10/11/2006
10/11/2006

Projektnr: 1 Kennzahl: 030303
Architekt Dipl.-Ing. Finn ZEDER
Schörgelgasse 53/10
8010 Graz

Projektnummer 4 Kennzahl: 003476, Architekt Dipl.-Ing. Friedrich WIESENHOFER

Projektnummer 5 Kennzahl: 234567, Architekt Dipl.-Ing. Hans MESNARITSCH

Projektnummer 6 Kennzahl: 246287, Architektin Dipl.-Ing. Marion WICHER-SCHERÜBEL

Projektnummer 9 Kennzahl: 310573
Diplomingenieure DIETER DEPISCH und
SILVIA KERSCHBAUMER-DEPISCH

Projektnummer 1 Kennzahl: 030303, Architekt Dipl.-Ing. Finn ZEDER

Projektnummer 4 Kennzahl: 003476, Architekt Dipl.-Ing. Friedrich WIESENHOFER

Projektnummer 5 Kennzahl: 234567, Architekt Dipl.-Ing. Hans MESNARITSCH

Projektnummer 6 Kennzahl: 246287, Architektin Dipl.-Ing. Marion WICHER-SCHERÜBEL

Projektnummer 7 Kennzahl: 201028, Architekt Dipl.-Ing. Hans-Walter TANOS

Projektnummer 9 Kennzahl: 310573
Diplomingenieure DIETER DEPISCH und
SILVIA KERSCHBAUMER-DEPISCH

Projektnummer 8 Kennzahl: 260606, WIMMER ZAIC Architekten, Ziviltechniker GmbH

Projektnummer 8 Kennzahl: 260606, WIMMER ZAIC Architekten, Ziviltechniker GmbH

Projektnummer 7 Kennzahl: 201028, Architekt Dipl.-Ing. Hans-Walter TANOS

Einstufiger, geladener Wettbewerb mit
nachgeschaltetem Verhandlungsverfahren

Ort: Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. Technische Direktion, Billrothgasse 18a, A-8036 Graz, MZR 2, EG

Datum: 13. Juli 2006
Beginn: 09:00 Uhr

_Anwesende:
Arch. Dipl. Ing. Hemma FASCH (Vorsitz)
Dipl. Ing. Michael PANSINGER (Schriftführer)
Dipl. Ing. Eckhard CONRAD
Dipl. Ing. Edith PUMP
Univ.-Prof. Dr. Wilhelm MÜLLER
OSr. Christa TAX
Ing. Volker KIKEL
Dipl. Ing. Dr. Tassilo SZYSZKOWITZ
Dipl. Ing Christina MAURER
Dipl. Ing. Alois MURNIG

_Auswahlkommission:
Arch. Dipl. Ing. Hemma FASCH (Hauptjuror)
Dipl. Ing. Michael PANSINGER (Hauptjuror)
Dipl. Ing. Eckhard CONRAD (Ersatzjuror)
Dipl. Ing. Edith PUMP (Ersatzjuror)
Univ.-Prof. Dr. Wilhelm MÜLLER (Hauptjuror)
OSr. Christa TAX (Hauptjuror)
Ing. Volker KIKEL (Hauptjuror)
Dipl. Ing. Dr. Tassilo SZYSZKOWITZ (Vorprüfung)
Dipl. Ing Christina MAURER (Vorprüfung)
Dipl. Ing. Alois MURNIG (beratend)
Herr Dipl.-Ing. Conrad nimmt die Ersatzjurortätigkeit von Herrn Dir. Dipl.-Ing. Raiger wahr. Es gibt keine Einwände.

Dipl. Ing. Pansinger begrüßt die Mitglieder des Preisgerichtes und bedankt sich bei allen für die Teilnahme.
Die Vorsitzende eröffnet um 09:00 Uhr die Sitzung und stellt fest, dass alle
bestellten Mitglieder des Preisgerichtes anwesend sind, die Kommission daher
beschlussfähig ist.
Die Wahrung der Anonymität wird von den Jurymitgliedern bestätigt, die Vorsitzende
lässt sich von den Mitgliedern des Preisgerichtes versichern, dass sie keinen
Meinungsaustausch über die Lösung der Aufgabe mit Teilnehmern geführt haben
und auch während der Sitzung nicht führen werden, dass die Beratungen der
Auswahlkommission vertraulich sind, insbesondere im Hinblick darauf, dass das
Verfahren nach dem Bundesvergabegesetz durchzuführen ist, dass sie nicht
befangen sind, und sie es unterlassen werden, Vermutungen über die Verfasser
anzustellen.

_Aufgaben der Jury
Beurteilungskriterien: Die Jurierung der Wettbewerbsarbeiten erfolgt nach folgenden Kriterien:
_Architektonische und funktionelle Lösung:
> spannungsvolle Beziehung zum Bestand
> die Baumassengestaltung
> Erfüllung des Raum- und Funktionsprogrammes
>Realisierungsmöglichkeit in Hinblick auf den unterbrechungsfreien Krankenhausbetrieb

_Betriebswirtschaftliche Lösung:
>Wirtschaftliche Lösung im Hinblick auf die sommerliche Überhitzung
>Bauwirtschaftliche Lösung:
>Maßvolle Ausformung der umhüllenden Flächen
>Optimierung der konstruktiven Merkmale
>Schaffung einfacher technischer Strukturen für die haustechnische Ver- und Entsorgung.

Die Vorsitzende ersucht die Vertreter der Nutzer nochmals einen inhaltlichen Überblick über das Bauvorhaben zu skizzieren.
Um 09:30 Uhr findet der erste Sichtungsdurchgang mit Erläuterung der Vorprüferin statt.

_Darstellung der Beurteilung der Projekte
Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden in einem schriftlichen Bericht niedergelegt,
der allen Mitgliedern vorliegt.
Im Allgemeinen Teil dieses Berichtes ist die Überprüfung der formalen Kriterien
dargelegt. Es ist festgehalten, dass alle Arbeiten fristgerecht eingelangt sind und die Anonymität gewahrt wurde und die geforderten Unterlagen der Teilnehmer vollständig sind.
In einer Vergleichstabelle sind die Flächenwerte, sowie die geforderten Kennzahlen dargestellt. Weiters ist in tabellarische Form das Ergebnis der statischen Vorprüfung aufgezeichnet.
Im besonderen Teil des Prüfberichtes sind die einzelnen Beiträge dargestellt und die
messbaren Kriterien überprüft:
> Statische Vorprüfung/Konstruktion und > > Realisierungsmöglichkeit in Hinblick auf den unterbrechungsfreien
Krankenhausbetrieb
> Wirtschaftliche Lösung im Hinblick auf die sommerliche Überhitzung
> Maßvolle Ausformung der umhüllenden Flächen
> Optimierung der konstruktiven Merkmale
> Schaffung einfacher technischer Strukturen für die haustechnische Ver- und Entsorgung
Erstellt von Fr. Dipl. Ing. Christina Maurer

_Prüfung der Projekte auf Einhaltung der Musskriterien:
> Projekt Nr. 1:
Die Musskriterien wurden erfüllt, die Wirtschaftlichkeit ist hoch.
> Projekt Nr. 2:
Die Einhaltung der Musskriterien und die wirtschaftliche Lösung wurden erfüllt.
> Projekt Nr. 3:
Hinsichtlich Muss- und Beurteilungskriterien liegt das Projekt wirtschaftlich im
mittleren Bereich, da ein hoher Stahleinsatz gegeben ist, daher ist die Optimierung
der konstruktiven Merkmale teilweise erfüllt.
> Projekt Nr. 4:
Die Wirtschaftlichkeit ist niedrig, die Nachvollziehbarkeit der statischen Lösung ist nicht eindeutig gegeben, die Auskragungen sind größer als 10 Meter, ohne
Zusatzmaßnahmen nicht machbar, ansonsten sind die Musskriterien erfüllt.
> Projekt Nr. 5:
Wirtschaftlichkeit im mittleren Bereich. Die Optimierung der konstruktiven Merkmale
ist, auf Grund der exzentrischen Anordnung des Baukörpers, teilweise erfüllt.
> Projekt Nr. 6:
Die Wirtschaftlichkeit ist niedrig einzustufen, Abweichungen vom Raumprogramm
sind festzustellen, Überschreitung mehr als 13 %, die Konstruktion hinsichtlich
Lastabtragung am Bestand nicht optimal erarbeitet.
> Projekt Nr. 7:
Die konstruktive Realisierbarkeit ist nicht nachvollziehbar, der Anteil der umhüllenden
Flächen ist sehr groß, Auskragung übersteigt Flächenvorgabe, der Raster über 6,30
Meter entspricht nicht einer optimalen Lastabtragung.
> Projekt Nr. 8:
Alle Muss- und Beurteilungskriterien sind erfüllt, die statische Wirtschaftlichkeit ist ebenso erfüllt.
> Projekt Nr. 9:
Die konstruktive Realisierbarkeit und die Wirtschaftlichkeit sind mittel, die Vorgaben
wurden teilweise erfüllt, die Statik funktioniert, jedoch mit hohem Stahlverbrauch.
Um 11:20 Uhr Ende des Sichtungsrundganges.

_ 1. Bewertungsdurchgang:
Die Projekte werden um 11:30 Uhr in einem ersten Wertungsdurchgang anhand der
in der Ausschreibung definierten Beurteilungskriterien ausführlich diskutiert und
bewertet.
1. Konstruktive Realisierbarkeit
2. Architektonische und funktionelle Lösung
3. Betriebswirtschaftliche Lösung
4. Bauwirtschaftliche Lösung
5. Einhaltung der Gesetze und der technischen Richtlinien

Danach wird über die einzelnen Projekte mit Einstimmigkeit für den Weiterverbleib
abgestimmt:
Folgende Projekte werden ausgeschieden:
> Projekt Nr. 1:
Das Raumprogramm wurde entsprechend den Vorgaben erfüllt. Weiters wurde
positiv vermerkt das Maßnahmen gegen die sommerliche Überwärmung betreffend
der Fassade vorgesehen (Dachvorsprung in Kombination mit Lamellen) wurden. Die
Tragwerkslösung entspricht den Anforderungen und ist wirtschaftlich ausführbar;
jedoch ist die geringe Stärke der Decke fragwürdig, daher sind seitens des Statikers
voraussichtlich zusätzliche konstruktive Maßnahmen erforderlich.
Leider wurde seitens der Jury der etwas befremdlich wirkende Aufsatz in Form einer
lange gezogenen „Wurmfigur“ als nicht angemessen empfunden. Dieser doch etwas
übertrieben wirkender Gestus fand seitens der Jury keine positive Resonanz. Das Projekt wurde daher in der ersten Runde einstimmig ausgeschieden.
> Projekt Nr. 4:
Das Projekt besticht durch eine konsequente Klarheit und Anordnung der Raumstruktur. Die horizontal liegende lange Lamellenfassade unterstreicht die sehr geradlinige städtebauliche Grundrisslösung, ebenso berücksichtigt ist auch die immer wieder thematisierte sommerliche Überwärmung der Südfassade. Das Raumprogramm wurde erfüllt; es wurde auch Bedacht auf eine mit Nischen und Rücksprüngen versehene Ganglösung, welche in ihrer Rhythmisierung ein
aufgelockertes inneres Raumgefühl im Erschließungsbereich vermittelt, genommen.
Auch der Tagraumbereich in zwei Zonen, sowie die Bettenzimmerlösung wurde
seitens der Jury, insbesondere der Nutzer positiv unterstrichen.
Leider ist das begutachtete Tragsystem seitens der statischen Prüfung nicht zu Ende
gedacht worden, die extreme Auskragung um drei(!) Raumachsen nach Westen ist
mit der vorgeschlagenen statischen Konstruktion nicht möglich. Durch diese
Überladung der Auskragung, welche immer mehr zu Tage kam, und welche insbesondere durch die Südwestansicht augenscheinlich wird, wurde das Projekt in der ersten Runde einstimmig ausgeschieden.
> Projekt Nr. 6
Die vorgeschlagene Lösung entspricht dem Raumprogramm, die funktionelle Lösung
wird erfüllt. Die Geschlossenheit der Fassade wirkt der sommerlichen Erwärmung
entgegen. Die wesentliche Auskragung soll mit Abspannung und Stützen an der
Westfassade bzw. mittels Pylon über Dach erfolgen.
Die statisch konstruktive Realisierbarkeit wird als unwirtschaftlich eingestuft. Die
Abweichung des Raumprogramms beträgt +14 % und ist als relativ hoch anzusehen.
Die Ausformung des Baukörpers mit Orthogonalen bzw. Raumwinkeln wird als
dominanter Dachaufbau eingestuft und in seinem Gestus als nicht für eine
Kinderstation angemessen erachtet. Die Arbeit wird daher einstimmig ausgeschieden.
> Projekt Nr. 7:
Bei der vorgeschlagenen Lösung wird der Versuch, neue Architekturlösungen zu
finden positiv bewertet. Das Raumprogramm wurde erfüllt. Die Wettbewerbsarbeit
sieht hinsichtlich der Maßnahmen gegen sommerliche Überwärmung einen
umlaufenden Dachvorsprung, einen festen Sommerschutz samt Wartungssteg vor
der Glasfassade vor. Der Versuch der Aufwertung der Gangzone in Form einer
Erweiterung nach Westen wird im Ansatz positiv bewertet, die Flächen werden als
Spielbereich vorgeschlagen. Die dort spielenden Kinder können jedoch zu
Schallproblemen für die angrenzenden Patientenzimmer führen. Die Grundrisse der
Patientenzimmer erlauben keine Essmöglichkeit für Patienten und Begleitpersonen, eine Optimierung der Grundrissflächen wurde nicht bedacht. Die westliche Auskragung erfolgt mittels Lastabtragung entlang der Stirnfassade mit über Dach ragendem Pylon mit zweiseitiger Seilabspannung, die Auskragung nach Westen mit 11 Meter und liegt im oberen Bereich.
Aus statischer Sicht übersteigt die Auskragung der Anforderung, die statische
Lösung stellt sich sehr aufwendig und nicht zu Ende gedacht dar. Der unregelmäßig
strukturierte Baukörper ist gestalterisch überzogen, das Projekt wird als nicht
überzeugend einstimmig ausgeschieden.
> Projekt Nr. 9:
Die vorgeschlagene Lösung entspricht gut dem Raumprogramm und wirkt in der
grundrisslichen Darstellung sehr übersichtlich. Insbesondere im Bettenzimmer wurde durch die Anordnung von integrierten Klappbetten zusätzlicher Raum geschaffen.
Gestalterisch wurde ansatzweise versucht, sich auf das architektonische Umfeld
einzustellen, dies auch durch die Farbgebung der Fassade welche sich an den Zubau zur Kinderklinik orientiert. Ebenso wurden auch keine freien Stützen zur Lastabtragung in den nahe liegenden Leechwald eingebracht. Auch der Sonnenschutz ist durch die lamellenartige geschwungene „Überkonstruktion“ über
den Baukörper berücksichtigt worden.
Innenräumlich wurde leider die interne Verkehrserschließung für das Personal über
ein SR-Dienstzimmer als nicht ideal beurteilt. Ebenso wurden die erwähnten
Klappbetten im den Bettenzimmern bei näherer Betrachtung als zu starr für die doch
teilweise sehr dynamische Raumanforderungen gesehen. Als nicht harmonisch wurde weiters das westliche sehr dominant wirkende Fachwerk welches als „Fachwerkgerüst“ seitens des Projektanten bezeichnet wurde empfunden. Dadurch ergibt sich neben der nicht optimalen Optik auch eine massive funktionelle Einschränkung für den vorhandenen ohnehin sehr engen Straßenraum für die Notfallzufahrt zum westlichen Kinderklinikzubau.
Dadurch wurde seitens der Jury einstimmig entschieden das Projekt nicht in die
nächste Runde aufsteigen zu lassen.

_Folgende Projekte verbleiben einstimmig in der Wertung:
Projekte Nr. 2, 3, 5 und 8.
Mittagspause: 12:50 Uhr bis 13:30 Uhr.

_2. Bewertungsdurchgang: Der zweite Bewertungsdurchgang beginnt um 13:35 Uhr.
Herr Dipl.-Ing. Dr. Szyszkowitz und Herr Dipl.-Ing. Murnig sind nicht mehr anwesend.
Die Projekte werden eingehend auf Vor- und Nachteile diskutiert. Folgende Projekte wurden einstimmig ausgeschieden:
> Projekt Nr. 8:
Positiv an diesem Projekt hervorzuheben ist eine Fassadengestaltung, die sich sehr
eigenständig vom Bestandskörper unterscheidet, ohne den Bestand zu dominieren. Die Erinnerung an einen fliegenden Teppich könnte sich zwar dem zu nähernden Besucher darlegen, ist jedoch im Inneren an der „Unterseite“ des fliegenden
Teppichs keinesfalls und an der Oberseite durch die Kleinteiligkeit der Raumstrukturen und haustechnische Erfordernisse nur bedingt erlebbar. Die Strukturierung der Fassade wirkt leicht, der Einsatz der gelb gefärbten Gläser könnte jedoch nicht realisiert werden, da aufgrund erforderlicher Hautdiagnose keine starke Farbe in Patientenräumen einsetzbar sind.
Das Projekt wirkt als Baumaßnahme oberflächlich leicht, findet aber in der
Grundrisslösung, im speziellen im Eingangsbereich der Station, nicht die
entsprechende Analogie.
> Projekt Nr. 5:
Die Situierung des Baukörpers asymmetrisch auf den Bestand ist hinsichtlich
„freihalten des nördlichen Hofes“ und Beschattung der Südfassade ein sinnvoller
Ansatz. Durch die Asymmetrie bedingt, wird jedoch die Lastabtragung am Bestand
mehr als ausgereizt und müsste vermutlich durch eine Verstärkung an der Südfassade des Bestandes bewerkstelligt werden. Die geringe Auskragung im Westen wird positiv beurteilt, inkludiert jedoch den Nachteil der schmalen tiefen Zimmer. Funktional ist das Projekt sehr positiv zu beurteilen und wurde auch im Grundriss sehr engagiert und frisch bearbeitet. Allerdings ist die Wickelzone nicht optimal gelöst. Teilweise sind die Patientenzimmer nicht optimal vom Betreuungspersonal beobachtbar. Der Aufenthaltsraum wirkt in der Proportion nicht stimmig. Die Fassade der „dancing windows“ ist ein typologisch interessanter Ansatz. Der Geschossaufbau wirkt jedoch als zusätzlich dominanter Dachaufbau unter den
ohnehin sehr heterogenen Baukörpern der unmittelbaren Umgebung.

Um 14:45 Uhr erfolgt der Antrag der Vorsitzenden, Projekt Nr. 2 mit dem 1. Preis zu würdigen und mit den zu formulierenden Empfehlungen des Preisgerichtes mit der
weiteren Bearbeitung zu beauftragen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.

> Projekt Nr. 2:
Das Projekt besticht vor allem durch die Schlichtheit des Baukörpers im ohnehin angespannten Ambiente des Krankenhausareals. Die Projektverfasser verzichten auf flache oder auf vordergründige „Jugendbau-Attitüden“ und konzentrieren sich auf ein innenräumliches Kinder- und Jugendlichen angemessenes Ambiente. Funktional wird dem Projekt eine gute Durcharbeitung attestiert. Der Versatz der
Patientenzimmer im Sanitärbereich zur Schaffung einer Wickelnische ist eine
intelligente Grundrisslösung. Der Tagraum ist großzügig und bietet einen Blick in das
Krankenhausareal und in den Leechwald.
_Empfehlungen der Jury:
> Der Eingangsbereich sollte durch Tausch Schwesternstützpunkt und Teeküche offener gestaltet werden.
> Die Rhythmisierung des Gangbereiches über den Lichteinfall der Patiententüren und der Dachbelichtung ist nachvollziehbar, jedoch eventuell durch Nischenbildung verstärkt werden.
> Der Nachweis gegen sommerliche Überwärmung muss jedenfalls in der Projektbearbeitung erfolgen, die dafür notwendigen Sonnenschutzmaßnahmen sind mit Bauherren und Nutzern im Vorfeld zu klären.
> BDA: Der Stiegenlauf soll wenn möglich in der Bestandsituation integriert werden (Erhaltung der Stiegenhausverglasung), d.h. eine Auskragung des Zwischenprotestes beim Aufgang in das 5. Obergeschoss.
> Die statische Lösung des Projektes sollte neu überdacht werden hinsichtlich:
1. Anwendung der Variante 2 laut Ausschreibung. Damit könnte die Rampe
zur Station auf ein Minimum reduziert werden bzw. entfallen.
2. Bewältigung der Auskragung an der Westseite durch Lastabtragung an der
Westfassade des Bestandes, dies würde die derzeit architektonisch und funktional nicht befriedigende Lastabtragung über zwei exponierte Spitzen lösen.
Anschließend erfolgt der Antrag der Vorsitzenden, Projekt Nr. 3 als Nachrücker festzusetzen, gestellt. Dieser Antrag wird einstimmig unter Bekanntgabe der Empfehlungen des Preisgerichtes angenommen.
> Projekt Nr. 3:
Die Strukturierung, Rhythmisierung und Lichtführung des Ganges werden positiv
bewertet, die Organisation der Patientenzimmer ist für den Nutzer schlüssig und gut gelöst. Die Statik wurde schlüssig dargestellt und bietet eine gute Horizontalanbindung an den Bestand. Im Übrigen kann angemerkt werden, dass das
Projekt grundsätzlich sehr detailliert und nachvollziehbar bearbeitet wurde, ausgenommen Erläuterung und Darstellung der Fassaden. Der Baukörper wirkt in südlicher Orientierung einfach und dem Spannungsfeld der umgebenen Bauten angemessen. Diese Klarheit lässt jedoch die Nordfassade mit diversen Rücksprüngen missen.
_ Empfehlungen der Jury:
> Warteraum beim Eingang lässt die geforderte Intimität missen, müsste an
anderer Stelle situiert werden, interner Zugang und Funktionsbereiche
Leitstelle samt Nebenräume müsste mit Abstimmung der Nutzer umgeplant
werden.
> Im Sinne einer Homogenität des neuen Baukörpers sollte die Nordfassade ruhiger gestaltet werden.

Um 14:52 Uhr stellt Dipl.-Ing. Pansinger den Antrag, den Sieger gleich telephonisch
zu informieren.

> 1. Preis:
Anonymisierte
Projektnummer 2 Kennzahl: 200604
Architekt Dipl.-Ing. Franz EDERER
Sporgasse 22/6
8010 Graz

Der Vorsitzende öffnet anschließend die Verfasserbriefe und liest die Namen der
Projektverfasser vor.
Verzeichnis aller eingelangten Arbeiten:

> Projektnummer 1 Kennzahl: 030303
Architekt Dipl.-Ing. Finn ZEDER
Schörgelgasse 53/10
8010 Graz

>Projektnummer 2 Kennzahl: 200604
Architekt Dipl.-Ing. Franz EDERER
Sporgasse 22/6
8010 Graz

> Projektnummer 3 Kennzahl: 150400
Architekt Dipl.-Ing. Helmut CROCE
Architekt Dipl.-Ing. Ingo KLUG
Hauptplatz 16/II
8010 Graz

>Projektnummer 4 Kennzahl: 003476
Architekt Dipl.-Ing. Friedrich WIESENHOFER
Afritschgasse 26/III
8020 Graz

> Projektnummer 5 Kennzahl: 234567
Architekt Dipl.-Ing. Hans MESNARITSCH
Wielandgasse 56/II
8010 Graz

> Projektnummer 6 Kennzahl: 246287
Architektin Dipl.-Ing. Marion WICHER-SCHERÜBEL
Griesgasse 10/2
8020 Graz

> Projektnummer 7 Kennzahl: 201028
Architekt Dipl.-Ing. Hans-Walter TANOS
Waltendorfer Hauptstr. 113
8010 Graz

> Projektnummer 8 Kennzahl: 260606
WIMMER ZAIC Architekten, Ziviltechniker GmbH
Moosstraße 37
5020 Salzburg

> Projektnummer 9 Kennzahl: 310573
Diplomingenieure DIETER DEPISCH und
SILVIA KERSCHBAUMER-DEPISCH
Grazer Platz 5
8280 Fürstenfeld

Die Vorsitzende der Jury, Frau Architektin Dipl. Ing. Fasch, dankt allen Preisrichtern,
der Vorprüfung und der Protokollführung, für die kompetente, umfassende und friktionsfreie Zusammenarbeit im Rahmen dieses Preisgerichtes und wünscht dem
Auslober viel Erfolg bei der Umsetzung des Bauvorhabens.
Die Jurysitzung wird um 15:45 Uhr beendet, anschließend wird die Beschreibung der
Projekte gemeinsam verfasst.

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