohnbau einzubringen. Dabei entstand eine Liste mit rund 31 Ideen bzw. Wünschen, welche die Bereiche Wohnung, Gebäude, Außenanlagen und Umgebung abdeckten und mit der Architektin in Folge diskutiert wurden.

Die Liste umfasste dabei neben etwas außergewöhnlich anmuteten Ideen, etwa dem Wunsch nach Alarmanlage und Notstromaggregaten für die Wohngemeinschaft, eine Reihe von realistischen Vorschlägen wie einen geräumigen Flurbereich mit Abstellraum in den Wohnungen, großzügige Balkone, getrenntes Bad und WC, einen größeren Küchenbereich und große Kinderzimmer, eine flächendeckende Ausstattung mit Brandmeldern, gute Schalldämmung der Wohnungen, eine Ausstattung mit energiesparenden Geräten und Heizung, Fahrradabstellraum und Gemeinschaftsraum, Erste-Hilfe-Kästen in den Fluren, Trinkbrunnen, eine für Kinder erreichbare Höhe von Schaltern (Klingel, Lichtschalter, Sprechanlage), eine öffentliche Toilettenanlage und konkrete Ausstattung für den Quartierspark, einen Zugang zum angrenzenden Schleifbach, Gastronomie oder Kiosk, etc.

Erfreulich ist, dass die ENW konkretes Interesse an den Wünschen der Kinder zeigt und vor kurzem dem Kinderparlament eine Rückmeldung bezüglich der Umsetzung der Liste übermittelt hat. Eine Reihe der von den Kindern aufgezählten Punkte konnte berücksichtigt werden und deckt sich mit den gesetzlichen Vorschriften, mit den Vorgaben des Wohnbautisches der Stadt Graz, wie zum Beispiel der Anteil von acht größeren Vier-Zimmer-Wohnungen, Gemeinschaftsraum etc.. Ein Teil der Liste ist allerdings durch das enge Kostenkorsett im sozialen Wohnbau nicht umsetzbar, wie zum Beispiel die Möblierung der Küchen inklusive energiesparender Geräte. Gerade dieser Punkt wäre für die eher einkommensschwache Wohnungsklientel aber eine große Unterstützung.

Verfasser/in:
Petra Kickenweitz, kinderGAT
DI Maria Fanta

So soll Planung beginnen: Gemeinsam mit den Betroffenen und mit den Kindern denen die Zukunft gehört!
Ich wünsche diesem Projekt Alles Gute
und wir (das Projekteam von "Häuser schaun Junior") würden uns freuen wenn wir mal vorbeischaun dürften zu einem Baustellenbesuch?)

Do. 16/02/2012 9:32 Permalink
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