10/08/2017

Wohnbau Oberlandhalle, Leoben

Wettbewerbsergebnis

Den zweistufigen, steiermarkweit offenen Wettbewerb unter 42 TeilnehmerInnen haben Ederer + Haghirian Architekten gewonnen

Ausloberinnen

Wohnbau Leoben und
Siedlungsgenossenschaft Donawitz

10/08/2017

Wohnbau Oberlandhalle, Leoben
, Platz 1

Architektur: EDERER + HAGHIRIAN Architekten©: Kampus

Platz 2

©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus

Die Wohnbau Leoben (gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft für Leoben und Umgebung) und die Siedlungsgenossenschaft Donawitz (gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft) hatten einen zweistufigen, steiermarkweit offenen Wohnbauwettbewerb für eine Wohnbebauung in Leoben-Leitendorf ausgelobt und zwischen Anfang Februar und 4. Juli 2017 durchgeführt.
Das Planungsgebiet liegt südlich des historischen Stadtzentrums von Leoben, das mit der bereits abgetragenen Oberlandhalle bebaut war. Die beiden Bauträger wollen einen Geschoßwohnbau mit geplanten 149 Wohneinheiten realisieren, von denen 16 Einheiten für betreubares Wohnen vorgesehen sind.

Am Verfahren beteiligten sich 42 Architekturbüros, von denen in der ersten Jurysitzung unter dem Vorsitz von Univ.Prof. Arch. DI Andreas Lichtblau am 26. und 27. April 2017 sechs Projekte für die zweite Stufe des Verfahrens ausgewählt wurden.
Nach der Überarbeitung dieser sechs Projekte entschieden die Jurymitglieder in ihrer Sitzung am 04. Juli 2017 mit deutlicher Mehrheit aufgrund der herausragenden Qualität zweier Projekte, die den Anforderungen des Ortes, der Angemessenheit der Wohnungen und den soziologischen Kriterien besonders entsprechen, einen ersten und einen zweiten Platz, aber keinen dritten Platz zu vergeben. Die Honorierungen des ersten und zweiten Platzes bleiben wie vorgesehen, das Preisgeld des dritten Platzes wird auf die vier verbleibenden Projekte aus der zweiten Runde aliquot aufgeteilt.

Wettbewerbsergebnis

  • Platz 1: Ederer + Haghirian Architekten
  • Platz 2: Arch. DI Reinhold Tinchon

Weitere TeilnehmerInnen der Stufe zwei

  • Fandler Architektur
  • Arch. DI Alfred Graffer
  • HoG architektur
  • Nussmüller Architekten

Jurybeurteilung Siegerprojekt

Die intelligente und sensible Anordnung ähnlicher bzw. identer Baukörper reagiert sehr differenziert auf das heterogene städtische Umfeld und schafft gleichermaßen eine anregende und komplexe Sequenz von urbanen Freiräumen. Auch die im Modell angedeutete Materialdifferenzierung forciert diese Qualitäten, ebenso wie die interessante Höhenentwicklung der Baukörper in Bezug auf die Umgebung und das eigene Quartier.
Das Projekt zeigt gute statistische Kennwerte im Bereich der Ökonomie. Die Teilbarkeiten hinsichtlich Baufelder und Bauphasen sind ausreichend und schlüssig nachgewiesen. Die Erschließung ist im Sinne der Projektbeschreibung angemessen und ökonomisch.
Die Wohnungen sind im Hinblick auf die gestellte Bauaufgabe angemessen zugeschnitten und in der weiteren Bearbeitung entwicklungsfähig.
Die Anmerkungen der Jury aus der Überarbeitung wurden intelligent und sensibel in das Projekt eingefügt.
Die Fassaden in Hinblick auf Maßstäblichkeit, Blickbeziehungen und Materialität sind angemessen und sehr stimmig mit dem Projekt entwickelt worden. In Bezug auf die Ausdifferenziertheit der Materialien sind weitere Entwicklungsschritte im Zuge der Projektbearbeitung zu erwarten. Die dargestellten Holzpanelfassaden auf Massivbau sind kritisch zu hinterfragen. Die architektonischen Feinteile wirken teilweise beliebig, speziell ist die Fenestrierung bzw. Binnenteilung der Stiegenhausverglasungen im Detail verfeinert zu bearbeiten.
Die Freigeschoße unter den Türmen sind vertiefend nachzubearbeiten, hier gibt es in der Jury die einstimmige Entscheidung, diese Freigeschoße zweigeschoßig auszubilden. Erst dadurch wird der Projektqualität in ihrer sensiblen Differenziertheit von Zwischen- und Innenräumen im städtebaulichen Maßstab Rechnung getragen. Auf die vier entfallenden Wohnungen kann nach Ansicht der Auslober verzichtet werden.
Die vorwiegend Nord-orientierten Wohnungen in den Bauabschnitten 1.2, 2.1 und 2.2 sind bezüglich des Mindestbesonnungsnachweises im Sinne des Wohnbautisches (1 Stunde direkte Sonneneinstrahlung am kürzesten Tag des Jahres in einem Aufenthaltsraum) und in Hinsicht auf die Wohnqualität zu adaptieren.
Im Zuge der Weiterbearbeitung bzw. Einreichplanung sind die Fassadenpläne mit den detaillierten Material- und Farbangaben, sowie und die Abänderungen zu den Freigeschoßen unter den Türmen, etc. den Mitgliedern der Jury zur Freigabe vorzulegen. Dieser Termin wird seitens der Stadtgemeinde Leoben koordiniert und soll jedenfalls vor dem Termin beim Wohnbautisch stattfinden.

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