26/04/2021

Wettbewerbsergebnis
Volksschule Reininghaus, Graz

EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb zur Erlangung von Konzepten für die Volksschule Reininghaus, 8020 Graz, Quartier 12.

Ausloberin
Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und die Stadt Graz

Das Verfahren, an dem sich 51 Büros beteiligten, gewinnen dreiplus Architekten, Graz

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26/04/2021

Wettbewerbsergebnis Volksschule Reininghaus, Graz – Platz 1: dreiplus Architekten, Graz

©: dreiplus Architekten

Modell Platz 1: dreiplus Architekten

©: Kampus

Platz 2: Two in a Box Architekten

©: Kampus

Platz 3: epps architekten

©: Kampus

Anerkennung: AllesWirdGut Architektur

©: Kampus

Anerkennung: balloon architekten

©: Kampus

Anerkennung: Spannberger Architektur

©: Kampus

3D-Darstellung des Stadtentwicklungsgebiets Graz-Reininghaus. Bild: Screenshot Redaktion GAT, siehe Link > reininghausgründe.at

©: Stadt Graz

Nachdem die Entscheidung für die AHS mit 38 Klassen im Schulcampus des Quartiers 12 in Graz-Reininghaus mit dem Siegerprojekts des Büros j-c-k (Janser Castorina Katzenberger) bereits Ende 2020 fixiert wurde, ist nun auch geklärt, wer hier die neue Volksschule mit 20 Klassen bauen wird: dreiplus Architekten, Graz, konnten sich im EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen Two in a Box Architekten aus Oberösterreich und epps Architekten (Ploder Simon), Graz, durchsetzen. 51 Büros haben an diesem von der BIG und der Stadt Graz durchgeführten Verfahren teilgenommen.
Das Volksschulprojekt wird, pädagogisch auf dem Clustersystem beruhend, als Pilotprojekt nach den modernsten  ökologischen Standards, ausgerichtet auf klima:aktiv Gold Zertifizierung, errichtet. In Kombination mit dem 10.000 Quadratmeter großen zentralen Platz, großzügigen Schulfreiflächen und Räumen für moderne Pädagogik kann hier eine Lernatmosphäre entstehen, in der Kinder und Jugendliche ihre Talente und Stärken bestmöglich entfalten können.
Die im ersten und zweiten Obergeschoß untergebrachten Volksschul-Klassen haben einen direkten, niveaugleichen Zugang zu attraktiven Freiflächen. Das in offener Raumabfolge geplante Erdgeschoß beherbergt alle weiteren Nutzungen von der Garderobe über die Tagesbetreuung, die Kreativräume bis zum Turnsaal. Als Kernstück des Entwurfs hebt die Wettbewerbsjury unter Vorsitz von Architekt Daniel Fügenschuh die großzügige Terrasse im ersten Obergeschoß hervor. Sie wird von den Clustern der oberen Geschoße umschlossen und kann durch verschiebbare Stoffbahnen beschattet werden. Die Fertigstellung der VS Reininghaus ist für das Schuljahr 2024/2025 geplant. (Text: Presseaussendung Stadt Graz, redaktionell gekürzt)

Weitere Projektdetails entnehmen Sie dem Link > graz.at

Wettbewerbsergebnis

  • Platz 1: dreiplus Architekten, Graz
  • Platz 2: Two in a Box Architekten, OÖ
  • Platz 3: epps architekten, Graz

Anerkennungen

  • AllesWirdGut Architektur, Wien
  • balloon architekten, Graz
  • Spannberger Architektur, Graz

Jurybeurteilung Platz 1
"Der differenzierte Baukörper vermittelt durch seine angemessene Proportionierung in freundlicher Weise den Typus einer Volkschule. Stadträumlich nimmt er Bezug zur nördlichen AHS Reininghaus und setzt dessen Vorplatz entlang der Erschließungsstraße als Schulhof fort. Der Zugang der Schule erfolgt von Norden aus, am Anfang dieses landschaftlich gestalteten Streifens, schräg gegenüber der AHS und wird durch eine Auskragung des Baukörpers gekennzeichnet. Die vorgeschlagene Ausbildung der Fassaden wird in Materialität und Proportionierung positiv beurteilt.
Die Einteilung des Erdgeschoßes wirkt großzügig. Positiv wird die Platzierung der Bibliothek am Eingang gesehen. Aula und Speisesaal können auch gemeinsam bespielt werden. Am südlichen Ende wäre eine Blickverbindung zu den Außenflächen wünschenswert. Kernstück des Entwurfs ist eine großzügige Terrasse im ersten Obergeschoß, die von den Clustern in den oberen Geschoßen umschlossen wird. Der so entstandene Schulhof wird im Westen geöffnet, gleichzeitig durch eine räumliche Einfassung gefasst und kann durch verschiebbare Stoffbahnen beschattet werden. Die Obergeschoße setzten sich aus einem Angebot von verschiedenartig zusammengesetzten Clustern zusammen. Im ersten Obergeschoß öffnen sich diese direkt auf die Gemeinschaftsterrasse. Im 2. Obergeschoß wird der südliche von einem Freibereich komplementiert, der nördliche hat Zugang zum Außenbereich im 1.OG über eine Freitreppe. Das Preisgericht empfiehlt hier bei der weiterführenden Planung eine direkt zugängliche Freiklasse über der großen Lernterrasse anzudenken. Die Lernlandschaften sind auf Sichtbezüge zu den Klassenräumen zu prüfen und die vorgeschlagene Belegung durch Nassräume und Lehrerarbeitsräume sind unter diesem Gesichtspunkt sinnvoll zu optimieren.
Empfehlungen hinsichtlich Erschließung und Verkehr:
Im Weiteren ist die geforderte Anzahl der Scooter-Abstellplätze und überdachten Fahrrad-Abstellplätze am Bauplatz nachzuweisen und darzustellen. Weiters sind diese hinsichtlich ihrer Position und Qualität für die zukünftigen NutzerInnen zu präzisieren. Die Stellplätze sind in Abstimmung mit den angrenzenden Planungen in der Erschließungsstraße und dem Vorplatz der Schulen zu überarbeiten und anzupassen, ebenso die Anlieferung, die Wirtschaftszufahrt für die Freiflächen, sowie die Positionierung des Müllraums und dessen Erschließung. Dies hat in Abstimmung mit den Fachabteilungen der Stadt Graz zu erfolgen.
Empfehlungen hinsichtlich Energie und Bauphysik:
Die TeilnehmerIn erreicht eine hohe Bewertung im Holistic-Building-Program-Tool (HBPT) und weist einen niedrigen Heizwärmebedarf mit den vorgegebenen U-Werten auf. Für eine Bestbewertung beim Kühlbedarf sind die ost- und westseitigen Fensterflächenanteile geringfügig zu reduzieren. Im Hinblick auf das Beurteilungskriterium ökonomische, ökologische Kriterien / Nachhaltigkeit werden folgende Empfehlungen gegeben: Die beschriebene Ausdifferenzierung der Materialwahl (naturnahe Baustoffe, ökologische Dämmstoffe, etc.) sowie die Wahl der konstruktiven Durchbildung (Hybridbauweise in Skelettbau) wird im Sinne der Nachhaltigkeitsaspekte besonders gewürdigt.
Maßnahmen zur Reduktion der grauen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen):
Bei der Ausführung der Stahlbetondecken wird eine Optimierung der Konstruktion hinsichtlich CO2- minimierter und CO2-reduzierte Betonrezepturen empfohlen. Der Aspekt der Treibhausgasemissionsminimierung der grauen Emissionen ist auch insbesondere bei der Planung der Metallfassade zu berücksichtigen. Ergänzende Maßnahmen zur Reduktion der betrieblichen Treibhausgasemissionen und Klimawandelanpassung: Die Ausführung der Stahlbetondecken mit einer thermischen Bauteilaktivierung (Sommer und Winter) wird empfohlen. Diese sollte dabei auch auf den Aspekt der künftigen klimatischen Verhältnisse geplant werden."

Das Juryprotokoll ist downzuloaden.

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