05/03/2007
05/03/2007

Architekt Roland Rainer (1910 - 2004)

Internationaler, offener, einstufiger, anonymer Ideenwettbewerb für ArchitektInnen, StadtplanerInnen und AbsolventInnen der Studienrichtungen Architektur und Stadtplanung.

Auslober:
Stadt Wien, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten

Aufgabenstellung
Ziel des Ideenwettbewerbes ist, Entwürfe für ein Stadtquartier zu erhalten, das nach den Prinzipien der Gartenstadt ausgelegt ist. Den Teilnehmern ist aber vorbehalten, in Europa einen geeigneten Standort für ihr Projekt zu wählen. Gesucht sind Projekte für einen konkreten nach städtebaulichen, sozialen und ökonomischen Kriterien zu wählenden Stadtteil in der Kern- oder Randzone einer Stadt, in dem alle Daseinsfunktionen gleichermaßen berücksichtigt werden.

PREISE:
1 Roland-Rainer-Preis 2007 zu 8.000 Euro, exkl. 20% USt
2 Roland-Rainer-Anerkennungspreise zu je 1.000 Euro, exkl. 20% USt

TERMINE:
Registrierung / Frist für Fragestellungen: Obligatorische Anmeldung bis 16.03.2007
Online-Registrierung: Ab dem 22.2.2007 möglich
Fragebeantwortung: bis 26.03.2007
Abgabetermin: 23.4.2007, 16:00 Uhr
Preisverleihung, Eröffnung der Ausstellung: 23.05.2007

PREISGERICHT:
Die stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts sind
_ o. Univ.-Prof. Mag.rer.soc.oec. Dr.phil. Jens S. Dangschat, Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fachbereich Soziologie, Technische Universität Wien
_ Arch. Mag.arch. Georg Driendl, Wien
_ Dipl.-Ing. Ruth Johanna Kertesz, Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 19 – Architektur und Stadtgestaltung;
_ em. Univ.-Prof. Arch. Mag.arch. Herbert Kramel, Zürich
_ em. Univ.-Prof. Arch. Mag.arch. Dr. Carl Pruscha, Wien
_ Arch. Mag.arch. Eva Rubin, Klagenfurt
_ Arch. Mag.arch. Marta Schreieck, Wien
_ Dipl.-Ing. Reinhard Seiss, Stadt- und Raumplaner, Wien
_Arch. Mag.arch. Walter Stelzhammer, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Sektion Architekten, Wien
_ em. Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Peter Zlonicky, München
Es wurden keine Ersatzmitglieder bestellt

RÜCKFRAGEN:
DI Walter Chramosta
T 0676/718 73 78
info@roland-rainer.at

BESCHREIBUNG

Maßstäbe der Dichte – Formen der Privatheit.
Entwürfe für eine zukunftsfähige Gartenstadt.

Anlässlich des 90. Geburtstages von Roland Rainer im Jahr 2000 haben die Stadt Wien und die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten den nach dem Wiener Architekten, Stadtplaner und Hochschullehrer Dr. Roland Rainer (1910 - 2004) benannten Preis gestiftet. In der damaligen Vereinbarung erklärten die beiden Auslober ihre Absicht, zweijährlich den Preis an jenen Teilnehmer eines internationalen Wettbewerbes zu vergeben, der den besten Beitrag zur Weiterentwicklung der Gedanken Roland Rainers zum europäischen Wohnungs- und Siedlungswesen liefert.

Mit der periodischen Austragung eines Wettbewerbes wollen die Auslober das architektonisch, städtebaulich und raumplanerisch bedeutsame Lebenswerk von Roland Rainer gewürdigt sehen, indem sich neue Generationen von ArchitektInnen und StadtplanerInnen mit Rainers Positionen auseinander setzen. Rainers Schaffen enthält wesentliche Ansätze zu einer zukunftsfähigen Siedlungstätigkeit, die durch wissenschaftliche Rezeption und baukünstlerische Interpretation weiter entwickelt werden sollten.

Das Verfahren wird als internationaler, offener, einstufiger, anonymer Ideenwettbewerb für ArchitektInnen, StadtplanerInnen und AbsolventInnen ausgelobt. Das Verfahren will Idealentwürfe provozieren: ein gartenstadtartiges Quartier in einer europäischen Stadt. Den Teilnehmern werden in diesem Wettbewerb der Roland-Rainer-Preis (8000 Euro netto) und zwei Anerkennungspreise (zu je 1000 Euro netto) versprochen. Es ist kein Auftrag zur Verwirklichung des Konzeptes in Aussicht gestellt. Es besteht aber im Rahmen des Roland-Rainer-Preises die Absicht, basierend auf entwicklungsfähigen Erkenntnissen des Ideenwettbewerbes als nächstes Verfahren einen Realisierungswettbewerb für einen konkreten Standort auszuloben.

„Die von mir seit jeher vertretenen alten Gedanken des "anonymen Bauens" und der Gartenstadtidee bedürfen der Weiterentwicklung im Hinblick auf heutige und künftige Veränderungen der Gesellschaft, wenn diese Gedanken lebendig und produktiv bleiben sollen.“ Das schrieb Roland Rainer im Jahr 2000 in der ersten Auslobung des Roland Rainer-Preises. Dieses thematisch umfassende Vermächtnis Rainers wird nun in der Weise eingeschränkt, dass Entwürfe für ein städtisches Quartier gesucht sind, das nach den Prinzipien der Gartenstadt ausgelegt ist. Das Thema ist vorgegeben, den Teilnehmern ist aber vorbehalten, in Europa einen geeigneten Standort für ihr Projekt zu wählen. Damit soll eine breitere Streuung von Ansätzen zur Gartenstadt erreicht werden.

Gesucht sind Projekte für einen konkreten nach städtebaulichen, sozialen und ökonomischen Kriterien zu wählenden Stadtteil in der Kern- oder Randzone einer Stadt, in dem alle Daseinsfunktionen – Wohnen, Arbeiten, Erholung, Bildung, verkehrliche und soziale Infrastrukturen, Versorgung – gleichermaßen berücksichtigt werden. Von einem besonderen Freiraumbezug aller Nutzungen, der an die Gartenstadtidee anknüpfen soll, ist auszugehen.

Das bearbeitete Areal soll in einer europäischen Stadt liegen, diese wiederum einem Ballungsraum angehören. Jede Lage innerhalb eines Stadtgebietes kommt in Frage. Insbesondere legen die Auslober Wert darauf, dass im Rahmen des Wettbewerbes sowohl zentrumsnahe wie auch periphere Standorte behandelt werden können. Die Gartenstadtidee soll ausdrücklich nicht nur auf Randlagen oder große innerstädtische Brachen projiziert werden, sondern auch auf die durchschnittlichen Lücken einer Stadt.

Angeregt von Leitfiguren der Gartenstadtidee wie Ebenezer Howard und Raymond Unwin werden neue Dichte- und Bauformen von Stadt angestrebt. Die Gartenstadt soll im Sinne von Roland Rainer also nicht allein als Element der Stadterweiterung, als ein Phänomen der Peripherie, sondern auch als leistungsfähiges Instrument für die Ertüchtigung der dicht bebauten Zonen der Städte verstanden werden. Auch nach Howard ist die Gartenstadt als „working model“ für den Umbau der großen Städte zu verstehen. Wohnformen, die sich an schon bestehenden oder sich abzeichnenden Lebensformen orientieren, ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus dem Roland-Rainer-Wettbewerb 2007 hervorgehende Entwürfe für neue Gartenstadtquartiere sollen insgesamt hoch gesteckten Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit genügen. Die Auslober erhoffen sich eine Vorbildwirkung für die Bodenbewirtschaftung, das Widmungsgeschehen und die geförderte Wohnbautätigkeit in Wien.

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