und sein Beitrag für die Akademie der bildenden Künste Wien
Wien

Carl Pruscha
© Franz Hubmann

©: Akademie der bildenden Künste Wien

Werkgespräch mit dem Architekten Carl Pruscha
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Wenn Carl Pruscha von den Tiroler Bergen steigt, den Weg nach Wien findet und seine Ausbildung in den Vereinigten Staaten fortsetzt, hat er das Gewöhnliche längst abgestreift und sich auf ein unstetes Leben eingelassen. Ungewöhnlich muss es aber sein, wenn Träume und geschmiedete Pläne über Nacht in Frage gestellt werden, etwa durch ein Angebot, welches das pure Gegenteil der eigenen Perspektive ist. Für gewöhnlich wird man gute Gründe finden, um solch einen Vorschlag trotz seiner außerordentlichen Attraktivität abzulehnen und die Karriere dem Abenteuer vorzuziehen. Nicht so Carl Pruscha. Er, der sich im kosmopolitischen New York leidlich eingerichtet hat und das Image eines Dandys pflegt, entschließt sich spontan, im Auftrag der Vereinten Nationen als Architekt nach Kathmandu zu gehen. Kathmandu? Der Kontrast zu New York könnte nicht größer sein – und ebenso die Herausforderungen, denen sich der junge Architekt stellt.

Das Leben am Fuß des Himalayas ist Freiheit und Fluch, die Stadt Moloch und Hippie-Paradies zugleich. Pruscha findet sich zurecht, erkundet, inventarisiert, erstellt Entwicklungspläne für das Tal und beschert ihm Architektur in Form von prägnanten Bauformen, die Tradition und Moderne verbinden. Nach zehn Jahren lässt sich Pruscha wieder in Wien nieder. Kein Heimkehrer, eher ein wieder Zugezogener. Seine ungewöhnlichen Erfahrungen prädestinieren ihn dazu, als Lehrer an Konventionen zu rütteln, jungen Menschen die Welt und ihre Möglichkeiten aufzuzeigen sowie Einfluss auf die akademischen Institutionen zu nehmen. Gleichzeitig ermöglichen sie ihm, die Potenziale des Bestehenden zu erkennen und bemerkenswerte Architekturprojekte im historischen Kontext zu realisieren. Pruscha bereichert die Spezies der Architekt*innen mit seiner eigensinnigen Persönlichkeit und ermutigt dazu, von scheinbar vorgezeichneten Berufswegen abzuweichen.

Carl Pruscha
Geboren 1936 in Innsbruck; Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der Graduate School of Design der Havard University, Cambridge; 1964-74 Regierungsberater der UNO in Nepal; ab 1974 Büro in Wien; 1976-88 Professor, 1988-2001 Rektor und 2001-04 Honorarprofessor an der Akademie der bildenden Künste Wien; Zahlreiche Bauten u. a. 1967-69 CEDA-Gebäude; 1970-72 Taragaon-Hostel (beide in Nepal); 1975-2008 Revitalisierung Schloss Gattendorf; 1992 Siedlung Traviatagasse, Wien; 1993-95 Revitalisierung des Semper-Depots, Wien; 2001-06 Lagoon-Bungalow und Schule, Sri Lanka; 2004 MQ-West, Museumsquartier, Wien; 2012 Palmgrove-Bungalow, Sri Lanka

Ort
Akademie der bildenden Künste Wien, Lehárgasse 8, 1060 Wien, 2. OG Mehrzwecksaal, Unter der Galerie
(Einlass ab 18:30h, Kein Einlass mehr nach Beginn der Veranstaltung)

Besucher*innen müssen beim Eintritt einen aktuell gültigen 2,5G-Nachweis vorweisen: geimpft oder genesen oder PCR-getestetFFP2-Masken sind während der gesamten Veranstaltung zu tragen.
Die Kontaktdaten der Besucher*innen (Name, E-mail-Adresse und/oder Telefonnummer) werden beim Einlass für ein etwaiges Contact Tracing erfasst.

Hinweis: der Veranstaltungsbereich Unter der Galerie hat begrenzte Sitzplätze (First come, first serve)

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