23/03/2007
23/03/2007

Der Architekturpreis des Landes Steiermark geht an Arch. DI Simon Speigner (sps architekten, Thalgau) für die Lagerhalle Wallner. Foto: Paul Ott, Graz

Am 22.03.2007 verlieh LH-Stv. Dr. Kurt Flecker im Weißen Saal der Grazer Burg den Architekturpreis des Landes Steiermark 2006.

Mit dem "Architekturpreis des Landes Steiermark 2006" hat die Steiermärkische Landesregierung die Architektengruppe sps architekten / Arch. Dipl.-Ing. Simon Speigner für das Projekt „Lagerhalle Wallner“ in Scheifling ausgezeichnet. Sie wählte den Preisträger 2006 nach dem Vorschlag einer hochrangigen Jury (Mathis Burandt, Ernst Giselbrecht, Johann Grabner, Josef Hohensinn, Walter Titz, Daniela Walten) aus insgesamt 29 Einreichungen aus.

Um dem, so die Jury, hohen Niveau der Einreichungen gerecht zu werden, beschloss die Steiermärkische Landesregierung drei gleichwertige Auszeichnungen für folgende Projekte zu vergeben: die Alte Universität Graz von Arch. DI Alfred Bramberger, das Kunsthaus Weiz von Arch. DI Dietmar Feichtinger sowie das Projekt AVL_Public Urban Space von PURPUR.ARCHITEKTUR.

ZUR INFORMATION:
Der Architekturpreis des Landes Steiermark wird seit 1980 jedes zweite Jahr vergeben. Die Auszeichnung wird für Objekte verliehen, die sich in der Steiermark befinden und deren Fertigstellung nicht länger als fünf Jahre vor dem jeweiligen Jahr der Ausschreibung zurückliegt. Die Preise sind für Objekte zuzuerkennen, die in der Erfüllung der gestellten Aufgabe unter Bedachtnahme auf die Umgebung des Objektes eine beispielgebende und eigenständige Leistung darstellen.

PROJEKTBESCHREIBUNGEN:
(Auszug aus dem Juryprotokoll)

Architekturpreis des Landes Steiermark 2006

Lagerhalle Wallner in Scheifling (sps architekten - Arch. Dipl.-Ing. Simon Speigner, Thalgau)
Mit der Lagerhalle Wallner in Scheifling geht der Architekturpreis des Landes Steiermark 2006 an ein Projekt im ländlichen Raum, das sich mit einem Thema auseinandersetzt, das üblicherweise kaum architektonisch bearbeitet wird. Den Planern gelingt ein vorbildliches Objekt in einer Kategorie, die über ein enormes Potenzial verfügt. In überall wachsenden Gewerbegebieten und Industrieparks besteht ein großer Bedarf, einer üblicherweise anonymen Architektur individuelle Konturen zu verleihen und Räume zu definieren. sps architekten lösen die Aufgabe einer scheinbar banalen Halle in einerseits unaufdringlicher Eleganz, andererseits als Setzung eines markanten, durchaus ortsbildprägenden Zeichens. Durch den intelligenten Einsatz von Materialien, die unmittelbar aus dem Geschäftsbereich des Bauherren kommen, sowie in der Farbgebung wird die Corporate Identity unterstrichen.
Überzeugend ist das Objekt auch im Inneren und in der Anbindung an ein bereits bestehendes Firmengebäude. Das beispielhaft ökonomische Konzept zeigt, dass finanzielle Mittel für die Schaffung erstklassiger Architektur nicht maßgeblich sind.

AUSZEICHNUNGEN:

Alte Universität Graz (Bramberger [architetcs] - Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger, Graz). Beispielhafter Umgang mit einem historischen Bauwerk. Neue Materialien sind gleichermaßen behutsam wie aufregend eingesetzt, die nicht zuletzt daraus resultierenden Räume werden zum echten Erlebnis. Bemerkenswert die Auslagerung der Haustechnik. Damit wird die historische Substanz des Gebäudeinneren geschont. Ein möglicher Rückbau scheint außerdem als Konzept gerade für heikle Altstadträume interessant.

AVL_Public Urban Space Graz (PURPUR.ARCHITEKTUR - Christian Tödtling, Thomas Längauer, Alfred Boric, Alexander Loebell, Graz)
Das Verdienst dieses Projekts, in dem Architektur und Kunst eine spannende Symbiose eingehen, ist es, aus einem "Unort" einen Ort zu machen. Die Schaffung einer Art Piazza kommt einerseits dem Image des Bauherren zugute, trägt andererseits zur Identitätsbildung des Stadtraums bei. Ein ehemals gesichtsloses Areal wird nutzbar gemacht und als wertvoll definiert. Davon könnte hinsichtlich zahlreicher ähnlich diffuser Stadträume wäre eine Vorbildwirkung ausgehen.

Kunsthaus Weiz (Feichtinger Architectes - Arch. Dipl.-Ing. Dietmar Feichtinger, Paris)
Hier wurden ambitionierte Vorstellungen auf höchstem Niveau umgesetzt. Mit seiner sensiblen Höhenstruktur fügt sich das Kunsthaus harmonisch in den Stadtraum. Diesen bezieht es gleichsam in das Gebäude mit ein, indem die Foyers als Zonen zwischen innen und außen ausgebildet sind. Die Schaffung einer neuen Gasse ist eine weitere städtebauliche Qualität. Weiters hervorzuheben ist der Umgang mit den Materialien und die Behandlung der Details.
(Projektbeschreibungen: Walter Titz)
AUSSTELLUNG:
Das prämierte Projekt und die 3 Auszeichnungen sowie alle Einreichungen waren von 23. bis 30. März 2007 im Haus der Architektur, Engelgasse 3-5, 8010 Graz in einer Ausstellung zu sehen.

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