09/04/2007
09/04/2007

"Wall" von Sol LeWitt (2004), Auftragswerk für das Kunsthaus Graz, Space 01. Foto: Ute Angeringer

Foto: Ute Angeringer

Foto: Ute Angeringer

Einem Bericht in der New York Times zufolge erlag der weltbekannte amerikanische Künstler Sol LeWitt, der im Jahr 2004 das Kunsthaus Graz mit der skulpturale Arbeit "Wall" bespielt hatte, einem Krebsleiden. LeWitt lebte zuletzt mit seiner Ehefrau in Chester in seinem Heimatstaat Connecticut.

Sol LeWitt gilt als eine Ikone der Gegenwartskunst. Seit den 1960er Jahren hat er mit seinen Raumstrukturen einen Beitrag zur Skulptur geliefert, der das Verständnis künstlerischen Arbeitens verändert hat und wurde damit zu einem der Begründer sowohl von Minimal- wie von Konzeptkunst. Im Kunsthaus Graz war im Jahr 2004 eine ganz besondere Art seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema des Raumes zu sehen: Mit der für das obere Geschoß Space 01 geschaffenen skulpturalen Arbeit „Wall“, für die mehr als 140 Tonnen Leichtbetonsteinen benötigt wurden, gelang Sol LeWitt eine eindringliche Verbindung zwischen reaktiver Installation und autonomer Skulptur.

Weniger bekannt als seine Skulpturen oder Wandmalereien sind Sol LeWitts fotografischen Arbeiten, die allerdings sein methodisches Denken in exemplarischer Weise einsichtig werden lassen. Parallel zu „Wall" im Kunsthaus Graz war 2004 in den Räumen der Camera Austria die Ausstellung "Sol LeWitt: Photograph" zu sehen. Die Ausstellung, die zuvor in Madrid gezeigt und von George Stolz kuratiert worden war, zeigte die wichtigsten Serien aus Sol LeWitts fotografischem Werk der letzten 40 Jahre.

Sol LeWitt wurde am 9. September 1928 in Hartford, Connecticut (USA) geboren. Von 1945 - 1949 studierte er an der Syracuse University. 1953 übersiedelte er nach New York und besuchte dort die Cartoonist and Illustrators School. Danach war er zunächst als Grafiker tätig, von 1960 bis 1965 Designer für das Museum of Modern Art (N.Y.). Von 1964 bis 1967 lehrte er an der Museum Art School, weiters an der Universität von New York. 1976 eröffnete LeWitt einen Buch- und Vertriebsladen mit dem Namen "Printed Matter".

"Das Werk von Sol Le Witt basiert auf den Ideen des Konstruktivismus, des Bauhauses und des "De Stijl" und entwickelt diese Ideen weiter. In allen seinen Werken steckt das Durchspielen verschiedener Variationen zum Beispiel Three-Part-Set. 1962 begann Sol LeWitt erste Boden- und Wandarbeiten / Skulpturen in geometrischen Formen. In der 1963 entstandenen Arbeit "Red Square, White Letters" sind Farbflächen und Schrift in Variationen zu sehen. 1965 begann er modulare Objekte mit räumlichen Strukturen, als Rasterkonstruktionen. 1968 realisierte er große Wandzeichnungen, ebenfalls als Strukturen. So sind in der 1963 entstandenen Arbeit "Red Square, White Letters" Farbflächen und Schrift variationsreich zusammengestellt. Ziel dieser Variationsmöglichkeiten ist die Gleichstellung der Möglichkeiten. Seine praktische Tätigkeit begleitet er mit Publikationen in denen er seine kunsttheoretische Auffassung darlegt: "Pragraphs on Conceptual Art", 1967 und "Sentences on Conceptual Art", 1969. Mit diesen Veröffentlichungen wurde er zu einem wichtigen Initiator der Concept Art . LeWitt definiert sein Werk als begrifflich – im Gegensatz zur optisch orientierten Wahrnehmungskunst – da sie für den Betrachter vornehmlich in geistiger Hinsicht interessant sei. Hierbei steht die Idee, das Konzept eines Werkes im Vordergrund". (aus: http://www.kunstwissen.de)

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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