04/11/2004
04/11/2004

...dann nehmen sie sich 20 Minuten Zeit. Von 6.11 bis zum 21.11.2004 wird dieser unangekündigt im Stadtgebiet von Graz auftauchen und den Film, der im Rahmen des Projektes
ON TRANSLATION: DIE STADT
von ANTONI MUNTADAS
entstanden ist, zeigen.

PROGRAMM

_ Präsentation
Am Samstag, den 6. November 2004 um 19:00 Uhr im Rahmen von "no.tour.no - die kunstnacht" des steirischen herbst.
Veranstaltungsort: Medienturm, Alter Schlachthof, Großmarktstraße 8b, Graz

_ Vortrag
"PROJECTS. Image. Intervention. Construction. Public Space" von Antoni Muntadas
Am Montag, den 15. November 2004 um16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Technische Universität, Rechbauerstraße 12, Hörsaal 1
Veranstalter: Institut für zeitgenössische Kunst, TU Graz

_ Workshop
Am Montag und Dienstag, 15. und 16. November 2004
Veranstaltungsort: Institut für zeitgenössische Kunst, TU Graz

Das Projekt "ON TRANSLATION: DIE STADT" läuft von 7. bis 21. November 2004, jeweils ab 18:00 Uhr, an verschiedenen Orten im Stadtraum von Graz.

KuratorInnen: Reinhard Braun, Sandro Droschl, Sabina Hörtner

Veranstalter: Camera Austria, Medienturm, Institut für zeitgenössische Kunst, TU Graz, MiDiHy, in Kooperation mit Le Fresnoy, Lille und mediateca, Caixa Forum, Barcelona.

Das Projekt wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung von Urban_Link Graz-West.BESCHREIBUNG

Das Projekt ist eine Intervention im öffentlichen Raum, ein Videoscreening auf einem LKW in drei verschiedenen Städten: Barcelona, Lille und Graz. ON TRANSLATION: DIE STADT ist auch ein Kommentar zu der Art und Weise, wie sich Städte verändern, bewegen und nach neuen Wegen suchen, diese Veränderungen möglich zu machen. Verlieren sie ihre Identität? Spezifizierung gegen Standardisierung? Kulturelles Spektakel gegen Hochkultur? Soziales Engagement gegen wirtschaftlichen Ertrag? Die Liste der Fragen ist endlos.

ON TRANSLATION:DIE STADT befasst sich mit der Frage, wie europäische Städte im zeitgenössischen Kontext und als Folge des Zusammenschlusses der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft transformiert, interpretiert und "übersetzt" werden. Das Projekt konzentriert sich auf drei sehr verschiedene Städte mit äußerst ausgeprägten / unverkennbaren soziokulturellen Traditionen: Graz (A), Kulturhauptstadt Europas 2003, Lille (F), Kulturhauptstadt Europas 2004, Barcelona (E), Kulturforum 2004. Ihre geografischen Positionen bilden ein Dreieck, in dem jeder Ort ca. 1.300 Kilometer voneinander entfernt ist. Das Projekt versteht sich auch als eine metaphorische Überwachung / Beobachtung.

Der Migrationsfluss in Europa generiert eine konstante Bewegung innerhalb dieser Städte. Transportwesen und Verkehr in großem Maßstab sind Metaphern, die diese Veränderungen widerspiegeln. Straßen, Autobahnen, Flughäfen, Züge und Telefonnetze weisen ständige Aktivität auf und erzeugen neuartige Situationen. Entfernungen werden zu einem zunehmend relativen Konzept, während das Pendeln und Reisen (von und zur Arbeit, in der Freizeit, als Tourismusphänomen usw.) mehr und mehr Ursache und Wirkung von Verkehrsströmen sowie einer Dislozierung in und zwischen Städten ist. Die Aussicht auf einen Job, einen Geschäftstermin, ein Fußballspiel, auf Urlaub usw. ist Teil der Aktivitäten, die in Beziehung zum konstanten Wandel der Städte und deren BewohnerInnen stehen.

Die Städte werden mit den Augen dreier Taxifahrer, einer aus jeder Stadt, betrachtet – Antoine in Graz, Hervé in Lille und Pietro in Barcelona. Sie führen durch ihre Schritte und Routen zu den verschiedenen Orten und Situationen. Ihre Blickpunkte stehen Bildern und Kommentaren von Städte-Spezialisten – Architekten, Stadtplanern, Kulturschaffenden und städtischen Beamten – komplementär gegenüber.ON TRANSLATION stellt eine Reihe von Arbeiten vor, die seit 1995 entwickelt wurden und der Frage nach Interpretation, Transkription und Übersetzungen im weitesten Sinn nachgehen. Jede Arbeit – als ein Kapitel – bezieht sich auf ein spezifisches Thema aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Medien und steht in Beziehung zum Produktions- und / oder Präsentationskontext, in dem sie entstanden ist. Unter Berücksichtigung dessen, dass "wir in einer übersetzten Welt leben" ("we live in a translated world"), in der sowohl der Prozess der Transkription als auch der Interpretation in Beziehung zum Prozess der Wahrnehmung und Information steht, ist jede Arbeit dieser offenen Serie unabhängig voneinander, jedoch komplementär zueinander.DER KÜNSTLER

Antoni Muntadas wurde 1942 in Barcelona geboren und lebt seit 1971 in New York.

In den letzten 30 Jahren wurde Antoni Muntadas von zahlreichen international renommierte Kunstinstitutionen zu Einzelausstellungen eingeladen, darunter das Museum of Modern Art in New York, das Berkeley Art Museum in Kalifornien, das Wexner Center for the Arts, das Musée d'Art Contemporain de Montréal, das Museu de Arte Moderna de Rio de Janeiro, das Ludwig Museum in Budapest, das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid oder das Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA).

Muntadas Werke waren auf der documenta 6 und X sowie auf den Biennalen von Venedig, São Paulo, Lyon und Havanna vertreten. Er wurde mit zahlreichen Preisen, wie zum Beispiel 1995 mit dem Ars Electronica Preis für sein Internetprojekt "The Fileroom" ausgezeichnet.

Muntadas, der 2003 unter anderem am französischen Medienkunstinstitut Le Fresnoy in Lille lehrte, war Gastdozent an der University of California, San Diego, am San Francisco Art Institute und der Écoles National des Beaux Arts, Paris. Er ist derzeit Gastprofessor an der School of Architecture (IAUV), Venedig, und am Massachussetts Institute of Technology, Visual Arts Program.Das Projekt wurde bereits in Barcelona und Lille präsentiert:
_ Oktober 2004 > Le Fresnoy National Studio of Contemporary Arts, Tourcoing, im Rahmen der Ausstellung "La ville qui fait signe" für "Lille 2004" (Kulturhauptstadt Europas)
Kurator: Alain Guiheux
_ September 2004 > mediateca, Caixa Forum, Barcelona
Kuratorin: Rosa Pera

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