10/05/2021

PLUS & MINUS – Bäume in Graz

Sieben neue Baumpflanzungen in der Sporgasse versus sieben Baumfällungen im Oeverseepark und im Augarten

Kommentar von Elisabeth Kabelis-Lechner

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In der GAT-Kommentar-Reihe
PLUS / MINUS werden kurz und bündig positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen..

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10/05/2021

MINUS – Oeverseepark, Schlägerung zweier Traubenkirschen

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Oeverseepark, unbeschattetes, kahles Teichufer

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Oeverseepark, ältere Schlägerung – keine Nachgepflanzung

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Augarten, drei Schlägerungen

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Augarten, eine neue Schlägerung

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

PLUS
Bürgermeister Nagl und Stadtbaudirektor Werle verkünden stolz, sieben neue Baumpflanzungen in der Grazer Sporgasse und Hofgasse. Die Innenstadtflaneure werden es ihm danken. Interessant wären die Kosten pro gepflanzten Baum inkl. aufwendiger Baumscheibe.

MINUS
Während es nun in der Innenstadt sieben Bäume mehr gibt, fehlen im Augarten und im Oeverseepark sieben große Bäume, manche erst seit ein paar Wochen. Beim Betrachten der noch vorhandenen Baumstümpfe, drängt sich die Frage nach der Notwendigkeit dieser Baumentnahmen auf.

Im Oeverseepark wurden Mitte April 2021 zwei herrliche Traubenkirschen in voller Blüte geschlägert. Ein Teilstamm war durch einen starken Sturm abgebrochen, die restlichen Stämme sahen gesund aus, hätten also bleiben können. Diese Bäume am Teichufer waren ein beliebter schattiger Naturspielbereich für Kinder, und boten geschützte Brutplätze für Enten, ihre reichlichen Blüten lockten Tausende Bienen und Insekten an. Es wird Jahrzehnte dauern, bis die Nachpflanzungen, die bisher noch nicht erfolgt sind, einen Ersatz bieten. Schon 1-2 Jahre davor wurden mehrere Obstbäume geschlägert und bisher nicht  nachgepflanzt.

Im Augarten gibt es auch vier Baumstümpfe infolge Schlägerungen. Warum wurden diese geschlägert und wann wird nachgepflanzt? Vielleicht kann sich Bürgermeister Nagl darum kümmern, dass Bäume in den Parks sorgfältiger behandelt werden und wirklich notwendige Baumentnahmen auch sofort wieder nachgepflanzt werden. Die ParkbesucherInnen und das Stadtklima werden es ihm danken.

Auf der Webseite der Stadt Graz ist auch zu lesen: „Graz begreift die große Herausforderung des Klimawandels und seine Folgen auch als Chance. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur Sicherung der Lebensqualität künftiger Generationen setzen alle Abteilungen der Stadt Graz umfassend und kontinuierlich Maßnahmen, um unser Klima zu schützen und die Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich einzudämmen.“

Die Schlägerungen und die in Graz vielerorts fehlenden Nachpflanzungen von entnommen Bäumen sind jedenfalls nicht klimagerecht und werden der angestrebten Vorreiterrolle bei Klimaschutz nicht gerecht.

Namens der BürgerInnen der Stadt Graz wird um ehest mögliche Nachpflanzung geschlägerter Bäume im ganzen Stadtgebiet ersucht.

Astrid Kohlfürst

Bürgermeister Nagl hat von mir den Spitznamen "der Mann mit der Säge" (ein Leserbrief von mir im Grazer mit diesem Namen wurde letztes Jahr veröffentlicht), er brüstet sich mit Baumpflanzungen, aber verschwiegen wird, wie viele täglich fallen! Ich habe jahrelang in der Sporgasse gewohnt, da finde ich eine Baumpflanzung seltsam und unangebracht - er will sich dadurch nur beliebt machen und alles andere verschleiern! Ich wohne nun in Gösting und da (und angrenzend in Lend und Eggenberg) wird nicht nur geschlägert wie wild, auch die schönsten Häuser, ob denkmalgeschützt oder nicht, fallen seinem Bauwahn zum Opfer. Er ist nicht zu stoppen.....

Di. 11/05/2021 4:31 Permalink
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