16/08/2023

Die Kolumne Schau doch! von Peter Laukhardt erscheint jeden dritten Dienstag im Monat auf GAT.

16/08/2023

Hauptplatz, Durchgänge

Bild 2: Hauptplatz 1700 (© A. Trost)

Bild 3: Hauptplatz 1, Einfahrt

©: Peter Laukhardt

Bild 4: Hauptplatz 1, Passage von Herrengasse 4

©: Peter Laukhardt

Bild 5: Einfahrt Schmiedgasse

©: Peter Laukhardt

Bild 6: Landhausgasse 4, Stiegenhaus, Fresko

©: Peter Laukhardt

Bild 7: Hauptplatz 3, Durchgang

©: Peter Laukhardt

Bild 8: Neue-Welt-Gasse 2, 6

©: Peter Laukhardt

Bild 9: Davidgasse, historisches Schaufenster

©: Peter Laukhardt

Bild 10: Haustor Davidgasse 2

©: Peter Laukhardt

Bild 11-12: Kapaunplatz 4, Zugang und Durchgang mit Säulen

©: Peter Laukhardt

Bild 13: Hauptplatz Ost (Deyerlsberg 1728)

Bild 14: Hauptplatz 11, Eingang Sporgasse

©: Peter Laukhardt

Bild 15: Pomeranzengasse, Durchgang

©: Peter Laukhardt

Bild 16: Hauptplatz 17, Portal

©: Peter Laukhardt

Bild 17: Hauptplatz 16, Arkaden im 2. Stock

©: Peter Laukhardt

Bild 18: Prokopigasse 2, Durchgang

©: Peter Laukhardt

Der Hauptplatz ist nicht nur die Drehscheibe für die Grazer Straßenbahnen, er war auch schon immer ein Knotenpunkt für Fußgänger. Daher ist es nicht verwunderlich, dass von ihm nicht nur schmale Gässchen, sondern auch mehrere Durchgänge in die anstoßenden Viertel führen. Wir werden hier die ohnehin bekannten Gassen nur am Rande behandeln und uns dafür auf unbekanntere Passagen und historische Details konzentrieren.

Zuvor etwas zur Geschichte des Hauptplatzes, die noch immer unter überholten Ansichten leidet. Erst kürzlich habe ich um die folgende Korrektur der Eintragung auf der Homepage der Stadt Graz ersucht:

Wie Ausgrabungen 2000 zeigten, standen am heutigen Hauptplatz schon ab dem 10. Jh. erste Bauten, zuerst aus Holz. Die Häuserfront der heutigen Herrengasse reichte fast bis zur Sackstraße, in der sich schon früh Handwerker ansiedelten. Um 1160 ließ Markgraf Otakar III. den Platz um die Herrengasse erweitern und so eine Marktanlage entstehen.

Hier hatten vor allem Kaufleute und Handwerker ihre Läden, Werkstätten und Wohnungen. Im südlichen Abschnitt der Anlage lag das Judenviertel, direkt am späteren Südtor der Stadt. Diese Kaufmanns- und Handwerkersiedlung zeigt sich heute noch in der Sackstraße, der Sporgasse und der Schmiedgasse. Erst im 15. Jh. wurde – vermutlich unter Erzherzog Ernst dem Eisernen – der heutige größere Hauptplatz geschaffen. An seiner südöstlichen Ecke entstand der Vorgänger des späteren Rathauses (Bild 2).

 

Hauptplatz Nr. 1: Rathaus

Der mächtige Baublock mit dominantem kuppelbekröntem Mittelrisalit, Ecktürmen und späthistoristisch-altdeutscher Fassade wurde 1887/89 nach Entwurf von Alexander von Wielemans und Theodor Reuter unter Einbeziehung von Bauteilen des klassizistischen Vorgängerbaus von 1807 errichtet; dieser wiederum ersetzte einen Renaissancebau von ca. 1530.

Unter dem Balkon führt von Norden eine Einfahrt durch das Foyer bis in den Innenhof (Bild 3). Von dort kann man in alle weiteren Himmelsrichtungen weitergehen. Geradeaus gelangt man durch einen Gastgarten in einen Gang, der nach rechts ins Café Sacher, nach links aber zum Hauseingang von Herrengasse 4 führt (Bild 4). Interessante Fresken schmücken die Decken der dortigen Bar.

Der nur zum Teil überbaute Innenhof des Rathausblocks lässt aber auch Durchgänge in die Schmiedgasse und in die Landhausgasse zu. Interessant ist das Nebenportal des Rathauses in der Schmiedgasse. Erhalten geblieben sind hier nicht nur die kolossalen Landknecht-Statuen ober dem Portal, sondern ganz oben auch die beiden Männer, die 1186 einander in der sog. „Georgenberger Handfeste“ die beiden Herzogtümer vermachten: Herzog Leopold V. von Österreich und Herzog Ottokar III. von Steiermark. An der Decke der Einfahrt finden wir die Wappen von Steiermark und Österreich und das Jahr 1192, in dem der Erbfall eintrat (Bild 5).

Links der Einfahrt von der Landhausgasse ist ein säulen­geschmücktes Stiegenhaus sehenswert, in dem ganz oben Paul Scholz 1890 die Graz-Ansicht von Vandesype/Hollar aus 1635 als Fresko-Kopie gemalt hat (Bild 6). 

 

Hauptplatz 3 – Neue Welt 1: Das Weiß’sche Haus.

Das allseitig freistehende, elfachsige Barockhaus ist, wie die Inschrift über dem Tor zur „Neuen Welt“ zeigt, 1710 für den Wechsler Johann Adam Weiß aus drei Einzelhäusern entstanden, die auf der Ansicht des Andreas Trost von 1700 noch zu sehen sind (Bild 2). Es ist dadurch berühmt geworden, dass es nach dem Konkurs des Besitzers 1729 an 20 Gläubiger als Wohnungseigentum zerschlagen wurde; 1747 war es mit 28.000 Gulden Schätzwert nach dem Koch’schen Haus Hauptplatz 10 (35.000 Gulden) das zweitteuerste Haus in Graz.

Durch das schöne Portal unter dem Balkon gelangt man in einen kleinen Innenhof. Ein altertümliches Schild hat sich hier erhalten, das uns heute schmunzeln lässt: „Dermalen freiwillig gestattet Durchgang“ (Bild 7). Leider ist der Text aber nicht mehr aktuell, denn seit einigen Jahren bleiben die gläsernen Torflügel ständig versperrt, was wohl auf die schwierige Nachbarschaft beim „Billa-Eck“ zurückzuführen war.

Die anschließende Neue-Welt-Gasse (einstmals „Fürstengassl“ genannt) ist als offizielle Gasse, nicht als Durchgang zu werten. Das Eckhaus Nr. 2 (auch Hauptplatz 4) fesselt durch seinen säulengestützten Erker, aber interessant ist auch ein Blick auf das unter einem Überhang stehende schöne Portal mit der Haus-Nr. 239 aus dem Jahr 1778. Vom Platz aus erreicht man durch den Eingang unter dem mächtigen Greifvogel die Adler-Apotheke, die in historisierenden Fresken ihre Geschichte erzählt. Ein weiterer Blick in die Neue-Welt-Gasse zeigt uns das etwas schief stehende Haus Nr. 6 (Bild 8); es wird im Kern wohl der mittelalterliche Wohnturm gewesen sein, den wir auf der Ansicht von Vandesype/Hollar von 1635 erkennen können.

Zwei Häuser weiter kommen wir zum mächtigen Haus Nr. 6 „Zur blauen Kugel“ (seit 1862 im Besitz von Franz Kroath) mit dem Sandsteinrelief des Marien-Gnadenbildes und dem riesigen Christophorus-Fresko, das 1891 ebenfalls von Paul Scholz anstelle eines älteren Bildes gemalt wurde. Der Glaube sagt, wer das Bild des Christusträgers sah, war an diesem Tag vor einem plötzlichen Tod ohne Beichte bewahrt; deshalb war das Bild auch so riesig – man sollte es ja auch von Weitem sehen.

Nun folgt die bekannte Franziskanergasse, früher oft auch „Eiergassl“ genannt, weil hier allerlei landwirtschaftliche Produkte feilgeboten wurden. Das Haus Nr. 4 zeichnet sich durch einen in Graz schon selten gewordenen, durch Kragsteine gestützten Überhang des Obergeschosses aus. Ein Haus zuvor, die Franziskanergasse Nr. 2, besitzt wohl den kürzesten aller Durchgänge. Man betritt das kleine Lokal und die Tür gegenüber führt schon wieder hinaus – in eine andere Gasse.

Es ist die Davidgasse, die uns zum Kapaunplatz geleitet, aber von Passanten kaum begangen wird. Eine von Astrid Wentner (Stadtbaudirektion) initiierte und gestaltete Vitrine (Bild 9) gibt dem schon vor Jahrhunderten wenig maßvoll überbauten Abschnitt ein freundlicheres Aussehen, auch wenn sich manchmal hier der Schmutz ansammelt; in den Auslagen sind die 2000 durchgeführten Ausgrabungen am Hauptplatz gut erläutert. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Portal von Haus Nr. 236 (heute Nr. 2), das vom damaligen Besitzer, dem Handelsmann Franz Xaver Mayer 1779 erbaut wurde (Bild 10).

Wir kommen nun auf den Kapaunplatz, benannt nach den hier früher feilgebotenen Hähnen, für die Graz seinerzeit berühmter war als für seine Literaten (über die Lebensart der Grazer schrieb der 1783 in unserer Stadt weilende deutsche Schriftsteller Johann Caspar Riesbeck wenig schmeichelhaft: "Ich glaube aber, diese Nation wird immer durch diese Kapaunen berühmter bleiben, als durch ihre literarischen Produkte").

Ein sehr bekanntes Gasthaus nur eines kurzen Blickes würdigend, wenden wir uns nach rechts. Hier ist oberhalb eines Holztors eine Tafel mit der Hausnummer Kapaunplatz 4 zu sehen, weiter oben auch noch ein Fenster (Bild 11). Wer jedoch glaubt, hier in ein einachsiges Haus einzutreten, irrt sich. Hinter dem Tor öffnet sich nach einem kurzen Gang lediglich ein schmales Gässchen, das seit längerer Zeit schon als praktischer Abstellplatz für Mülltonnen dient. Diesem Umstand verdanken wir es, dass wir diesen – nicht mehr öffentlichen – Durchgang hin und wieder besichtigen können. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als diese Passage jederzeit benutzt werden konnte.

An der Nordseite des engen Ganges sind noch Ansätze von längst vermauerten Arkaden zu erkennen (Bild 12). Am östlichen Ende gelangt man an eine meistens versperrte Glastür, die zum Haus Hauptplatz 9 gehört; bis hierher kann man auch vom Platz aus vordringen.

Wir wenden uns jetzt der Ostseite des Hauptplatzes zu, und zwar den beiden Luegg-Häusern Nr. 11 (mit dem überreichen, teilweise Gesichter schneidenden Fassadenschmuck von 1680/85) und der etwas weniger aufwendig gestalteten Nr. 12 sowie den weiteren Bauten auf Nr. 15, 16 und 17 (Bild 13). Kaum jemandem dürfte bekannt sein, dass beide Luegg-Häuser nur einen gemeinsamen Eingang besitzen, und zwar in der Sporgasse. Das ist dadurch bedingt, dass alle ebenerdigen Räume der beiden Häuser von Geschäftslokalen genutzt werden.

Noch unter den Arkaden des Hauses Sporgasse Nr. 2 kann man durch ein kaum beachtetes, aber schön verziertes altes Eisentor von 1770 einen spitzbogigen Gang betreten, der in den gemeinsamen Innenhof beider Häuser führt (Bild 14). Vor Jahren wurde hier anlässlich der Sanierung ein Lift eingebaut, der über brückenartige Konstruktionen auch die vier Geschosse von Nr. 12 erreichen lässt. Es sind aber auch noch beide Stiegenhäuser getrennt vorhanden.

Der kleine Innenhof wird in drei Geschossen des Hauses Hauptplatz 12 durch Arkadengänge aufgewertet, die aber durch Glasfenster geschlossen sind. Dass wir hier einen Durchgang anführen, liegt in der Tatsache begründet, dass sich die Toiletten des Backlokals im Haus Nr. 12 im Hof befinden; einmal in diesen gelangt, könnte man ihn durch das Haustor in der Sporgasse wieder verlassen, – was hier aber ausdrücklich nur empfohlen werden kann, wenn vorher die Zeche bezahlt wurde!

Das „Weikhard-Haus“, Hauptplatz Nr. 13, hat zwar auch einen Eingang, der aber – als edle Auslagenpassage gestaltet – nur in einen kleinen Innenhof mit sehenswerten mehrgeschossigen Arkaden führt. Das Haus ist ja auch berühmt, weil man sich hier gerne an der „Weikhard-Uhr“ zu einem Stelldichein verabredet. Dieser Chronometer ist derart im Blickfeld, dass es kaum jemanden gibt, der auch die Sonnenuhr an der Fassade weiter oben bemerkt.

 

Hauptplatz Nr. 14

Dieses Haus ist – neben dem Rathaus – der einzige Neubau am Platz. Er trat an die Stelle eines abgerissenen Altbaus mit einem wunderbaren dreigeschossigen Renaissance-Arkadenhof und wurde 1915/20 für den "Wiener Bankverein“ errichtet. Als kleinen Ersatz könnte man das interessante Portal – einen Kamelkopf zeigend –, das großzügig im Stil der Sezession gestaltete Foyer und den holzgetäfelten Saal bezeichnen, wie er sich noch in den Tagen des hier angesiedelten Verkehrsbüros großen Zustroms erfreute; von diesem baulichen Schmuck im Inneren lässt die derzeitige Nutzung aber leider nur wenig ahnen. Hier wird meiner Meinung nach eine Chance vertan, der Ort würde sicher mehr Öffentlichkeit verdienen.

 

Pomeranzengasse

An der Naht zum schönen Haus Hauptplatz 15 befindet sich der Eingang in die Pomeranzengasse, die vom Platz zur Prokopigasse führt. Diese mittelalterliche Gasse – im 16. Jahrhundert wurde sie „Schlierergaßl“ genannt, gehört mit ihren Schwibbögen sicher zu den interessantesten Passagen der Altstadt. Die auf der Skizze Bild 1 angedeutete Verlängerung durch den ehemaligen „Gambrinus-Keller“ (heute ein griechisches Lokal) bringt uns direkt in die Färbergasse, wo auf Höhe der Nr. 9 der Zugang zum Blutgässchen beginnt.

Im Jahre 2000 wurde ich vom damaligen Stadtrat Helmut Strobl mit der Öffnung dieser Verbindung zur Hofgasse beauftragt; sie sollte anlässlich des vom Internationalen Städteforum Graz organisierten Weltkultur-Festes zumindest an diesem Tag zugänglich sein; das scheiterte aber leider am Veto des Hausbesitzers in der Hofgasse, obwohl die Stadt zur Sanierung dieser mittelalterlichen Gasse finanziell beigetragen hatte. Man hätte nur einen für Mülleimer genutzten Zwischenraum aufsperren müssen! Die Hoffnung, dieses interessante mittelalterliche Gässchen doch noch einmal zugänglich zu machen, darf also weiterleben.

Die Überlieferung, dass man hier – möglichst ungesehen – Verbrecher vom Schlossberg in die Stadt führte, um sie dem Henker zu übergeben, hat keinen historisch sicheren Hintergrund. 

 

Hauptplatz 15 – das „Palmershaus“

Das Haus Pomeranzengasse 1 oder vielmehr Hauptplatz 15, birgt die bedeutendsten spätgotischen Arkadengänge von Graz. Die in zwei Geschossen aufgestellten Säulen der Arkaden haben unterschiedliche Schaftformen – ein einzigartiger architektonischer Glücksfall, vor allem seit der teilweisen Freilegung von 1985. Man will gar nicht daran denken, dass nach dem Krieg Ideen gewälzt wurden, die Innenhöfe der Altstadt zu „entkernen“, um den Bewohnern mehr Licht und Luft zu verschaffen; dieses Säulenwunder hätte auch abgerissen werden sollen!

Der Zutritt zum Hof und damit ein kurzer Durchgang zum Haus Prokopigasse 2 (Bild 15) ist derzeit verschlossen, könnte aber bei einer Wiedereröffnung des Lokals im dortigen Haus wieder möglich werden. Wie ich vielleicht in einer späteren Folge zeigen werde, sind leider viele der zahlreichen Arkadenhöfe der Grazer Innenstadt öffentlich nicht zugänglich und damit den Blicken interessierter Liebhaber der Architektur vergangener Epochen entzogen. 

 

Hauptplatz 16 und 17.

Die beiden Häuser müssen hier in einer Überschrift genannt werden, weil sie, was die Zugänglichkeit betrifft, nur gemeinsam erschlossen sind. Man muss unter dem wunderschönen marmornen Portalbogen von Nr. 17 mit den Wappen der Grafen Stürckh und der Madonnen-Nische darüber eintreten (Bild 16). Dass sich hier gleich eine „Schikane“ von zwei wenig einfühlsam gestalteten Bankomat-Plätzen auftut, kann nicht unkritisiert bleiben; oft staut es sich vor dem Eingang an der ohnehin schon schmalsten Stelle des Gehsteigs. Durch die Einbauten wird auch ein spätgotischer Türrahmen unnötig den Blicken Interessierter entzogen.

Wenige Schritte nach dem Zugang öffnet sich linker Hand ein Stiegenhaus, welches das Haus Nr. 16 erschließt, den ehemaligen Lambrechterhof. Der ursprüngliche Eingang vom Platz aus ist schon seit langer Zeit durch Geschäftseinbauten verstellt.

Seit der 1994 erfolgten Freilegung der aus 1570/90 stammenden Sgraffiti an der Arkaden- und Loggienwand kann dieser Renaissance-Innenhof als einer der malerischsten und baukünstlerisch wertvollsten der Altstadt betrachtet werden. Welch pittoresken Anblick dieses Kunstwerk durch einen Blick aus dem 2. Obergeschoss bietet, zeigt Bild 17. Der Zugang zum Hof ist nun auch dadurch jederzeit möglich, weil hier 2022 die Urania Steiermark ihre Zelte aufgeschlagen hat.

 

Durchgang zur Prokopigasse 2

Durch einen kleinen Innenhof des Hauses Hauptplatz 17 kommen wir an die Stelle, in die man links früher in den traditionsreichen „Ratsherrenkeller“ eintrat. An ihn erinnern nur mehr die Toiletten im Durchgang zum zweiten, kleinen Innenhof. Ein Umbauplan des Jahres 1946 für den im Haus Prokopigasse 2 arbeitenden Goldschmied zeigt, dass in diesem Hof eine Erweiterung der Werkstätte eingerichtet wurde. Der heutige Durchgang aus dem Vorhaus diente als „Pissoir“ und „Clo“, wohl für das Gastlokal, das bis 1940 „Zum dreckigen Löffel“ hieß.

Heute gelangt man vom Hof durch eine neue niedrige Tür in das Vorhaus von Prokopigasse 2 und zum Färberplatz. Das hier durchquerte Gebäude dürfte einst den bereits beschriebenen „Kasten“ (Zehentkasten) des Erzstiftes Salzburg beherbergt haben. Die Fassade (Bild 18) lässt durch 1994 freigelegte Putzfelder Renaissance-Elemente aus der Erbauungszeit (2. Hälfte des 16. Jahrhunderts) erkennen.

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