01/02/2024

Zu Beginn 2024 sind bisher mehrere Wettbewerbsentscheidungen getroffen worden. Im Januar wurde z. B. der Realisierungswettbewerb Straßenmeisterei Feldkirchen entschieden. GATnews stellt eine Auswahl österreichweiter und EU-weiter Verfahren vor, nennt die Gewinnerbüros, weitere Beteiligte und gibt einen Einblick in die Juryprotokolle. 

01/02/2024

Modell Wettbewerb Straßenmeisterei Feldkirchen, Rang 1, ARGE Andexer Timmerer Architekten

©: ARGE Andexer und Timmerer Architekten

Plan 01, Wettbewerb Straßenmeisterei Feldkirchen, Rang 1, ARGE Andexer Timmerer Architekten

©: ARGE Andexer und Timmerer Architekten

Plan 02, Wettbewerb Straßenmeisterei Feldkirchen, Rang 1, ARGE Andexer Timmerer Architekten

©: ARGE Andexer und Timmerer Architekten

Mitte Januar 2024 entschied sich der Wettbewerb Straßenmeisterei Feldkirchen, ausgelobt als EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb. Die ARGE Christian Andexer Architekten mit DI Johann Timmerer-Maier ging als Sieger hervor. Zeitnah geht man mit dem Auslober, in diesem Falle dem Land Kärnten, in das weitere Verhandlungsverfahren zur Realisierung.

An dem Realisierungswettbewerb beteiligten sich 17 Büros bzw. Arbeitsgemeinschaften. Ergebnis ist die folgende Reihung der Preise:

Rang 1. – ARGE ANDEXER TIMMERER ARCHITEKTEN
Rang 2. – frediani-gasser architettura ZT-GmbH
Rang 3. – ARCHITEKT LIDICKY

Anerkennung – Hohengasser Wirnsberger Architekten ZT GmbH
Anerkennung – epps Ploder Simon ZT GmbH
Anerkennung – balloon architekten ZT-OG

Alle prämierten Beiträge sind noch bis 09.02.2024 im Foyer des Straßenbauamts Klagenfurt in der Josef-Sablatnig-Straße 245, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, zu den amtlichen Öffnungszeiten ausgestellt.

Ziel des Wettbewerbs war der Umbau und die Erweiterung der Straßenmeisterei Feldkirchen (Kärnten) unter Berücksichtigung der neuen baukulturellen Leitlinien des Landes Kärnten. Die bauliche Struktur sollte den aktuellen Anforderungen angepasst und bautechnisch erneuert werden. Da sich die Aufgaben der Straßenmeisterei verändert haben, sollte die architektonische Adaptierung als Einsatzzentrale krisensicher, für etwaige Notfälle ausgestattet sein und allen voran ein modernes, geschlechterneutrales Arbeitsumfeld durch neue Personalräume schaffen, laut Auslobungsunterlagen.

Ausschlaggebend für die Juryentscheidung waren architektonische Kriterien (Entwurfsansatz und Idee; architektonische Qualität im äußeren und inneren Erscheinungsbild; innovative Potenziale des Projektansatzes), städtebauliche Kriterien (Konfiguration des Baukörpers und der Außenräume (Freiraumgestaltung); funktionale und gestalterische Einbindung in die Umgebung; Gebäudesituierung als Emissionsschutz; Gestaltung des ruhenden Verkehrs), funktionale Kriterien (Funktionalität der Gesamtlösung; Erfüllung des Raum- und Funktionsprogramms) sowie ökonomische und ökologische Kriterien bezüglich Nachhaltigkeit (Wirtschaftlichkeit; Energieeffizienz u. Nachhaltigkeit der Konstruktion).

Die Jury hebt den erst-gereihten Beitrag im Juryprotokoll hervor: „Die neue Straßenmeisterei wird als geschützte Hofanlage konzipiert, und sieht dabei den Abbruch des bestehenden Verwaltungstraktes vor. Eine einheitliche Attikahöhe der Baukörper schafft ein ruhiges Erscheinungsbild und unterstreicht den Hofgedanken. Die unterschiedlichen Raumhöhen im Projekt werden somit gut eingebunden. Zur nördlichen und westlichen Einfamilienhausbebauung wird mit dem L-winkeligen Garagen- und Lagerbauteil ein guter baulicher Schallschutz gebildet. Mit der Baukörperstellung entsteht ein ausreichender Freiraum zu den Nachbargrenzen, und schafft somit eine gute Eingliederung in das umliegende Siedlungsgebiet. In der Darstellung wird jedoch eine freiraumplanerische Bearbeitung vermisst, die in der weiteren Bearbeitung noch zu berücksichtigen ist. Nach Südosten wird der Hof mit einem zweigeschossigen Verwaltungs- und Personaltrakt geschlossen. Die Lage zwischen den beiden Zufahrten ist gut gewählt und ermöglicht eine gute Übersicht und Erreichbarkeit für den Betrieb. Kompakt liegen die Werkstätten in unmittelbarer Verbindung zum Verwaltungsbereich und fassen dadurch alle konditionierten Räume wirtschaftlich zusammen. Mit der klaren Anordnung der einzelnen Funktionen ergibt sich eine übersichtliche und gut nutzbare Anlage für den Betrieb. Die bestehende Tankstelle ist funktionell gut eingebunden. Ihre großzügige Überdachung wird jedoch hinterfragt und soll mit einer Optimierung des südlichen Hofabschlusses überarbeitet werden. Hier wird eine Komplettierung des baulichen Schallschutzes erwartet. Die Situierung der Mitarbeiterparkplätze entlang der Ossiacher Straße, mit direktem Zugang zu dem Verwaltungsbereich ist gut gelöst. Eine direkte Zufahrt von der Landesstraße ist vom Nutzer gewünscht und soll in der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigt werden. Die klare und einfache Haltung des Projektes wird in seiner Fassadengliederung und ausgewogenen Verteilung von Öffnungen mit vorgesetzten Lamellen fortgeführt. Der spannungsvolle Einsatz von Sichtbeton und Holz widerspiegelt die funktionelle Anmutung und lässt ein angenehmes Arbeitsklima erwarten.“

Und empfiehlt zur Überarbeitung in zwei Punkten: gestalterische Optimierung der Tankstellenüberdachung und Komplettierung des Schallschutzes im Süden sowie Erreichbarkeit der Mitarbeiterparkplätze von der Landesstraße B94.

Die Jury setzte sich zusammen aus den Fachpreisrichtern Arch. Dipl.-Ing. Thomas Heil, Arch. Dipl.-Ing. Stephan Hoinkes (Ersatz), Arch. Dipl.-Ing. Reinhold Wetschko, Arch. Dipl.-Ing. Alexander Wetschko (Ersatz) und Dipl.-Ing. Volker Bidmon sowie Dipl.-Ing. Kurt Kolar (Ersatz). Als Sachpreisrichter:innen waren benannt: Dipl.-Ing. Thomas Unterüberbacher, Dipl.-Ing. Michaela Waldhauser, Dipl.-Ing. Reinhard Bachl und Dipl.-Ing. Thomas Stöckl (alle Vertreterinnen des Land Kärnten)

Mehr Details zu dem Wettbewerbsergebnis lesen Sie auf www.architekturwettbewerbe.at

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