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Wien
©: Wien Museum Karlsplatz

Der Erste Weltkrieg tobte nicht nur an der Front, er hatte auch auf das Stadtleben unmittelbare Auswirkungen.

Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, in dem die Zivilbevölkerung massiv eingebunden war. Die Stadt wurde zur Heimatfront und die Bevölkerung damit zu Beteiligten in einem Krieg, der zwar weit entfernt vom Stadtgebiet geführt wurde, aber unmittelbare Auswirkungen auf das Leben jedes einzelnen Bewohners hatte.

Nach einer kurzen Phase der Begeisterung und der Erwartung eines schnellen Sieges machte sich rasch Ernüchterung breit. Große Massen von Kriegsflüchtlingen strömten in die Stadt und konnten kaum versorgt werden. Frauen und Kinder mussten die Arbeitskraft der an der Front befindlichen Männer ersetzen und wurden Teil eines Krieges, der nicht nur auf den Schlachtfeldern, sondern auch an der sogenannten Heimatfront gewonnen werden musste.

Kriegspropaganda und Realität klafften immer weiter auseinander. Die multiethnische Bevölkerung Wiens litt an Versorgungsengpässen, Lebensmittel wurden rationiert und waren kaum noch erhältlich. 1917 hungert die Bevölkerung Wiens endgültig. Proteste und Hungerstreiks läuteten den endgültigen Zusammenbruch der Monarchie ein.

Am 13. November notierte Stefan Zweig in sein Tagebuch: "Der Waffenstillstand abgeschlossen, Victor Adler gestorben, der Kaiser Karl demissioniert – früher wäre man Kopf gestanden. Jetzt ist man nur müde. Es war schon so viel vorher und es kommt noch so viel nach. Man kann einfach nicht mehr."

Die Ausstellung versucht den Schauplatz Heimatfront aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.

Wien im Ersten Weltkrieg. Stadtalltag in Fotografie und Grafik
Das Leben an der Heimatfront

Eröffnung: Mi 15. Oktober 14, 18.30 Uhr

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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