08/11/2004
08/11/2004

Fluginstallation von Wolfgang Reinisch und Michaela Reiterer

...am Grazer Schlossberg am Freitag, den 5. November 2004.
Bereits die Einladung zum Architekturball versprach ein dichtes Programm.
Und so war das dann auch.

Gleich über dem Eingang grüßte das Herz, eine Fluginstallation von Wolfgang Reinisch und Michaela Reiterer, die bereits beim Kunstfestival ArtRoyale in Florida gezeigt wurde. Die Botschaft All You need is love lockt und dann geht es los: mmf &zedi videoisieren und die x architekten beduften den Eingang, man bekommt den Übersichtsplan mit der boomcard in die Hand, einen Bart als Herrenspende und Rotzbremse von K’box ins Gesicht und ein Leuchtband, das später das G0!- Projekt von Christian Fröhlich steuern soll, um das Handgelenk.
20.00 Uhr: Noch wenige sind da, aber das Haus ist schon bis zur Decke mit Ballons gefüllt. N-O-M-A-D und Christian Kronaus fordern mit diesem Projekt die Ballbesucher auf, sich durch Subtraktion von 5000m3 (Raum)Volumen Platz zu schaffen. Gleichzeitig wird durch den Aufdruck von 30.000 Textzeichen von Roland Barthes, Andre Breton, Gilles Deleuze und Raymond Federman auf den ebenso vielen Ballons ein Anrennen gegen die Grenzen der Sprache suggeriert. Knalleffekt! - die mitgelieferten Ohrstöpsel helfen ein wenig.

Schön langsam füllt es sich. Und wie. Schon lange ist es her, dass bei Architekturveranstaltungen so ein Wirbel war. Das Schlossbergrestaurant, das seinem Umbau erfolgreich trotzt, erweist sich als idealer Spielort für eine Generation, die hier wahrscheinlich nicht nur ihren Maturaball erlebt hat, sondern auch zahlreich zur ZV-Summerstage geströmt ist.

Der Ausblick auf die Stadt wird von Ortlos mit der Vision eines modernen (weil höheren) Graz verstellt, und die x Architekten lassen es endlich duften.

Es wird immer voller, und alle sind sie da: Helmut Zieseritsch, Markus Pernthaler, Peter Zinganel, Gerhard Wallner, Harry Saiko, Sigi Frank, der ORF, die TU vertreten durch Roger Riewe, Urs Hirschberg, Ernst Hubeli, und da sind noch Charlotte Pöchhacker, Günter Koberg, Ulli Tischler, Elisabeth Steiner, Bernhard Schönherr, Thomas Pucher und viele andere und selbstverständlich Wolfgang Purt.

Wunderschön die Rondobar mit Rasenteppich ausgekleidet von heri&salli als Spiel-Ball-Bar - auch hier eine Duftnote der x architekten. Gleich daneben ging es getränkemässig ans Werk: Zwei Tage war das Büro Balloon durch Getränkeabfüllungen stillgelegt, aber wirklich toll haben sie geschmeckt, die Drinks ik bin ein ballooner, Joe´s – y – Garage und Horny high, beeindruckend auch die Verpackung.

Wenn man es dann bis ganz hinten geschafft hatte wurde es chillig: more architecture verwandelten den Ballsaal in ... verdammt noch mal, wir wissen nicht wohin wir schaukeln...

Lose werden verkauft und jedes wird später gewinnen. Neben der Bar kann man die am Eingang erhaltene boomcard registrieren lassen und das hat es natürlich in sich! Es winkt ein Gewinn: Flug nach Oslo und zurück, ein Jahresabo Byggekunst und ein dreitägiges Leben in Saus und Braus in Norwegen und darüber hinaus ein Job, ebenfalls dort, wo es boomt.

Langsam wird es Mitternacht und nach der aufwändigsten Umbauphase der Geschichte geht es los: zuallererst eine kleine Überraschung, denn eine Videobotschaft, in der Domenig, Eisenköck und Peyker als Monty Pythons auftreten, ward noch nie gesehen.

Danach ging es zur Sache: Burkhard Schelischansky und Marian Stoll veranstalten die Mitternachts (Modell-) zertrümmerung, erfolgreich moderiert von Martin Krammer. Katharsis pur - dem Aufruf, sich zu beteiligen, wurde eifrig Folge geleistet. Insgesamt wurden ca. 20 Architekturmodelle zur Verfügung gestellt. Thomas Pucher zerstört Kada, Sigi Frank vernichtet Zernig und Harry Saiko sich selbst. Die Trümmer fliegen und es wurde (mehrmals) festgestellt, dass so manches Projekt dadurch gewonnen hätte.

Apropos gewonnen: Nach der Verlosung des Oslo Abenteuers wurde noch ein Laserdistanzmessgerät von Hilti (immer nützlich) und ein Flug ins schöne Paris verlost.

Musik bis in den frühen Morgen, vor allem von den doctors on decks und im Saal DJ Bunani und Big John. So gegen 4.00 wäre es dann hell geworden, wenn es Sommer wäre, und man konnte also heimgehen. Ein absolut gelungener Abend, veranstaltet von der Arge Loft in Kooperation mit HDA, ZV und steirischer herbst, organisiert und kuratiert von Karin Hubner, Mabel Altmann, Markus Bogensberger und Andreas Strohriegel.
Fotos: Wolfgang Reinisch, Zita Oberwalder, Gernot Ritter

Verfasser/in:
Elisabeth Krammer für GAT
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