05/11/2004
05/11/2004

Projekt 6: T- Center St. Marx, Wien, Domenig Eisenköck Peyker. Architektur Consult ZT GmbH, Graz

Projekt 12: Kabelwerk Wien Meidling, Architektengruppe Kabelwerk

Fotos: Archiv Az W

Am Dienstag, den 2. November 2004 fand in der Österreichischen Postsparkasse Wien die Preisverleihung des 4. Otto Wagner Städtebaupreises und die Eröffnung der Ausstellung der preisgekrönten und gewürdigten Projekte statt, beides als Kooperation des Architekturzentrums Wien und der Österreichischen Postsparkasse.

Gleichgereihte Preisträger sind:
_ Projekt 6 > T- Center St. Marx, Wien
Architektur Consult ZT GmbH, Domenig Eisenköck Peyker, Graz
_ Projekt 12 > Kabelwerk Wien Meidling Architektengruppe Kabelwerk

Würdigungen erhielten:
_ Projekt 4 > Hochhausstudie Innsbruck
Team Pietro Caruso u. Rainer Pirker, Team Hermann Czech u. Rainer Köberl, Team Jourdan & Müller.PAS, Team helix, Max.Rieder, Architekturforum Tirol
Anlass des Projektes: Studie, 2002
_ Projekt 5 > SchauPlatzKagran
Ceska Priesner Architektur (Eva Ceska und Friedrich Priesner) mit Georg Hurka
Anlass des Projektes: Geladener Wettbewerb, 2003
_ Projekt 10 > Masterplan Wienerberg City
Massimiliano Fuksas Architetto
Anlass des Projektes: Masterplan 1996/97, Realisierung 2004
_ Projekt 14 > centrum.odorf – Stadtteilzentrum Olympisches Dorf Innsbruck
Froetscher Lichtenwagner (Willi Froetscher und Christian Lichtenwagner)
Anlass des Projektes: Wohnbauprojekt, in Realisierung
_ Projekt 17 > Planet Splitterwerk
Architekturbüro Splitterwerk, Graz
Anlass des Projektes: Studie, 2000-2004
_ Projekt 13 > Karree St. Marx
Geiswinkler & Geiswinkler Architekten
Anlass des Projektes: Wettbewerb, 2003
_ Projekt 14 > Hauptbahnhof Innsbruck
Riegler Riewe Architekten
Anlass des Projektes: Wettbewerb 1999, 1. Preis, Realisierung bis 2006
_ Projekt 26 > Breitenlee, 1220 Wien
Architekt Roland Hagmüller
Anlass des Projektes: Projekt in Ausführung, 2004
_ Projekt 28 > Pulsierendes Herz für Graz West
kleboth.lindinger.architecten
Anlass des Projektes: Internationaler 2-stufiger Wettbewerb, 1. Preis, in Realisierung seit 08/2002

Nach der erstmaligen Verleihung 1995 wurde, dem 3-Jahresrhythmus entsprechend, der Otto Wagner Städtebaupreis bereits zum vierten Mal verliehen.
Die Ausschreibung versteht sich als offener Preis für neue österreichische Städtebaukonzepte. Für den "4. Otto Wagner Städtebaupreis" wurden Projekte gesucht, welche offensiv und neu die Problematik der Stadtentwicklung einer sich permanent im Wandel befindlichen Gesellschaft behandeln.
Der Jury lagen am 7. Oktober 2004 28 Projekte zur Beurteilung und Vergabe des Preises und der Würdigungen vor. Die eingereichten Projekte geben einen repräsentativen Überblick über Stand und Entwicklung städtebaulicher Planungen in Österreich. Generell ließen sich die Einreichungen in drei sehr unterschiedliche Kategorien einteilen
_ Bauten / Landmarks
_ Urbane Strategien
_ Projekte in Entwicklung

Nach eingehenden Diskussionen und der Abwägung aller Argumente entschied sich die Jury unter dem Vorsitz des französischen Architekten Dominique Perrault erstmals für die gleichwertige Verleihung des Otto Wagner Städtebaupreises an zwei Projekte. Die von der Österreichischen Postsparkasse gestiftete Preissumme beträgt insgesamt 15.000 Euro.
Neun weitere Projekte wurden besonders gewürdigt und für die Ausstellung in der PSK ausgewählt.

Ausstellungsort
Österreichische Postsparkasse
Georg Coch-Platz 2, 1010 Wien
Ausstellungsdauer
Bis 3. Dezember 2004
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 8:00 bis 17:00 Uhr und Do bis 17:30 UhrBESCHREIBUNG DER AUSGEZEICHNETEN PROJEKTE

T-CENTER ST. MARX, WIEN
Domenig Eisenköck Peyker. Architektur Consult ZT GmbH, Graz

"Das T-Center St. Marx ist ein einzigartiges städtebauliches Landmark, das kraft seiner Größe, Prägnanz und architektonischen Qualität eine urbanistische Katalysator-Wirkung auf seine Umgebung hat.” (Jury)
Der Entwurf beruft sich auf städtebauliche Randbedingungen, die im Vorfeld der Arbeiten eingehend untersucht und bewertet wurden. Wesentlichstes Ergebnis dieser Studien ist die Notwendigkeit, die gegenwärtige Hauptfassade des Projekts am Rennweg mit den Entwicklungsgebieten an der sogenannten Rückseite zum Schlachthofareal zu verbinden. Sowohl optische als auch funktionale Bezüge der umliegenden Gebiete sollen zueinander hergestellt werden und bilden das Grundkonzept des Entwurfes.
Die Umsetzung erfolgt durch die Durchdringungen der Baustruktur mit Fußwegen, einer gegliederten Fassade entlang der Rennwegkante und einer strukturierten Höhenentwicklung des Gebäudes. Visuelle, aber auch physische Durchlässigkeit im Sockelbereich und die funktional-ästhetische Ordnung einer großen zusammenhängenden Bürostruktur mit Erweiterungsmöglichkeiten führten zur Entwicklung einer "liegenden Skulptur”. Als markantes Zeichen soll sie in ihrer Gliederung und Baumassenabstimmung für weitere Entwicklungen im gesamten Areal wirken. Infrastrukturelle Überlegungen ergänzen die Struktur in ihre räumlichen Komplexität.
Um eine Unterteilung nach verschiedenen Nutzern und Bebauungsstufen zu ermöglichen, trennten die Architekten den gesamten Baukörper inhaltlich und funktionell in Hauptabschnitte und gliederten das Büro- und Geschäftszentrum St. Marx damit in vier unabhängige Bauteile. Sowohl in optischer als auch in funktionaler Hinsicht übernimmt der so genannte "Flügel", der Hauptnutzungstrakt, eine herausragende Rolle. Innerhalb der expressionistischen Form stehen dem Nutzer optimal ausgestattete Büroflächen in einem symbolträchtigen, architektonischen Rahmen zur Verfügung. Die öffentlichen Bereiche direkt unterhalb dieses Baukörpers gelten gleichfalls als Anziehungspunkte, der Bau ermöglicht insgesamt eine großzügige Einbindung des noch zu entwickelnden Hinterlandes.

Bauzeit: Februar 2002 - Juli 2004
Planung: Architektur Consult ZT GmbH, o. Univ.-Prof. Arch. DI Günther Domenig, Arch. DI Hermann Eisenköck, Arch. DI Herfried Peyker
Projektmanagement / Design: Arch. DDI Christian Halm, Arch. DI Peter Kaschnig
Projektleiter: Arch. DDI Christian Halm

KABELWERK WIEN MEIDLING
Architektengruppe Kabelwerk

"Die Strategie des Kabelwerks empfiehlt, als neues Wohnquartier auf einem ehemaligen Industriegelände, einen neuen Weg einer integrativen Stadtplanung. Der Weg ist hier wichtiger als das – noch nicht endgültig realisierte – Ergebnis. Die städtebauliche Qualität des Entwurfs wird als besonders herausragend und als gegenwärtig ambitioniertestes Projekt Wiens bezeichnet." (Jury)

Auf dem Areal der ehemaligen Kabel- & Drahtwerke AG (KDAG) in unmittelbarer Nähe zur Hoffingersiedlung von Josef Frank und zur Siedlung "Am Schöpfwerk" von Viktor Hufnagl wird ein neuer Stadtteil mit einem balancierten Neben- und Miteinander von Wohnen, Arbeiten und Freizeit errichtet.
Seit 1991 befasst sich eine Arbeitsgruppe aus Architekten, Bauträgern, Vertretern der Stadtplanung Wien und Konsulenten für Verkehrsfragen und Landschaftsplanung sowie eine städtebauliche Begleitgruppe bestehend aus dem Bürgerbeirat, Politikern und externen Beratern mit einem kooperativen Planungsverfahren. Auf Grund des hohen lokalen Identifikationswertes der ehemaligen KDAG-Gründe war es wichtig, die Bevölkerung von Beginn an in Überlegungen hinsichtlich einer künftigen Nutzung einzubeziehen. Im Jahre 1998 wurde ein Bürgerbeirat mit Bürgerbeteiligungsverfahren installiert sowie ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für einen zukünftigen, flexiblen Gestaltungsprozess ausgeschrieben. Der städtebauliche Ideenwettbewerb legte den Schwerpunkt auf innovative Stadtraumbildung und suchte nach "konkreten Utopien".

Um das zu bebauende Gebiet während der Planungsphase zu beleben, werden seit 1999 am Areal kulturelle Veranstaltungen organisiert. Durch diese kulturelle Zwischennutzung konnte der Vandalismus auf dem leer stehenden Gelände gestoppt und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöht werden. Erste Abbrucharbeiten begannen im August 2002, Entwürfe der Architekten Hermann & Valentiny & Partner, Schwalm-Theiss & Gressenbauer, Mascha & Seethaler, Martin Wurnig, pool Architektur und Werkstatt Wien Spiegelfeld, Holnsteiner & Co liegen vor, 2003 wurde mit den Errichtungsarbeiten begonnen.

Die Entwürfe für die Einzelobjekte resultieren aus der Idee, Baukörper derart zu konfigurieren, dass räumliche Zusammenhänge innerhalb des Quartiers ablesbar werden, sich Sichtbezüge öffnen, aber auch Spannungspotenzial zwischen den einzelnen Architekturen entstehen kann. Im Rahmen der Vorgaben für den geförderten Wohnbau entstehen unterschiedliche Typologien: Atrienhäuser, Reihenhäuser, Häuser mit Erschließungshallen, Türme, Terrassenhäuser, Lofts im Bestand, ... Der Komplexität des Städtebaus und der Wohnungstypologie entspricht die vorgesehene Funktionsvielfalt: soziale und kulturelle Infrastrukturen, Lokale, ein Schwimmbad am Dach, ein Hotel, ein Wohnheim oder Büros beleben diesen neuen Stadtteil.

Realisierungszeitraum: 2004 – 2007
Architektengruppe Kabelwerk:
Hermann & Valentiny & Partner, Schwalm-Theiss & Gressenbauer, Mascha & Seethaler, Martin Wurnig, pool Architektur, Werkstatt Wien

Verfasser/in:
Az W, GAT Graz Architektur Täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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