03/01/2008
03/01/2008

Die Bauteile sind mit transluzenten Polycarbonatplatten bekleidet, deren Anmutung sich mit dem Tageslicht und der Beleuchtung verändert. Bildrechte: archiv_terrain.de

Im Rahmen der traditionellen Vier-Schanzen-Tournee 2008 feierte die Olympia Skisprungschanze K125 in Garmisch-Partenkirchen nach nur 8 ½ Monaten Bauzeit ihre internationale Weltcup-Premiere. Der Neubau der Olympia-Schisprungschanze wurde notwendig, weil das Profil der alten Schanze nicht mehr den Vorgaben des Internationalen Schiverbandes FIS entsprochen hatte. Für den Entwurf und die Umsetzung zeichnet das Team terrain: loenhart&mayr BDA architekten und landschaftsarchitekten (Graz / München), mit Univ.-Prof Klaus K. Loenhart, Leiter des Instituts für Architektur und Landschaft der TU Graz und DI Christoph Mayr verantwortlich. Das Projekt ging im Jahr 2006 aus einem internationalen Architekturwettbewerb als Sieger hervor und gewann damals gegen so renommierte Büros wie Zaha Hadid, Auer + Weber oder Behnisch Architekten.

Die neue Schanzenanlage verbindet die verschiedenen Funktionsbereiche einschließlich Andienung und Zugänge durch eine übergreifende und beziehende Linienführung zu einer dynamischen Gesamtskulptur. Diese formale Dynamik soll zu Assoziationen mit dem Skisprungsport einladen.

Im über 100 Meter langen Anlaufturm gelangen Springer, Betreuer, Presse und Besucher über die 332 Stufen der “Himmelsleiter” oder über den neu entwickelten Schrägaufzug zu den drei Ebenen des Schanzenkopfes. Oben angelangt befindet man sich 62 Meter frei schwebend über dem Gelände. Gegenüber den Startstufen der Springer ist eine breite Podestanlage für Reporter, Fotografen und Television vorgesehen. Im Gebäude unter dem Schanzenvorbau sind Service- und Arbeitsbereiche, sowie Presse, Restaurant und der Zugang zum Schrägaufzug untergebracht, wodurch eine funktionelle Basisebene für die neue Großschanze entsteht. Das Podest für die Trainer ist auskragend neben dem Schanzentisch 16 Meter hoch über dem Boden angeordnet. Das Sprungrichtergebäude ist im Unterschied zum aufstrebenden Schanzenbauwerk horizontal ausgerichtet. Zu Fuß erreichbar ist es vom Stadion, vom Trainerpodest und dem Springerdorf an der Basisebene aus, wodurch sich Vorteile in den Funktionsabläufen ergeben. Eine Neuheit stellt auch die Konstruktion der Anlaufspur dar, die mit geringstem Schneevolumen und Energieaufwand witterungsunabhängigen Winterbetrieb und mit der zusätzlichen Keramikspur ohne Umbau den Sommerbetrieb erlaubt.

Die Bauteile sind mit transluzenten Polycarbonatplatten bekleidet, deren Anmutung sich mit dem Tageslicht und der Beleuchtung verändern. Tagsüber wird die neue Schanze mit der umgebenden Schneelandschaft zu einer Einheit. Licht und Schatten auf der weißen Fassade der Schanze, erlauben eine suggestive Bezugnahme zur umgebenden Winterlandschaft. Abends, unter künstlicher, innen liegender Beleuchtung, wird der Anlaufturm dann zur leuchtenden Skulptur, weithin sichtbar im Talraum Garmisch-Partenkirchen.

Architekten/Ingenieure
Entwurf und Planung der Skisprungschanze, Aufsprungbauwerk und Außenanlagen: Büro terrain: loenhart&mayr BDA architekten und landschaftsarchitekten.
Tragwerksentwurf und Tragwerksplanung: Mayr+Ludescher Beratende Ingenieure, München.
Entwurf und die Planung von Sprungrichtergebäude und Schanzentechnik: Büro Architekten Sieber+Renn, Sonthofen

KONTAKT:
terrain: loenhart&mayr BDA architekten und landschaftsarchitekten
Ansprechpartner: Frau Eva Maria Herrmann
T ++49 (0)89/20315602
presse@terrain.de
> > VERANSTALTUNGSHINWEIS:
VORTRAG Univ.-Prof. Klaus Loenhart: Trouble in Paradise - Landschaftsdenken im 21. Jhd.
WANN: 14.01.2008, 19:00 Uhr
WO: TU Graz - Hörsaal I
Rechbauerstr. 12 , Graz

Antrittsvorlesung von Prof. Klaus K. Loenhart, seit Oktober 2006 Leiter des Instituts für Architektur und Landschaft, TU Graz.

Veranstalter: TU Graz - Fakultät für Architektur

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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